Dienstag,23.April 2024
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Zeiten ändern sich – doch Gold ist beständig

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Risiken höher als jemals zuvor in der Geschichte

Wir wissen Folgendes: Die Risiken in den Anlagemärkten und im Finanzsystem sind heute größer als jemals zuvor in der Geschichte, und das liegt am Umfang der globalen Verschuldung. Aktuell liegt diese bei 250 Billionen $, mit ungedeckten Verbindlichkeiten sowie Derivaten kommen weitere 1,75 Billiarden hinzu, womit sich ein Gesamtrisiko von mehr als 2 Billiarden $ ergibt. Sobald sich diese Risiken in Form von Ausfällen manifestieren, werden die Zentralbanken mit Geldschöpfungsprogrammen reagieren, welche die vergangenen QE-Initiativen in den Schatten stellen werden. Der große Unterschied zwischen heute und 2007-09 ist folgender: Das nächste Mal wird das Falschgeld keine Wirkung entfalten. Der Umfang des Problems und die Geldschöpfung werden die gleichen Auswirkungen haben wie in jeder hyperinflationären Ökonomie. Der Dollar und andere Währungen werden solange abwerten, bis sie komplett entwertet sind.

Die Zeiten ändern sich, so viel ist klar. Bob Dylan, der Nobelpreisträger, beschrieb den Verlauf der Ereignisse, die wir demnächst erleben werden, vor fast 55 Jahren in seinem Song von 1964:

THE TIMES THEY ARE A-CHANGIN’

Bob Dylan 1964

Come gather ’round people
Wherever you roam
And admit that the waters
Around you have grown
And accept it that soon
You’ll be drenched to the bone.
If your time to you
Is worth savin’
Then you better start swimmin’
Or you’ll sink like a stone
For the times they are a-changin’.

Das Lied ist nach der ersten Strophe noch recht lang, ich füge hier nur noch die letzten fünf Zeilen an, die treffend die Vermögenszerstörung und den Vermögenstransfer beschreiben, die wir bald erleben werden:

The order is
Rapidly fadin’.
And the first one now
Will later be last
For the times they are a-changin’.

Die größte Depression, die es je gab?

Jetzt ist also die Zeit gekommen, „mit dem Schwimmen zu beginnen“, da die größte Vermögenszerstörung der Geschichte einsetzt. Doch der größte Teil der Anlegerwelt hat noch nicht einmal begonnen zu verstehen, wie ernst alles werden wird. Die anstehende Implosion von Aktien, Anleihen, Immobilien und buchstäblich allen anderen Anlagemärkten ist nur ein Aspekt der kommenden Super-Baisse der Weltwirtschaft. Trotzdem würde das schon für die größte Depression der Geschichte reichen, denn die Aktienmärkte werden um 75 % – 90 % fallen und Schuldner werden zahlungsunfähig.

Der anstehende Zusammenbruch der Finanzmärkte wird alle Aspekte der Gesellschaft entscheidend beeinflussen. Es wird, erstens, Massenarbeitslosigkeit geben. Die meisten Länder beschönigen ihren Arbeitslosenquoten. Die reale Arbeitslosigkeit in den USA liegt bei ca. 22 %. Jene Quote von 3,9 %, die letzte Woche veröffentlicht wurde, ist reine Fiktion. Es gibt 96 Millionen arbeitsfähige Amerikaner, die keine Anstellung haben. Sie werden jedoch praktischerweise aus den Scheinstatistiken herausgehalten. Während der kommenden Depression wird die reale Quote wahrscheinlich deutlich über jenen 25 % liegen, die es in den USA der 1930er gegeben hatte. In allen industrialisierten Ländern wird das gleiche passieren.

Ein Gehaltscheck vom Elend entfernt

Die meisten Menschen im Westen leben von Lohnzahlung zu Lohnzahlung. Mit Kreditkartenschulden, Hypotheken, Studien- und Autokrediten würden sie sehr schnell zahlungsunfähig werden, blieben die monatlichen Lohnzahlungen aus. 1980 war der durchschnittliche US-Amerikaner mit dem Doppelten seiner Monatseinkünfte verschuldet. Heute ist es das 5-fache. Über 50 % der amerikanischen Kinder leben in einem Haushalt, der staatliche Unterstützung bezieht.

