Goldpreis nähert sich Rekordhoch – Handelskonflikt stützt Nachfrage

Der Goldpreis hat im Umfeld neuer Zollstreitigkeiten wieder zugelegt. Gleichzeitig steigen auch die Marktzinsen weiter.

Goldpreis gestiegen

Der Goldpreis hat sich in den vergangenen Tagen weiter erholt. Am Dienstagvormittag um 9:30 Uhr kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt 3.363 US-Dollar, was 2.876 Euro entsprach. Damit stiegen die Notierungen gegenüber der Vorwoche um 0,9 Prozent (in USD) bzw. 1,4 Prozent (in EUR).

Damit hat sich der Abstand zu den Rekordhochs am 6. Mai 2025 auf 2 Prozent (in USD) bzw. 4,6 Prozent (in EUR) verringert. Seit Jahresbeginn hat sich Gold um 28 Prozent (in USD) bzw. 15 Prozent (in EUR) verteuert.

Goldbarren auf Börsenzeitung – Symbolbild für Goldpreis-Rally bei Handelskonflikten
Der Goldpreis war am Dienstag nur noch 2 Prozent von seinem Rekordhoch entfernt. Gold dürfte von den anhaltenden Unsicherheiten rund um den US-Zollstreit profitieren.

Anleihe-Renditen

Währenddessen sind die Anleiherenditen weiter leicht angestiegen. Denn 10-jährige US-Staatsanleihen rentierten am Dienstag mit 4,43 Prozent – nach 4,40 Prozent in der Vorwoche. Auch die europäischen Renditen zogen an. So verzeichneten deutsche Papiere einen Anstieg der Marktzinsen von 2,64 Prozent auf 2,71 Prozent.

Die von den USA zum 1. August angedrohten Zölle von 30 Prozent für europäische Produkte sind ein Belastungsfaktor. Zwar gibt es weiterhin Hoffnung auf eine Verhandlungslösung. Allerdings bereitet die EU bereits Gegenzölle vor, die laut Bloomberg-Informationen unter anderem Luftfahrtgüter (Boeing), US-Autos und Bourbon-Whisky betreffen könnten. Der betroffene Handelswert soll sich auf rund 72 Milliarden US-Dollar belaufen.

Anleihen, Staatsanleihen, Zinsen, Renditen, US-Rendite

Zinsen und Inflation

Der Zollstreit droht sich auf Wirtschaft und Inflation auszuwirken, wobei die Aussichten auf niedrigere Zinsen sowie höhere Erzeuger- und Verbraucherpreise der Goldpreis-Rally in die Karten spielen.

Die nächste US-Zinsentscheidung steht am 30. Juli an. Am US-Terminmarkt wird eine Zinssenkung aber nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 4,7 Prozent gehandelt (FedWatch Tool). Für die September-Sitzung liegt sie derzeit aber bei 61 Prozent (Vorwoche: 59 Prozent).

Neue US-Inflationsdaten erscheinen bereits am heutigen Dienstagnachmittag. Dann wird der Verbraucherpreisindex für Juni bekanntgegeben. Am Mittwoch folgen dann die Erzeugerpreise. Und der Freitag bringt die US-Einzelhandelsumsätze sowie die Export- und Importpreise für den vergangenen Monat.

Renditen und Gold

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann gelten sie bei defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren als attraktiver. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gefragt sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

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8 Kommentare

  1. Hier ein Artikel zur Goldlagerung der BuBa in New York und warum und zu einem möglichen Goldverkauf, im den Euro zu stützen, so man das will. Denn nur ein schwacher Euro ist ein guter Euro, so meinte es Trichet und auch Lagarde.
    Weil dadurch ein Export Vorteil besteht und Deutschland Export Weltmeister ist. Deshalb auch Zölle und um die zu kompensieren, heisst es Abwerten, what ever it takes.
    Also, kein Goldverkauf in naher und ferner Zukunft.
    Dann schon lieber den Bitcoin verkaufen.
    https://www.n-tv.de/wirtschaft/Ex-Bundesbankvorstand-Die-Lagerung-von-Gold-ist-nie-ganz-ungefaehrlich-article25900925.html

  2. Der Trump ist einfach klasse und er hat meine volle Bewunderung.
    Er führt die Europäer an der Nase herum.
    Erst das Spiel mit den Zöllen und jetzt das mit den Waffen.
    Hatten sich die Deppen der EU doch schon gefreut, Trump zahlt und liefert und kauft sogar von Rheinmetall.
    Und nun kauft er nix, die EU darf kaufen und zahlen und das nicht zu knapp und oben drein dürfen die sogar die eigen Zölle auf die US Waffen zahlen, welche ja von den USA in die EU importiert werden.
    Das ist genial. Könnte von mir sein.

