Donnerstag,28.März 2024
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Wer in der Welt besitzt das meiste Gold?

Seit die Menschheit Gold fördert, sollen mehr als 190.000 Tonnen des Edelmetalls abgebaut und in der Welt verteilt worden sein. Wir geben einen Überblick über die größten Goldbesitzer – soweit sie sich identifizieren lassen.

Gold, Besitz (Foto: Goldreporter)
Wer sitzt auf all dem Gold? Mehr als 190.000 Tonnen des Edelmetalls sollen sich in abgebauter Form auf unserer Erde befinden (Foto: Goldreporter)

Verstecktes Gold

Gold kann man anonym kaufen. Das gilt zumindest für Privatinvestoren. Bis zu einem Betrag von 9.999,99 Euro muss man beim stationären Händler keine persönlichen Daten hinterlassen. Gold taucht nicht auf Kontoauszügen auf. In Firmen- und Bank-Bilanzen wird das Edelmetall häufig mit anderen Vermögenswerten in einen Topf geworfen. Bei den Rechnungsberichten der Zentralbanken unterscheidet man nicht zwischen „Papiergold“ (Derivaten) und echtem Gold. Gold lässt sich, anders als alle anderen Formen von Finanzvermögen, also nicht lückenlos identifizieren und erfassen. Es liegt in Tresoren, befindet sich als Schmuck am Körper von Milliarden von Menschen, ist in Kunstwerken verarbeitet, Bestandteil elektronischer Bauteile oder liegt unentdeckt auf dem Meeresboden oder vergraben in Wald und Flur.

Wer also besitzt das meiste Gold?

Der World Gold Council (WGC) bezifferte die von der Menschheit bis heute geförderte Goldmenge zuletzt mit 193.472,4 Tonnen (per Ende 2018). Dies entspricht dem Volumen eines Feingold-Würfels mit einer Kantenlänge von 21,6 Metern. Zunächst einmal kann man zwischen privatem und institutionellem Goldbesitz unterscheiden. Unter letzterem verstehen wir Gold im Besitz von Zentralbanken/Banken, Staaten, Unternehmen, Museen und sonstigen Organisationen.

Rund die Hälfte des Goldes (47,6 %) wurde zu Schmuck verarbeitet. Das macht 92.043 Tonnen. Die weltweiten Goldreserven belaufen sich laut WGC auf 33.230 Tonnen (17,2 Prozent der Goldmenge). Anlagegold in Privathand wird mit 41.279 Tonnen taxiert (17,2 %). Und der Rest (26.921 Tonnen) des überirdischen Goldes wird unter „sonstiges“ verbucht. Als noch erreichbare (abbaubare) Reserven gelten derzeit 54.000 Tonnen.

Zentralbanken

Die weltweiten Goldreserven belaufen sich laut WGC auf 33.871 Tonnen. Als größte Goldnationen ausgewiesen sind die USA mit 8.133 Tonnen, gefolgt von Deutschland mit 3.369 Tonnen und Italien (2.451 Tonnen). Der Internationale Währungsfonds ist unter den Finanzinstitutionen der größte supranationale Goldhorter. Offiziell sind dort 2.814 Tonnen Gold beheimatet.

Vatikan / Katholische Kirche

2013 legte die Vatikanbank ihre Finanzen offen. Dort war von „Gold, Medaillen und edle Münzen“ im Wert von 41,3 Millionen Euro die Rede. Das entsprach zum damaligen Zeitpunkt rund 1,3 Tonnen Gold. Der wahre Goldschatz, vor allem Gold in Form von Schmuck, religiösen Artefakten und Kunstgegenständen befindet sich allerdings verteilt in aller Welt im Besitz der Katholischen Kirche. Der italienische Autor Claudio Rendina („L’oro del Vaticano“) schätzt, dass die Amtskirche über die Jahrhunderte hinweg rund 30.000 Tonnen Gold angesammelt hat. Das entspräche knapp 16 Prozent der jemals geförderten Goldmenge. Man darf allerdings davon ausgehen, dass die tatsächlichen Bestände heute deutlich niedriger liegen, weil Gold im internationalen Zahlungsverkehr (nach der Aufgabe des Goldstandards) keine überragende Rolle mehr spielt und auch die Kirche mit den Jahren Bestände verlor oder veräußerte.

Indische „Hausfrauen“

Indien gilt auf dem Privatsektor als der größte Goldhort der Welt. Man schätzt, dass sich bis zu 25.000 Tonnen Gold in indischen Haushalten befinden – vor allem in Form von Schmuck. Gold gilt vor allem auf dem Land als klassisches Wertaufbewahrungsmittel und wird traditionell auf Hochzeiten und anderen familiären Anlässen verschenkt.

China

Viele Fragenzeichen ranken sich um Schätzungen, wie viel Gold sich bereits in China befindet. Seit Jahren erleben wir, dass große physische Bestände aus dem Westen nach Fernost abwandern. 2003 beendete die chinesische Zentralregierung das private Goldbesitzverbot und förderte Goldkäufe durch die Bevölkerung. Offiziell besaß das Land zuletzt Goldreserven im Umfang von 1.874 Tonnen. Kritische Marktbeobachter wollen aus den chinesischen Import- und Handelsdaten errechnet haben, dass Chinas Machtelite bereits Zugriff auf mehr als 20.000 Tonnen Gold besitzt. Diese Zahl ist aber hochspekulativ.

