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Geld Franken

Das sind die neuen perfekten Scheine zum Geldhorten

So entsteht die neueste Banknote der Schweizer

Die Schweiz bringt am 12. April einen neuen 50-Franken-Schein in Umlauf, den ersten einer neuen Banknotenserie. Dieses Video erklärt die Merkmale, die insbesondere für Sparer wichtig werden können.

Quelle: Schweizerische Nationalbank

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Die Schweiz bringt nach vielen Problemen nun neue Geldscheine in Umlauf. Sie könnten Sparer dazu verführen, auch große Summen in bar zu deponieren. Denn sie haben einen entscheidenden Vorteil.

Es war eine schwere Geburt. Doch am 12. April wird es endlich so weit sein: Die Schweiz bringt einen neuen 50-Franken-Schein in Umlauf, den ersten einer neuen Banknotenserie. Diese zeigt nicht nur neue Motive, sondern hat auch einige neue Merkmale, die insbesondere für Sparer wichtig werden können.

Frisch aus dem Geldautomat gibt es die neue 50-Franken-Note ab 12. April
Frisch aus dem Geldautomat gibt es die neue 50-Franken-Note ab dem 12. April
Quelle: snb.ch

Geschlagene elf Jahre hat es von der Ankündigung der neuen Serie bis zu ihrer Emission gedauert. Schon im Februar 2005 schrieb die Schweizerische Nationalbank (SNB) einen Ideenwettbewerb für die Gestaltung der Scheine aus. Die Schweiz solle „offen gegenüber der Welt und als Begegnungsstätte für die Welt“ dargestellt werden, so die Anforderung.

Danach ging es zunächst auch recht schnell. Zwölf Gestalter wurden eingeladen, Entwürfe auszuarbeiten. Bereits im November 2005 debattierte eine Jury über diese und kürte einen Sieger. Doch danach folgte ein Durcheinander mit Verzögerungen und Terminverschiebungen.

Goldbarren und Totenkopf auf dem eigentlichen Sieger-Entwurf
Goldbarren und Totenkopf auf dem eigentlichen Sieger-Entwurf
Quelle: SNB

Es begann mit einem Skandal um den Sieger-Entwurf von Manuel Krebs. Die Jury hatte schon angemerkt, dass dieser zwar „mit einer geradezu genialen Verknüpfung von Vorder- und Rückseite“ besteche, bestimmte Bilder allerdings missverständlich sein könnten. Stein des Anstoßes war ein Totenkopf neben einem Goldbarren auf der 1000-Franken-Note. Es folgte eine erhitzte Debatte über den Geldschein, der besonders gerne benutzt wird, wenn illegale Transaktionen mit Bargeld ausgeführt werden.

So wurde 2007 beschlossen, den Entwurf der Zweitplatzierten Manuela Pfrunder zur Basis der neuen Serie zu machen – obwohl die Jury noch angemerkt hatte, einige ihrer Mitglieder seien der Ansicht, „dass die Bilder eine etwas langweilige Auserlesenheit aufweisen und auch insgesamt nichts Neues bieten“.

Immer neue Verzögerungen

Im Jahr 2010 sollten die neuen Scheine in Umlauf kommen. Doch schon nach ersten Produktionstests verschob die SNB diesen Termin auf 2012. Im Februar 2012 wurde dann ein weiteres Jahr Aufschub verkündet – wegen technischer Probleme. Und Ende 2012 schließlich nannte die SNB die Zeit von April 2016 bis 2019 als Einführungsphase.

Bei der beauftragten Druckerei Orell Füssli hatten die Verzögerungen erhebliche personelle Konsequenzen. Zuerst musste der Chef der zuständigen Sparte gehen. Seine Aufgabe übernahm der damalige Konzernchef, der die Probleme aber ebenfalls nicht in den Griff bekam. Schlussendlich verließ auch er das Unternehmen im vergangenen Frühjahr.

