Freitag,13.Dezember 2024
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Weltweite Goldnachfrage: Rekorde im dritten Quartal

Der World Gold Council hat Marktdaten zur weltweiten Goldnachfrage im dritten Quartal veröffentlicht. Wir fassen die Ergebnisse zusammen.

Goldnachfrage im dritten Quartal

Der World Gold Council hat seinen aktuellen Report „Gold Demand Trends“ zur Entwicklung des weltweiten Goldmarktes im dritten Quartal veröffentlicht. Hier die wichtigsten Erkenntnisse.

Die weltweite Gesamtnachfrage nach Gold (einschließlich außerbörslicher Investitionen) stieg im dritten Quartal im Jahresvergleich um 5 Prozent auf 1.313 Tonnen und erreichte damit einen neuen Rekord für ein drittes Quartal.

Gold, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Im dritten Quartal verzeichnete der Goldmarkt zahlreiche Rekorde. Genau wie der Goldpreis, der am US-Terminmarkt zuletzt 2.800 US-Dollar pro Unze erreichte (Bild: Goldreporter).

Diese Stärke spiegelte sich im Goldpreis wider, der in diesem Zeitraum mehrere neue Höchststände erreichte. Der Wert der Nachfrage stieg im Jahresvergleich um 35 Prozent und überschritt erstmals die Marke von 100 Milliarden US-Dollar.

Als wichtigen Wachstumstreiber identifizierte der WGC die Zuflüsse in globale Gold-ETFs (95 Tonnen). Hier habe man das erste positive Quartal seit dem ersten Quartal 2022 gesehen und einen deutlichen Wechsel zu den hohen Abflüssen (-139 Tonnen) im dritten Quartal 2023.

Goldmünzen und Goldbarren

Die Investitionen in Goldbarren und Münzen (269 Tonnen) gingen im Jahresvergleich um 9 Prozent zurück, nachdem das dritte Quartal 2023 relativ stark gewesen war. Ein Großteil des Rückgangs betraf laut WGC zwei bis drei zentrale Märkte, die aber durch eine sehr starke Nachfrage in Indien teilweise ausgeglichen wurden.

Für Deutschland wird mit einer Quartalsnachfrage von lediglich 3,5 Tonnen ein extrem niedriger Wert festgestellt. Denn in der Vergangenheit wurde hier zu Spitzenzeiten eine Quartalsnachfrage von 50 bis 70 Tonnen festgestellt.

Dies liegt vor allem daran, dass ein Großteil des deutschen Bedarfs an Anlagegold in den vergangenen Quartalen durch das boomende Ankaufgeschäft bedient wurde und der WGC im Wesentlichen die Absatzzahlen der Prägeanstalten als Grundlage für die Erhebung der Marktdaten heranzieht.

Gold, Goldnachfrage, Goldangebot, Goldmarkt
Goldangebot und Goldnachfrage in Tonnen in den vergangenen fünf Quartalen (Quelle: World Gold Council)

 Schmucknachfrage

Der Verbrauch von Goldschmuck sank im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 459 Tonnen, trotz eines starken Wachstums in Indien. Obwohl die Konsumenten geringere Mengen kauften, stieg ihre Ausgabenbereitschaft für Goldschmuck, wodurch der Wert der Nachfrage um 13 Prozent auf über 36 Milliarden US-Dollar anstieg.

Gold der Zentralbanken

Die Käufe der Zentralbanken verlangsamten sich im dritten Quartal auf 186 Tonnen, liegen jedoch im bisherigen Jahresverlauf auf ähnlichem Niveau wie 2022 und sind weiterhin breit gestreut. Der Einsatz von Gold in der Technologiebranche, laut WGC unterstützt durch Künstliche Intelligenz, stieg im Jahresvergleich um 7 Prozent auf 83 Tonnen. Trotz dieses Anstiegs bleibe der Branchendienst beim Ausblick aufgrund des niedrigen Ausgangsniveaus jedoch vorsichtig.

Goldangebot

Das Gesamtangebot an Gold stieg im Jahresvergleich um 5 Prozent auf einen Rekordwert von 1.313 Tonnen. Die Minenproduktion wuchs im Jahresvergleich um 6 Prozent und erreichte einen weiteren Quartalsrekord, wobei die Produktion im bisherigen Jahresverlauf das bisherige Hoch von 2018 übertraf. Die Menge des recycelten Goldes stieg im Jahresvergleich um 11 Prozent.