Deutsche Anleger

Die Deutschen gehören zu den goldreichsten Menschen der Welt. Die Steinbeis-Hochschule hat im Rahmen einer von der Reisebank beauftragten Studie den Goldbesitz in Deutschland untersucht. Man hat hochgerechnet, dass sich hierzulande mehr als 8.900 Tonnen Gold in Privatbesitz befinden, davon etwa die Hälfte in Form von Anlagegold (Goldmünzen, Goldbarren).

Türkische Haushalte

Die privaten Goldreserven der Türkei wurden 2014 auf mehr als 5.000 Tonnen geschätzt. Zentralbank und Regierung haben mehrfach versucht, den Menschen mit speziellen Anlageprodukten und Sparkonten das Gold zu entlocken, um es kreditmehrend dem Bankensystem zuzuführen. Bislang mit geringem Erfolg. Die Türkei ist traditionell ein Hochinflationsland. Die Bevölkerung weiß sich mit Gold zu helfen.

Indische Tempelgemeinden

In Indien hat Gold auch eine große religiöse Bedeutung. Es gibt mehr als 600.000 hinduistische Schreine und Tempel. Pilger und Gönner dieser Stätten lassen große Mengen an Gold als Spenden zurück. Es gibt keine offiziellen Zählungen. Man geht aber davon aus, dass die Verwalter der Tempelgemeinden mehr als 4.000 Tonnen Gold horten.

Familie Rothschild

Wer ist wohl der größte private Einzelbesitzer von Gold? Mit dieser Frage begeben wir uns endgültig ins Reich der Spekulation. Betrachten wir einmal die vermutlich reichste Dynastie der Welt. Es handelt sich um die Bankiers-Familie Rothschild. Deren Vermögen mit all den Banken- und Firmenbeteiligungen sowie privaten Besitztümern wird auf bis zu 1 Billion US-Dollar geschätzt. Stellen wir eine fiktive Rechnung an. Zum aktuellen Goldkurs von 1.400 US-Dollar pro Unze könnte sich der Clan theoretisch gut 714 Millionen Unzen Gold kaufen. Das entspricht immerhin rund 22.000 Tonnen des Edelmetalls. Einige schön gestapelte Reihen an Goldbarren dürften die Rothschilds in jedem Fall besitzen.

Goldreporter

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12 Kommentare

  1. Also alles Verlierer, Debile, asoziale, ohne Ahnung.
    Statt alles zu verkaufen und in Wirecard, Bayer, GM oder Bitcoin zu investieren und damit ein Vermögen fürs Alter aufbauen.
    So aber wird Rothschild in 10 Jahren nur noch trockene Brötchen auf der Parkbank mümeln.
    Gold ist bald weniger wert als Dreck und ist über die Jahre immer weniger wert geworden.
    Haut das Zeug weg und bringt auf den Aktienzug auf.
    Dax mit 3% im plus, Gold mit 4% im minus, Bitcoin 10% plus jeden Tag.
    Reich werden ist so einfach.
    Arm werden wie Rothschild will doch keiner.

  2. Ach Du meine Güte (OMG): Kompetenz-Cluster aus Wissenschaft und Forschung haben herausgefunden, dass Finanzkrisen das Zeug haben, die Lebenszufriedenheit der Menschen zu beeinträchtigen. Und ist die Laune erst mal ruiniert, wird weniger konsumiert. Ein schädlicher Circulus Vitiosus setzt ein, der die Krise noch befeuert.

    Kapitalistische Überproduktionskrisen im Finanzsektor scheinen höhere Gewalt zu sein – da kann man einfach nix gegen machen. Der Staat solle daher mit „Absicherungssystemen“ die Folgen für die Menschen lindern. Damit es nach der, ja man muss es so sagen, NOTWENDIGEN Vernichtung von Kapital und Vermögen* weitergehen kann, als sei nichts geschehen.

    https://www.businessinsider.de/studie-finanzkrisen-haben-eine-verheerende-auswirkung-auf-das-befinden-von-menschen-2019-6

    Finanzkrisen: „Zu den riesigen Nebenwirkungen fressen Sie die Packungsbeilage und erschlagen Sie den irren Bankberater ihres Vertrauens.“

    *Nach der Asiatischen Entwicklungsbank wurden im Zuge der Finanzkrise 2008 50 Billionen (50000 Milliarden) Dollar vernichtet.

    • @Thanatos

      Und für diese bahnbrechenden Erkenntnisse braucht es irgendwelche Leibniz-Institute und Uni-Profressoren?
      Mein Vorschlag: Alle diese Experten sofort in die Produktion und dazu ein paar ordentliche Seminare der IG-Metall.

      • @Berolina

        Hervorragende Idee. Schlage aus dem Kursprogramm der IG-Metall den A1-Grundlagenkurs für „Referent(inn)en und Multiplikator(inn)en“ zur Politischen Ökonomie vor: „Neben einer kurzen Geschichte des Kapitalismus beschäftigten wir uns mit den Grundlagen der Marxschen Theorie.“ Wohlgemerkt, das ist der Kanon bereits in der Jugendbildungsarbeit.

        Während die Pfeifen in der etablierten Wissenschaft plumpe Systemapologie betreiben. Bejahende Sozialarbeit statt Kritik der gesellschaftlichen Verhältnisse.

  3. Der malische König Mansa Musa besaß das meiste Gold, an einem Tag gab er soviel davon aus, dass eine mehrjährige Inflation einsetzte. Aber wo ist Mansa Musa heute?

  4. Er hat ein teil seines Goldes nicht beim Zoll angemeldet.
    Wurde hops genommen hat 3 Jahre bekommen ohne
    Bewährung. :-)

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