Wie viel Gold gibt es weltweit? Goldreporter zeigt aktuelle Zahlen zu Förderung, Reserven und Verteilung – Hintergründe zu Goldpreis und Goldmarkt.
Verfügbarkeit von Gold ist endlich
Gold unterscheidet sich von Papiergeld durch seine Knappheit. Staaten können ihre Währungen beliebig vermehren, doch die weltweiten Goldvorkommen sind endlich. Diese Begrenzung erklärt, warum das Edelmetall seit Jahrhunderten als stabiler Wertspeicher und Urform von Geld gilt – und warum der Goldpreis langfristig steigt.

Historische Goldförderung
Die Gewinnung von Gold reicht bis in die Antike zurück. Den entscheidenden Schub brachten die großen Goldräusche des 19. Jahrhunderts. In Kalifornien (ab 1848) verwandelte der „Gold Rush“ die USA in ein Zentrum der Förderung. Australien erlebte ab 1851 einen ähnlichen Boom, der den Kontinent wirtschaftlich prägte. Im 20. Jahrhundert übernahm Südafrika die Spitzenposition. Bis 2006 war das Land größter Produzent, ehe es von China abgelöst wurde.
Gesamtmenge jemals geförderten Goldes
Laut World Gold Council belief sich das gesamte jemals geförderte Gold Ende 2024 auf rund 216.265 Tonnen. Bildlich enspricht dies einem Goldwürfel mit einer Kantenlänge von nur 22 Metern. Die örtliche Verteilung dieses Goldes zeigt, dass das Edelmetall weit mehr ist als reines Anlageobjekt:
- Schmuck: 97.149 t (45 %)
- Barren & Münzen inkl. goldgedeckter ETFs: 48.634 t (22 %)
- Zentralbanken: 37.755 t (17 %)
- Sonstiges (Industrie, Technologie): 32.727 t (15 %)
Ein erheblicher Anteil befindet sich in Indien – oft buchstäblich „um den Hals indischer Frauen“.

Fördermengen im Wandel
Die jährliche Weltproduktion erreichte 2018 ihren vorläufigen Höhepunkt. Bereits um die Jahrtausendwende war ein Zwischengipfel erreicht worden, seither schwinden die Fördermengen der USA.
Heute werden rund 3.300 Tonnen pro Jahr gefördert. Führend sind China (380 t), Russland (330 t) und Australien (284 t). Der Produktionsrückgang der USA: Von mehr als 350 Tonnen in den 1990er-Jahren auf zuletzt nur noch 158 Tonnen (2024).

Grenzen und Chancen für Minen
Die sinkenden Erzgehalte und steigenden Kosten machen Goldabbau schwieriger. Doch hohe Preise eröffnen Chancen, auch zuvor unrentable Vorkommen zu erschließen. In solchen Phasen steigt auch das Recycling-Angebot, da mehr Altgold auf den Markt zurückfließt.

Gold-Reserven und -Ressourcen
Nach Daten des US Geological Survey (USGS) belaufen sich die weltweiten Reserven auf rund 64.000 Tonnen. Russland (12.000 t), Australien (11.200 t) und Südafrika (5.000 t) führen die Rangliste an. In den USA werden zusätzlich 33.000 Tonnen Ressourcen geschätzt – teils identifiziert, teils unentdeckt.
Goldförderung – Reserven vs. Ressourcen
Reserven
Definition: Nachgewiesene Goldvorkommen, die mit heutiger Technik und zu aktuellen Marktpreisen wirtschaftlich abbaubar sind.
Charakter: Relativ sicher → geologisch erkundet, Mengen verlässlich dokumentiert.
Beispiel: Eine Lagerstätte mit 1.000 Tonnen Gold, die bei aktuellem Goldpreis profitabel gefördert werden kann, zählt zu den Reserven.
Ressourcen
Definition: Gesamtmenge an Gold, die geologisch nachgewiesen oder vermutet wird – auch wenn ein Abbau heute nicht wirtschaftlich ist.
Charakter: Unsicherer → kann sich durch neue Technologien, steigende Preise oder geologische Nachweise ändern.
Beispiel: Ein Erzvorkommen mit sehr niedrigem Goldgehalt, das bei heutigem Preis nicht rentabel wäre, zählt zu den Ressourcen.
Bei konstant 3.300 Tonnen Jahresförderung würden die bekannten Reserven rechnerisch noch etwa 20 Jahre reichen (geologische Reichweite). Neue Funde und Technologien könnten diesen Zeitraum verlängern, die Endlichkeit bleibt jedoch bestehen.
Fazit
Seit Jahrtausenden gräbt die Menschheit nach Gold – inzwischen mehr als 216.000 Tonnen. Fast die Hälfte glänzt als Schmuck, ein Fünftel liegt in Münzen und Barren bereit, der Rest verteilt sich auf Zentralbanken und Industrie. Dabei zeigen die Fördermengen klare Grenzen. Genau dieser Gegensatz zwischen Knappheit und beliebiger Geldvermehrung erklärt, warum Gold bis heute als stabiler Wertspeicher geschätzt wird.
Mehr dazu: Goldmarkt international – Nachfrage, Förderung, Marktanalyse


Es fehlt das klerikale Gold, beispielsweise Vatikan, aber auch das in den Buddhistischen Tempeln.
Das sind beträchtliche Mengen, möglicherweise mehr, als bei den Indischen Hausfrauen.
Aber auch das Gold der Könige, beispielsweise des Englischen Königs, manch afrikanischer Lords usw.
Es fehlt auch das verloren gegangene Gold durch Unglücke oder einfach durch vergessen..
Und es fehlt das anonyme Gold, welches nie erfasst wurde.
Entweder der Würfel stimmt so ganz nicht oder die offiziellen Angaben stimmen nicht.
Und das ist ja das Schöne, niemand weiss genau, wo das ganze Gold ist und wer es alles hat.
Ist wie bei der Atombombe, man vermutet anhand der
Uranerze und der gekauften Zentrifugen, aber genau wisden tut man es eben nicht.
Ich wünsche deshalb den Token Freunden viel Glück und Erfolg bei ihrem Vorhaben.
@Maruti
Buchen Sie Ihr fehlendes Gold einfach unter „Sonstiges, 15% „.
Ein Problem weniger.
Guter Journalismus ist selten geworden. Hier hat man (wieder) mal ein Musterbeispiel für saubere Recherche und makellose Präsentation, kompakt und stringent. Könnte noch mehr loben, aber wie es so schön heißt: Nicht geschimpft ist genug gelobt! ;-)
Muss jetzt doch eine Korrektur anbringen bzgl. „Die jährliche Weltproduktion erreichte um die Jahrtausendwende ihren Höhepunkt.“
Anscheinend war das erst 2018 und auch im letzten Jahr mit ziemlich genau 10 Tonnen pro Tag (2024 hatte ja auch 366 Tage) der Fall: https://www.gold.de/medien/wissen/goldfoerderung.jpg
Ja, das stimmt. Wir hatten das eigentlich auf die US-Produktion bezogen. Werden wir noch korrigieren. Danke.