Donnerstag,28.März 2024
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Was kann die Goldpreis-Rally stoppen?

Im Grunde stehen im Goldpreis-Rennen weiterhin alle Ampeln auf grün. Die kleine Kursschwäche der vergangenen Tage zeigt aber einmal mehr, dass die Börse keine Einbahnstraße ist und es in Krisen nicht selten zu „unlogischen“ Kursbewegungen kommt. Wer oder was kann die Gold-Rally stoppen?

Gold, Goldpreis, Rally (Foto: Goldreporter)
Ein stark steigender Goldpreis ist ein Warnsignal, er zieht aber auch Spekulanten an. Und manchmal kommt es in Krisen zu unerwarteten Kursbewegungen (Foto: Goldreporter).

Die Goldpreis-Rally

Am Mittwochnachmittag um 17.30 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 1.638 US-Dollar. Das entsprach 1.504 Euro. Damit verbuchte der Euro-Goldpreis seit Jahresbeginn weiterhin ein Plus von knapp 11 Prozent. Gold ist in aller Munde. Immer mehr Investoren sind zuletzt auf den Zug aufgesprungen, auch institutionelle Anleger. Sie tun das vor allem über Derivate oder börsengehandelte Gold-Fonds. Die einen spekulieren auf die Fortsetzung eines Trends. Andere sehen zunehmend Bedarf für eine Absicherung ihres Vermögens oder für die Stabilisierung ihres Anlageportfolios. Die steigende weltweite Verschuldung, finanzielle Repression (Negativzinsen) und enorm gestiegene konjunkturelle Risiken sind wesentliche Gründe.

Wetten auf Gold

Aber wenn Investoren mit Wertpapieren auf Gold „long“ gehen, braucht es Geschäftspartner (Gegenparteien), die die andere Seite des Trades übernehmen. Diese müssen (kräftig) zahlen, wenn die optimistischen Wetten der Terminkäufer tatsächlich aufgehen. Darunter befinden sich auch einige gewichtige Großbanken, die dadurch massiv gegen Gold wetten. Was also kann die aktuelle Goldpreis-Rally aufhalten?

Kurzfristige Perspektive

Die beschleunigte Rally mit immer neuen Höchstkursen beim Euro-Goldpreis war zuletzt von steigenden Unsicherheiten hinsichtlich der Weltwirtschaft geprägt. Die dramatischen Entwicklungen in Sachen Coronavirus wirkten wie ein Brandsatz für das Kursfeuerwerk bei den Edelmetallen. Dies betrifft insbesondere den Zeitraum seit Jahresbeginn, spätestens seit Gold die Schwelle von 1.400 Euro knackte, die Anfang Februar noch einmal kurz getestet wurde. Ergo: Sollte sich die Lage um die Epidemie nicht mehr verschärfen, etwa weil ein Impfstoff gefunden wurde oder weil die Infektionszahlen in Asien zurückgehen (erfolgreiche Eindämmung), dann könnten Goldanleger ihre seit Anfang Februar angehäuften Buchgewinne womöglich schnell wieder verlieren. Das Gleiche gilt für den Fall von Interventionen oder „Marktstörungen“. Diesem Thema haben wir uns bereits ausführlich gewidmet. Unter anderem hier: Gold und Geldpolitik – Jetzt geht es ans Eingemachte!

Gold, Euro, Chart
Goldpreis in Euro, 3 Monate, Stand: 25.02.2020, Basis: Comex-Futures. Grün: Technische Unterstützungszone bei 1.400 Euro/Unze aufwärts. Hier begann die „Corona“-Rally.

Denn: Schon während der Finanzkrise von 2008 haben wir scheinbar unlogische Preisbewegungen bei Gold und Silber erlebt. Obwohl die Finanzwelt vor dem Abgrund stand, knickte der Goldpreis damals zwischen Oktober und Dezember erst einmal ordentlich ein, bevor er richtig Fahrt aufnahm. Jeder Institutionelle benötigte dringend Liquidität um kurzfristige Verbindlichkeiten zu bedienen. Also wurde alles verkauft, was noch an verwertbarem im Depot lag. Gold gehörte sicherlich dazu. Und griffen Währungshüter zusätzlich „regelnd“ in den Goldmarkt ein? Das alles könnte in einer scharfen Krise erneut geschehen. Man wird dann vermutlich von „Gewinnmitnahmen“ lesen.

Mittel-/langfristige Perspektive

Die Folgen des Coronavirus haben im Grunde eine Entwicklung vorweggenommen. Wirtschaftlicher Aufschwung war zuletzt immer wieder nur mit Hilfe geldpolitischer Expansion (Gelddrucken) möglich. Dadurch ist die weltweite Verschuldung weiter stark angestiegen und es haben sich diverse Finanzblasen gebildet (Aktien, Anleihen, Immobilien, Oldtimer, Rolex-Uhren etc.). Nach jedem großen „Boom“ kam in der Vergangenheit ein ordentlicher „Bust“. Viele Finanz-Experten sind sich darin im Klaren. Offen war bisher, was den großen Crash wohl auslösen würde. Wenn es Covid-19 nicht schafft diesen Kreditgeldübergang zu korrigieren, wird ein anderer „Schwarzer Schwan“ vorbeisegeln.

