Donnerstag,28.März 2024
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Zentralbanken beenden Gold-Abkommen

Die 21 europäischen Zentralbanken, die zuletzt das Central Bank Gold Agreement (CBGA) unterzeichneten, wollen ihre Gold-Verkäufe künftig nicht mehr formal begrenzen. Ende September läuft CBGA 4 aus.

Gold, Agreement, Goldbarren (Foto: Niesner - ÖNB)
Finger weg vom Gold: CBGA 4 endet im September. Allerdings habe niemand die Absicht, große Mengen an Gold zu verkaufen (Foto: Niesner – ÖNB)

Das Gold-Agreement

Das sogenannte Central Bank Gold Agreement (CBGA) wird nicht verlängert. In dieser erstmals im Jahr 1999 getroffenen Vereinbarung verpflichtete sich eine Gruppe europäischer Zentralbanken, ihre Gold-Verkäufe auf ein festgelegtes Maximum zu begrenzen. 2014 wurde die im 5-Jahres-Rhythmus überprüfte Vereinbarung letztmalig verlängert. Schon unter CGBA 4 hatte man aber keine nominellen Grenzen für Gold-Verkäufe mehr festgelegt. Damals hieß es in der Absichtserklärung nur: „Die Unterzeichner weisen darauf hin, dass sie derzeit nicht die Absicht haben, signifikante Mengen an Gold zu verkaufen.“ Schon früher wurden die vereinbarten CBGA-Grenzen nicht ausgeschöpft (siehe Grafik unten). Anfänglich waren Gold-Verkäufe von maximal 400 Tonnen pro Jahr beziehungsweise 2.000 Tonnen innerhalb von fünf Jahren fixiert worden.

Keine nennenswerten Gold-Verkäufe geplant

Die Europäische Zentralbank hat nun am vergangenen Freitag eine Mitteilung im Namen der Unterzeichner veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass man eine formale Gold-Vereinbarung künftig nicht mehr für erforderlich hält. CBGA 4 läuft somit am 26. September 2019 aus. Zur Begründung heißt es: „Seit 1999 hat sich der globale Goldmarkt in Bezug auf Fälligkeit, Liquidität und Investorenbasis erheblich entwickelt. Der Goldpreis hat sich im gleichen Zeitraum etwa verfünffacht. Die Unterzeichner haben seit fast einem Jahrzehnt keine nennenswerten Mengen an Gold verkauft, und Zentralbanken und andere offizielle Institutionen im Allgemeinen wurden zu Nettokäufern von Gold.“

Und weiter: „Die Unterzeichner bestätigen, dass Gold nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der globalen Währungsreserven ist, da es weiterhin Vorteile bei der Anlagendiversifizierung bietet und keiner von ihnen derzeit Pläne hat, erhebliche Mengen Gold zu verkaufen.“

Das aktuelle CBGA haben die Zentralbanken folgender Länder unterzeichnet: Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern.

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12 Kommentare

  1. Die Central Bank Gold Agreements I – IV sind bzw. waren internationale Abkommen zwischen einer Reihe Zentralbanken, die zum Ziel hatten, den Wert der Goldreserven zu stabilisieren. Nach meiner Einschätzung ein klassisches KARTELL, vereinbart, um die Schockwellen, die der überstürzte Verkauf von 415 der insgesamt 715 Tonnen Goldreserven Großbritanniens 1999 auslöste, abzufangen.

    https://gold.bullionvault.de/gold-news/Britischer-Goldverkauf-vor-15-Jahren-09052014#

    Offenbar wird nun davon ausgegangen, dass keine weiteren signifikanten Verkäufe mehr stattfinden werden. Die Krise des Finanzsystems flottiert und Gold wird dringend als allseits akzeptierte Währungsabsicherung benötigt. Die Frage ist, wann die westlichen Notenbanken ganz nach dem Vorbild Chinas, Russlands und anderer Staaten beginnen, ihre Reserven sogar aufzustocken.

    • @Thanatos

      Danke für das Statement.