Nun ist es also trotz aller Verzögerungen endlich so weit. Ab Dienstag kommender Woche bringt die Schweizer Notenbank den neuen 50-Franken-Schein als ersten der neuen Serie in Umlauf. Die Zentralbanker wollen die „vielseitige Schweiz“ mit den neuen Motiven zeigen. Jeder Schein ist einer bestimmten Facette des Landes gewidmet. Den Start macht das unverfängliche Thema „Erlebnisreichtum“. Auf der Vorderseite sind eine Pusteblume und ein Globus zu sehen, auf der Rückseite ein Gleitschirm vor Alpenkulisse und Höhenlinien. Wie bereits die aktuell gültige 50er-Note ist auch die neue in Grün gehalten. Die Schweizer müssen sich im Portemonnaie allerdings trotzdem umgewöhnen. Die neuen Banknoten sind kleiner und handlicher als die alten.

Aktuell gültige Frankennoten
Aktuell gültige Frankennoten
Quelle: picture alliance / PIXSELL

Auch die Sicherheitsmerkmale haben sich geändert und sollen Fälschungen deutlich erschweren. So gibt es Elemente, die nur unter UV- und Infrarot-Licht sichtbar werden. Ein durchsichtiges Schweizer Kreuz und Mikrotext sollen Fälscher ebenfalls abschrecken.

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Auf dem bisherigen 50-Franken-Schein war Sophie Täuber-Arp zu sehen. Die Künstlerin und Gattin des Bildhauers Hans Arp war die erste Frau auf einer Schweizer Banknote.

Die übrigen Notenwerte der neuen Serie werden im Anschluss mit einem Abstand von einem halben oder einem ganzen Jahr emittiert, im Jahr 2019 soll das Projekt dann endlich beendet sein. Die alten Scheine bleiben zunächst alle weiter gültig.

Die neuen Banknoten werden kleiner

Interessant an den neuen Scheinen ist aber auch, dass sie etwas kleiner sind als die alten. Und das ist vor allem für Sparer wichtig, die zunehmend von Negativzinsen bedroht sind. Denn sollte dieser Trend anhalten, dürfte es für viele bald eine echte Alternative sein, das Geld in Form von Banknoten aufzubewahren.

500-Euro-Schein offenbar vor dem Aus

Der 500-Euro-Schein soll offenbar abgeschafft werden. Das plant die EZB. Damit solle vor allem Gaunern das Handwerk gelegt werden. Kritiker sagen: Das ist der erste Schritt zur Abschaffung des Bargelds.

Quelle: Die Welt

Dazu hat das Forschungsinstitut Capital Economics bereits berechnet, wie leicht sich eine Milliarde Dollar in verschiedenen Währungen verstauen lässt. Das Ergebnis: In keiner Währung ist das so einfach wie mit dem Schweizer Franken.

„Da die neuen Banknoten noch kleiner sind als die bisherigen Scheine, wird sich eine Milliarde künftig sogar auf noch geringerem Raum verstauen lassen“, sagte Ursina Kubli, Ökonomin bei der Bank J. Safra Sarasin. Damit wird es auch günstiger.

1000er-Schein soll bleiben

Das gilt vor allem, weil die SNB auch am 1000-Franken-Schein festhält – derzeit die Banknote mit dem höchsten Wert, die weltweit in Umlauf ist. Es gibt keine Überlegungen, diesen abzuschaffen, im Gegensatz etwa zur Europäischen Zentralbank, die derzeit über die Abschaffung der 500-Euro-Banknote diskutiert.

Die 1000-Franken-Note, einer der größten „regulären“ Geldscheine
Die 1000-Franken-Note, einer der größten „regulären“ Geldscheine
Quelle: banknote.ws

Damit etwas Ähnliches in der Schweiz auch niemals passieren kann, verlangte Kantonsrat Manuel Brandenberg aus Zug zuletzt sogar, die bestehenden Nennwerte gesetzlich festzuzurren. Bisher entscheidet darüber die SNB nach eigenem Ermessen.

Bereits heute machen die 1000-Franken-Scheine, deren Wert rund 920 Euro beträgt, etwa 60 Prozent des Wertes aller Franken-Noten aus. Und dieser Anteil ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, zuletzt im Januar 2015, als die SNB die Negativzinsen auf -0,75 Prozent erhöhte. Und zuletzt hatte die SNB auch eine weitere Zinssenkung nicht ausgeschlossen, da sie den Franken nach wie vor für überbewertet hält. Dann dürften viele Sparer endgültig auf Bares ausweichen. Die neuen Scheine werden ihnen das noch leichter machen.

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