Die Notwendigkeit reale Werte – wie Gold und Silber – zu besitzen, bleibt damit bestehen. Vielleicht werden Wetten auf einen fallenden Goldpreis zwischenzeitlich wieder zu einem lukrativen Geschäftsmodell. Dass die Zinsen in den kommenden Jahren hierzulande stark steigen werden, darf man getrost ausschließen. Dauerhaft niedrige/negative (Real-)Zinsen, expansive Geldpolitik und eine weiter steigende Verschuldung von Privatleuten, Unternehmen und Staaten wird eher die Regel sein. Und damit wird das Kreditgeld weiter verwässert und wertet gegenüber Realwerten ab. Gold bleibt weiter gefragt und ein „hoher“ Goldpreis weiterhin ein großes Thema – womöglich stärker als je zuvor. Und dann endet die Gold-Rally letztlich mit der Neuordnung unseres Geld- und Finanzsystems.

Goldreporter

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16 Kommentare

  1. Das hier kann jede Ralley stoppen:
    Aus N-tv
    Das Wesentliche regelt das bundesweit gültige Infektionsschutzgesetz (IfSG). Ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums fasst zusammen: „Wenn es erforderlich ist, können auch wichtige Grundrechte wie Freiheit der Person, Versammlungsfreiheit oder Unverletzlichkeit der Wohnung sowie das Recht auf körperliche Unversehrtheit eingeschränkt werden.“
    Zwangshaft, Zwangsimpfungen, Hausdurchsuchungen und Abführen der Bewohner.
    Alles nicht so schlimm, Panikmache, die Krise ?
    Welche Krise ?, war da was ?
    Die Party geht weiter – oder doch nicht ?
    Was nun Herr Spahn ?

    • @Raoul,ein Impfstoff kann die Kurse eines Metalls durch die Decke direkt zum Mond schießen lassen ! Wußte dies JPM schon Jahre vorher?

  2. So ein kleiner Virus eignet sich als Ursache fuer alles Unbill dieser Welt ja noch viel ,viel besser als Putin.

      • @Andreas
        Lawrow berichtet Putin, daß Merkel schwanger ist. „Bin ich jetzt schuld,“ fragt dieser entsetzt zurück, „oder ganz Rußland?“
        Irgendwie ist Zar Wladimir der Unbotmäßige doch schuldig. Schau mal: Die Moskauer Zentralbank hat 2018 und 2019 ca. 430 Tonnen Gold angekauft und dazu fast alles (ca. 115 Mia. $) an US-Staatsanleihen verkauft. Sowas ist BÖSE!

        • @Sebastian der Erste
          Und wer ist nun der Vater von Merkels Baby?
          Den Russen traue ich alles zu. Und dem Putin erst …

  3. @ renegade
    Früher hieß es Mal Bundesseuchengesetz aber das klingt, heutzutage nicht mehr vornehm genug. Aber wenn es greifen tut dann sind so ziemlich alle Grundrechte außer Kraft gesetzt und bei unerlaubten verlassens der Quarantänezone darf von der Schusswaffe Gebrauch gemacht werden !!!

    • @Fleischesser
      D.h. wenn der Bürger die Quarantänezone verläßt, darf er auch schießen?? :-/
      Das ist doch nichts schlechtes!!

      • @ Copa
        Kapitän Raubein Hakenhand würde jetzt lachen „har har har“ !!!
        Der Sachverhalt ist doch ganz klar ,aber sollte der Schwerkranke oder Infizierte auch eine Waffe dabei haben ,kann er selbstverständlich zurück schiessen !
        Viel Spaß noch beim Quiz ! MfG

  4. Was die Rally stoppen kann ?

    Die Antwort iist : NICHTS kann es stoppen wir sthen vor dem Ende des Finanzsystems . Mna muss jederzeit mit noch wesentlich stärkeren Crash(s) ,Enteignung und eventuell Währungsreform rechnen . Die Verbrecher werden wohl alles versuchen um dieses Sklavensystem noch etwas am Leben zuhalten was ihnen nicht gelingen wird . Also einfach gesagt die Gold-Rally hat ERST begonnen mag zwar sein das zwischendurch mal Rücksetzer geben wird der Trend ist definitiv nach oben .

  5. Hallo @Klapperschlange,
    https://de.sputniknews.com/deutschland/20200227326518431-coronavirus-defender-stopp/
    ich habe mir angewöhnt, in schlechten Dingen auch das Gute zu sehen.
    Wenn der Virus einen Krieg mit Rußland verhindert, dann war es das wert.
    Im Mittelalter hat ein Taifun einst eine mongolisch-chinesische Invasion Japans verhindert, die Schiffe der Eindringlinge hat es einfach weggepustet. Göttlicher Wind, nannten es die Japaner, übersetzt Kamikaze.
    Im 14. Jahrhundert belagerten die Mongolen die Stadt Kertsch auf der Krim. Im Heerlager der Mongolen brach die Pest aus. Das Heer mußte abziehen, aber mit ihren Katapulten warfen sie noch schnell die Leichen einiger ihrer toten Soldaten über die Mauer in die Stadt. Dort brach die Seuche aus. Die fliehenden Kaufleute verteilten das Unheil auf der ganzen Welt. Ein Drittel der Bevölkerung Europas soll damals gestorben sein, u.a. 90% der Einwohner Lübecks. Historisches Wissen ist eine Last. Katze Tina liegt so süß da und schläft.

    • @WS Stimmt die Situation hat auch positive Seiten bei dem staendig sinkendem Oelpreis kann sich der Donald sein Frackingoel bald ins Toupet schmieren.

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