Das erste ZukunftsForum Edelmetalle brachte führende Experten nach Frankfurt. Diskutiert wurden Risiken, Perspektiven – und ein Goldpreis von 4.800 Dollar.
Branchentreffen in Frankfurt
Drei Tage lang stand Frankfurt im Zeichen der Edelmetalle. Vom 23. bis 25. März 2025 fand erstmals das ZukunftsForum Edelmetalle statt. Organisiert wurde das Branchenevent von der Fragold Connect GmbH unter Leitung des Geschäftsführers Wolfgang Wrzesniok-Roßbach. Ziel: der Austausch über wirtschaftliche, geopolitische und technologische Entwicklungen rund um Gold, Silber und Platin.

Vorträge von Branchenprofis
Den Rahmen für die Veranstaltung bildete rund zwei Dutzend informativer Vorträge von renommierten Referenten sowie mehrere Diskussions-Panels. In der Eröffnungsrede beschrieb der Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Dr. Holger Schmieding, die wachsenden geopolitischen Risiken. Die Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus habe laut ihm eine Phase der globalen Instabilität eingeläutet. Neue Handelskonflikte, ein Erstarken des Protektionismus und demografische Probleme in China könnten laut Schmieding das Wirtschaftswachstum belasten – sowohl in den USA als auch in Europa.
Gold als sicherer Hafen in der Krise
Ein zentrales Thema war die Rolle von Gold in einem von Krisen geprägten Umfeld. Ronald-Peter Stöferle von der Incrementum AG verwies auf zunehmende Käufe durch Notenbanken. Diese sähen Gold immer mehr als strategisches Gegengewicht zu US-Staatsanleihen. Für private Anleger sei das Edelmetall ebenfalls wieder interessant – als Schutz vor Inflation und Währungsrisiken. Stöferle stellte sogar einen langfristigen Goldpreis von 4.800 US-Dollar bis zum Jahr 2030 in Aussicht.

Doch wie lange bleibt Gold überhaupt verfügbar? Christoph Wild, Präsident der Schweizer Edelmetallvereinigung ASFCMP, verwies auf sinkende Fördermengen. Zwar sei die Produktion aktuell noch hoch, doch viele Lagerstätten stießen an ihre Grenzen. In rund 15 Jahren könnte die Primärförderung stark zurückgehen. Das steigere die Bedeutung von Recycling – könne aber den Rückgang nicht vollständig ausgleichen.
Europa unter Druck
Der geopolitische Analyst Ralf Schuster skizzierte die Herausforderungen für Europa. Angesichts eines erstarkenden Chinas, der unberechenbaren US-Politik und global nur begrenzt mitgetragener Russland-Sanktionen müsse Europa neue Strategien entwickeln. Mehr technologische Eigenständigkeit und stärkere Allianzen seien laut Schuster der Schlüssel, um geopolitisch nicht den Anschluss zu verlieren.
Der Kongress machte deutlich: In Zeiten politischer und wirtschaftlicher Spannungen dürften Edelmetalle weiter an Relevanz gewinnen. Der Branchendialog soll 2026 fortgesetzt werden – erneut in Frankfurt. Und die von Goldreporter befragten Teilnehmer äußerten sich durchweg positiv über die Inhalte und den Verlauf dieses Events.

Teilnehmer über die Veranstaltung
York Alexander Tetzlaff, Geschäftsführer der Fachvereinigung Edelmetalle: „Jede Konferenz ist nur so gut wie ihre Teilnehmer. Und die Referenten und Teilnehmer des ZukunftsForum Edelmetalle waren wirklich außergewöhnlich. Zudem boten die beiden Konferenztage viele Gelegenheiten für den so wichtigen Austausch zwischen den Branchenvertretern. Mit dem ZunkunftsForum gibt es nun einen Edelmetall-Kongresses für alle Stakeholder im deutschsprachigen Raum. Und dazu beglückwünsche ich die Organisatoren und Unterstützer sehr! Ich denke, die meisten Teilnehmer freuen sich schon auf eine Fortsetzung.“
Tim Schieferstein, Geschäftsführer SOLIT Management GmbH: „Meiner Meinung nach war das ZukunftsForum Edelmetalle ein sehr guter Auftakt für eine hoffentlich neue, langjährige Veranstaltungsreihe. Das Ambiente war klasse und die Vorträge fand ich sehr spannend. Ich wünsche mir, dass im kommenden Jahr auch Privatanleger die Möglichkeit haben, an diesen Präsentationen teilzunehmen. Ich glaube, dass sich das Forum in Deutschland langfristig etablieren kann – als Veranstaltung, die ein Bindeglied schafft, zwischen den Vertretern der Edelmetall-Handelsbranche, Banken und Vermögensverwaltern, aber auch ambitionierte Privatanleger adressiert.“

Henry Schwarz, GfM GmbH: „Das ZukunftsForum Edelmetalle war eine äußerst gelungene Veranstaltung. Perfekt organisiert vom Veranstalter Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, haben diese drei Tage weit mehr gebracht als vorher angekündigt. Es waren Händler, Prägestätten, Organisationen, Verbände und Verarbeiter vertreten. Interessant ist wie die Branche Edelmetalle weltweit immer mehr zusammenwächst. Normalerweise trifft sich die Branche einmal im Jahr in Berlin bei der World Money Fair, nur hier reiht sich oft Termin an Termin, dass keine Zeit mehr ist an Informationsveranstaltungen teilzunehmen. Das ist hier anders. Neben interessanten Analysen gab es hier auch die Möglichkeit, Termine mit den Prägestätten, Barrenherstellern und weiteren Marktteilnehmern zu machen. Obwohl ich seit mehr als 30 Jahren in der Branche arbeite, habe ich für mich neue Eindrücke, Erfahrungen und Analysen mitgenommen. Ich hoffe, dass dieses Zukunftsforum Edelmetalle jetzt einmal im Jahr stattfindet und die Branche jetzt einen weiteren Termin hat sich auszutauschen“.

Walter Hell-Höflinger, Geschäftsführer Gold & Co in Wien: „Zum ZukunftsForum Edelmetalle kann ich nur sagen, dass ich mich sehr gefreut habe als ich von Wolfgangs Initiative gehört habe, weil es wirklich wichtig ist, dass die Branche sich hinsichtlich immer mehr werdenden Herausforderungen Informiert, austauscht, vernetzt und hierzu eine Plattform hat. Die Wahl des Veranstaltungsortes war genauso gelungen wie die hervorragende Organisation durch Wolfgang und sein Team! Amüsant für mich ist es, dass das ZukunftsForum Edelmetall die erweiterte Idee von meiner Veranstaltung Goldconnected ist, die ich dieses Jahr zum dritten Mal in Wien veranstalten werde, bei dem sich die Branche treffen, austauschen und Beziehungen pflegen kann, ohne die unser Geschäft nicht funktioniert. Ich wünsche Wolfgang mit seinen Ambitionen für nächstes Jahr weiterhin so viel Erfolg und werde ihn gerne unterstützen.“