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4 Kommentare

  1. Das liegt daran, dass die Menschen ihren Regierungen nicht mehr trauen. Weder diesen noch den Medien und dem Internet.
    So auch hier: Heute schreiben die deutschen Medien, dass es in Wirklichkeit gar keine Krise bei VW und den Autobauern gäbe und alles nur eine Taktik vor den Tarifgesprächen wäre. Die wollen mindestens 6% mehr, zahlen will VW aber nur 4%.
    Also, liebe Anleger, greift beherzt zu bei VW und den Automobilwerten, so die Devise.
    Es gibt sicher ein paar ABR Anleger, welche dem folgen.

  2. Die Zentralbanken betreiben offenbar echte „Risiko-Vorsorge“ und
    tauschen vor allem US-Dollar in „echtes Geld: Gold“ um.
    Kein Wunder: – egal, WER in den USA die Wahlen gewinnt, beide
    Kandidaten (Harris/Trump) haben bereits in ihren Wahl-Programmen
    angekündigt, daß sie zur Unterstützung der Wirtschaft die Drucker-
    Pressen anwerfen werden.

    Außerdem werden die US-Militärausgaben für 2024 erstmals über
    1 Billion US-Dollar liegen, nach 916 Billionen Dollar im Jahr 2023;
    soll heißen: die USA geben pro Jahr im Galopp immer mehr Geld aus,
    als sie einnehmen.

    Ein Vertrauensverlust in den US-Dollar ist die Folge.

    Während die „besser als erwarteten“ US-Daten zu den Erstanträgen
    auf Arbeitslosigkeit gestern Nachmittag den Goldpreis um flotte
    40,-US-Dollar nach unten schüttelten (ja, – ich weiß: die US-Wahlen
    verlangen Top-Daten vom US-Arbeitsmarkt), lohnt sich ein Blick auf
    die US-Job-Daten heute Nachmittag:

    Die Beschäftigung dürfte durch die Hurrikane Helene und Milton und
    durch Streiks in Hotels in Kalifornien und Hawaii sowie bei Boeing
    beeinträchtigt worden sein.
    Analysten und Großbanken rechnen daher nur mit (Konsens) 113.000
    neuen Jobs im Oktober – gegenüber „traumhaften“ 254.000 neu
    geschaffenen Jobs im September (die man heute Nachmittag wieder
    „heftig und unbemerkt ? nach unten revidiert).

    Bleibt abzuwarten, ob das US-Arbeitsamt so kurz vor den Wahlen
    nicht schon einen Anruf aus dem Weißen Haus bekam, doch bitte
    über die Arbeitsmarktdaten möglichst „positiv“ zu berichten ?!

    • Ok, – nun sind die Daten veröffentlicht.

      – die (unerwartet) hohen Job-Daten vom September wurden um 31.000 Jobs
      nach unten revidiert.

      – anstelle der erwarteten 113.000 neuen Jobs kann man „nur“ 12.000 Jobs
      vermelden, und diese Zahlen sind mit Sicherheit keine Wahlhilfe für Harris/
      Trump.

      Mit diesen schlechten Daten vom US-Arbeitsmarkt dürfte die FED mit weiteren
      Zins-Senkungen reagieren; ich bin gespannt, wie die Wallstreet heute reagiert.

      • @StillerMitleser
        Die ursprüngichen Jobs werden per Telefonumfrage erhoben und das läuft so:
        In Ausgewählten Bezirke werden Leute gefragt:
        Erwarten Sie demnächst einen neuen Job ?
        Sagt der ja, ich denke schon, zählt das als 1 Job. Sagt der nein, demnächst nicht, fällt der aus der Umfrage raus.
        Im nächsten Monat oder Wuartal werden dann die Arbeitgeber gefragt und dann muss die erstere Umfrage revidiert werden
        Das ist die USA. Vorbildlich.
        Ähnlich läuft es mit den Wahlen. Da kommt es nicht auf die Wähler an, sondern auf die Wahlmänner.
        Vorbildlich, so eine Demokratie. Frau Beebock wäre begeistert, sagte sie doch, die Wähler interessieren mich nicht.

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