Bislang hat sich der Sozialismus um buchstäblich jeden Menschen gekümmert, der nicht über die Runden kam. In den meisten europäischen Ländern hat es seit Jahrzehnten Sozialismus gegeben. Schrittweise werden nun auch die Vereinigten Staaten zu einem sozialistischen Land. Und allem Anschein nach ist der Sozialismus auch das perfekte politische System gewesen, um ewigen Wohlstand zu erzeugen und Wählerstimmen zu kaufen. Das Problem ist nur, dass der Sozialismus nur solange funktioniert, solange das Geld anderer Leute nicht ausgeht.

Da Staatsschulden und Zinssätze gemeinsam steigen werden, wird immer mehr Geld gedruckt werden müssen, um Finanzausfälle, drohende Bankenbankrotte, explodierende Derivatepositionen, schnell steigende Staatsausgaben (wie Sozialleistungen), implodierende Rentenfonds, einbrechende Steuereinnahmen, etc. finanzieren zu können. Die Liste der zu stopfenden Löcher ist endlos.

Globaler Neustart zum Scheitern verurteilt

Wenn die Hyperinflation Einzug hält und die meisten Währungen durch Geldschöpfung entwertet wurden, werden die Regierungen versuchen, eine kryptobasierte elektronische Währung einzuführen. Doch das ist nur eine weitere Falschgeldvariante, die erfolglos bleiben wird. Ich denke nicht, dass es einen globalen, geordneten Neustart geben wird, da sich die Großmächte nicht darauf einigen werden können. China und Russland werden ihr eigenes Ding machen und ebenso die USA. In der EU wird bis dahin vielleicht schon völliges Chaos herrschen, beim Euro ebenso. Die Banken in Italien, Griechenland, Spanien, Frankreich, im Vereinigten Königreich und Deutschland werden zusammenbrechen.

Trauen Sie dem Finanzsystem nicht

Geld, das auf der Bank liegt, egal wo auf der Welt, wird entweder durch Insolvenzen, Bail-Ins oder durch die Totalentwertung von Währungen verloren gehen. Vielen anderen Anlagen, die in einer Bank gehalten werden, könnte ein ähnliches Schicksal bevorstehen.

Kassandras werden nie gemocht, weder vor dem Ereignis, das sie vorhersagen, noch danach. Ich habe oft zu verstehen gegeben, dass ich hoffe, meine Vorhersagen mögen falsch sein, denn sollten sie zutreffen, wäre das vernichtend für die Welt. Die meisten Menschen werden erst nach dem Ereignis weiser sein. Eines ist klar: Die Risiken sind enorm und Vermögensschutz bedeutet, dass man Maßnahmen im Vorfeld des Ereignisses trifft, und die Zeit dafür ist jetzt.

Das wichtigste Kapital, das den Menschen mit auf den Weg gegeben wurde, sind Verstand und Gene, einschließlich Gesundheit. Alles Materielle können wir verlieren, egal wie gut wir es schützen. Doch das Überleben hängt meistens davon ab, wie wir unseren Verstand einsetzen (solange wir natürlich gesund sind). Selbst die besten Pläne können scheitern. Denken Sie an „The times they are a-changing“, unvorhergesehene Ereignisse werden aus dem Nichts geschehen. Folglich müssen wir uns auf das Unvorhergesehene vorbereiten und, wenn nötig, reagieren. Es wird kein statischer und leicht vorherzusagender Verlauf der Ereignisse sein. Es wird panische Momente geben, und es wird scheinbar ruhige Zeiten geben. Der Trend wird jedoch klar und deutlich sein, d.h. steil abwärtsgerichtet für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte. Es könnte zehn Jahre dauern, oder länger. Keiner weiß das. Wichtig ist aber, dass man sich mit Gruppen aus Freunden und Familie umgibt, die einen unterstützen, aber auch mit anderen Menschen, die einem nützlich sein werden, wie vertrauenswürdige Finanzexperten, Ärzte, Landwirte, Händler, etc. Und vergessen Sie dabei nicht: AUCH DAS WIRD EINMAL ZU ENDE GEHEN.

Egon von Greyerz ist Gründer und Managing Partner der Matterhorn Asset Management AG (www.goldswitzerland.com).

Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen im Rahmen von Gastbeiträgen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung von Goldreporter dar.

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2 Kommentare

  1. Der Dax startet über 11.000. Der Staert begann jedoch nicht un 9 Uhr, sondern um 6 Uhr morgens. Da habe also die Putzfrauen und Hausfrauen gekauft sowie die immer frühaufstehenden Studenten.
    Auch die Italiener stehen früh auf.
    Klassische Freitags Manipulation um nächste Woche die Putzfrauen wieder abzuzocken.Schon lustig, wie man angebliche Anleger für blöd hält.

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