      Finde es mehr als bezeichnend, dass man zum Central Bank Gold Agreement so gut wie nichts findet. Obwohl es, wie Du ganz richtig bemerkst, ein europäisches Preis- und Handelskartell in Sachen Gold beinhaltet. Welches offensichtlich bislang soweit wie möglich vor der Öffentlichkeit geheimgehalten wurde. Auch beim Goldreporter, der ansonsten immer ganz weit vorne ist, über die Jahre kein Hinweis dazu.

        • @ukunda

          Oh, sollte ich das übersehen haben, nehme ich das natürlich zurück! War auch gar keine Kritik am GR. Hast Du gerade die Fundstelle zur Hand?

          Gruß zurück.

    • @thanatos
      Das schrieb schon Lips in seinem Buch Gold Wars.
      Natürlich wollen die Notenbanken nicht, dass ihr gehortetes Gold wertlos wird. Auch sind sie nicht an fallenden Preisen interessiert. Jedenfalls nicht für das eigene Gold. Da man das aber nicht trennen kann, akzeptieren diese höchstens kurzfristig fallende Preise um private Käufer abzuschrecken.
      Selbst kaufen sie dann vermehrt zu.
      Aus diesem Grunde muss Gold langfristig steigen und aus diesem Grund soll man auch bei fallenden Preisen kaufen.
      2015/2016 etwa, als alle von einen Blutbad bei Gold sprachen.
      und weiteren Fall auf 600 und 400 Dollar voraussagten.
      Da kauften Notenbanken heimlich zu, ich übrigens auch, erst 50 Pilis und einen Monat später nochmals 50.Zu 1005 Euro das Stück.
      (Heute kostet der Phili 1318 Euro.
      Über 300 Euro mehr. Bei Hundert Stück sind das 30 Tausend.
      Danke, liebe Shortseller.).
      Und siehe da, der Preis zog wieder an. Einige erklärten mich damals für verrückt.Von Sprüchen wie ins fallende Messer greifen und ähnliches.
      Ich greife ins fallende Messer, man muss nur den Griff erwischen.
      Vielleicht shorten die Seller demnächst wieder kräftig.
      Ich werde es ausnutzen.
      Auch vor dem Hintergrund der 10% Abgabe auf Anlagevermögen.
      ( IWF Vorschlag).

    • @Thanatos
      Auf alle Fälle: Antwort 2 !!
      Ist am plausibelsten, die Schamanen hier im Forum haben mich überzeugt…:-)..!!

    • @Anke Bauer
      Gute Anleitung für Leute die auch einsteigen wollen !
      Was den Onlinehandel betrifft bin ich persönlich übervorsichtig und nehme lieber die Wege in auf mich. MfG

  2. @Fleischesser Der grösste Risikofaktor beim Onlnehandel sind nicht die Haendler sondern der Versand.Serioese Handler mit guten Namen vorrausgesetzt,keine Superschnaeppchen unter Metallwert.

    • @materialist
      Es ist so, daß manche EM-Händler schon weit Bekanntheit genießen. Hatte mal einen Händler, der hat mir noch zu DM-Zeiten Lieferungen unbestellt zugeschickt. Manchmal habe ich das retour geschickt, manchmal behalten und bezahlt. Fertig. Dann kam eine Mahnung, wann ich denn endlich die 440,- DM zu bezahlen gedenke für meinen Willi Brandt in Silber u.a. Den ich nie bekommen hatte. Nachdem zwei Einschreiben mit Rückschein von mir ignoriert wurden und mit Vollstreckung gedroht wurde, Anwalt genommen. Fakt ist, ich hatte nie eine Bestellung aufgegeben bzw. unterschrieben, und es existierte auch kein postalischer Empfangs-Nachweis. Der EM-Händler konnte beides nicht in Kopie vorlegen und mußte klein beigeben. Ich VERMUTE, daß sich das irgendein aushilfsweise im Paketdienst Angestellter das einfach unter den Nagel gerissen hat, weil bestimmte Händler-Namen einfach schon zu bekannt sind.

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