    • @Maruti
      Mein alter Spruch: das Geld fließt immer von den Doofen zu den Cleveren.
      Die sog. Brain-Gravitation.

      Unsere Kohle fließt nicht in die USA, sondern in die Zoohandlung zu den Kanarienvögeln.

    • Já, in meinen Augen ist die Geopolitik vergleichbar mit einem Schachspiel: die großen Politiker/ Länder wie russland, usa, china spielen das spiel, während die unwichtigen länder nur die figuren auf dem schachfeld sind: vll ist deutschland eine “Dame”, ukraine nur ein “Läufer” und länder wie Mosambik nur die “Bauern”..
      Am ende wird die politik/ das spiel von den großen gemacht und bei Trump sieht man das halt besonders deutlich.
      Wir als EU sind immer nur reagieren (und das ziemlich schlecht) während er am agieren und planen ist.
      Es sind nicht verschiedene Ligen, sondern einige spielen – und wir werden gespielt. Eine Dame möchte man nicht unbedingt beim schach verlieren, aber sie ist durch 2 bauern auch wieder ersetzbar. Am ende entscheidet das Können und die Strategie der Spieler, wer den anderen schachmatt setzt.

  3. Und wieder pünktlich 14:00 Das Goldpreis Drücken, diesmal um 40 Dollar runter.
    Wer vormittags kauft, ist gelackmeiert.
    Es golt wieder: subventioniert wird von 14:00 bis 18:00 Uhr.
    Ja, Ja, ich weiss, die Hausfrauen und der Hochzeitsschmuck…..

  4. @ Maruti Ich finde den grossmäuligen Trump auch nicht so verkehrt .Auf jeden Fall tut er im krassen Gegensatz zu Scholz und Merz viel für sein eigenes Land und nicht gegen sein Land. Was kann am Ende der Donald dafür, dass er es auf der anderen Seite des Teiches nur mit Kriechern zu tun hat.

    • @Materialist
      Es sind nicht nur Kriecher, es sind abgrundtief dumme Kriecher.
      James Dimon hat letzte Woche ein nettes Beispiel gebracht:
      Die Eu (über 550 Mio. Bürger) lag vor ein paar Jahren in der Wirtschaftsleistung bei 85 % der USA (330 Mio.), wir sind also pro Kopf schon massiv schlechter.
      Aktuell sind wir bei gut 2/3, also ein massiver Verlust und pro Kopf ca. nur noch die Hälfte (gerundet) .
      In den nächsten Jahren soll es Richtung 50 % gehen.
      Katastrophale Deindustrialisierung.
      Jetzt plant die EU Sondersteuern für Unternehmen mit über 50 Mio. UMSATZ, nicht vom Gewinn. Progressiver Steuersatz. Man müsste also auch bei Verlust Steuern zahlen.
      Damit will man eigentlich die US-Techkonzerne treffen, die hier fast keine Steuern zahlen.

      Aber man trifft zu 99 % die ganz normalen Industriebetriebe.
      Wenn man Unternehmen mit aller Gewalt aus Europa vertreiben will, ist das der perfekte Ansatz.
      Produziert wird dann im Rest der Welt (ohne CO2-Steuer etc.) und hier gibt es dann nur jede Menge Vertriebs-Briefkastenfirmen mit max. 49 Mio. Umsatz.

      Die tollen Sprüche gegen die US-Tech-Konzerne sind megadumm.
      Wenn ich der Chef von Google, Amazon, Microsoft etc. wäre , dann würden wir einfach mal eine Woche lang Europa abklemmen, offiziell wegen dringender Systemwartungsarbeiten: Server down until further notice.
      Dann können wir uns ein Photo eines Lastenrads auf den Computermonitor kleben.
      Dann mal gucken , wie die EU-Bürokraten ihre Arbeit mit Brieftauben…..

      Im US-Finanzministerium sitzt ein Selfmade-Walstreet-Milliardär, bei uns ein Geschichtsstudent , der nie außerhalb seiner Partei gearbeitet hat.
      Im US-Verteidigungsministerium ein hochdekorierter Praktiker, bei uns der ex-Bürgermeister einer unwichtigen Kleinstadt.
      So könnte man unbegrenzt weitermachen.

      Wer sein Sparschwein in Euro hält, wettet auf unsere Politiker, auf deren Intelligenz und Ehrlichkeit.
      Naja….

  5. @ Blackwood Um die Lage kurz mit einem alten Spruch aus dem Osten zusammenzufassen: Die Lage ist hoffnungslos aber nicht ernst.

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