Goldpreis über 4.100 USD – Anleiherenditen sinken, Fed-Signale stützen Märkte

Der Goldpreis hielt sich am Dienstag auf Rekordniveau. Sinkende Anleiherenditen, Marktunsicherheit und Zinssenkungs-Spekulationen stützen die Edelmetallmärkte.

Goldpreis über 4.100 US-Dollar

Turbulenzen auf Gold- und Silbermarkt. Am gestrigen Montag erreichten Silber- und Goldpreis neue Rekordhochs. Am Dienstagvormittag um 11 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 4.140 US-Dollar, war 3.581 Euro entsprach. Damit standen beide Notierungen rund 0,8 Prozent über Vortag. Dagegen gab Silber um 1 Prozent nach auf 51,79 US-Dollar bzw. 44,75 Euro. Die Kursentwicklung war zuletzt von Metall- und Liquiditäts-Engpässen sowie von einem Short-Squeeze im Londoner Handel geprägt (Goldreporter berichtete).

Goldpreis über 4.100 US-Dollar – sinkende Anleiherenditen stützen Goldmarkt
Goldpreis hielt sich am Dienstag auf Rekordniveau oberhalb von 4.100 US-Dollar bzw. 3.500 Euro, während US- und EU-Anleiherenditen sanken.

Marktzinsen sinken

Parallel sendet der Anleihenmarkt Signale einer Flucht in sichere Häfen. Denn die Renditen der Staatsanleihen sind deutlich zurückgekommen. So rentierten 10-jährige US-Papiere am Dienstag mit 4,02 Prozent, nach 4,14 Prozent in der Vorwoche. Auch die französischen Zinsen sind nach dem Anstieg der Vorwochen zurückgegangen auf 3,44 Prozent. Währenddessen rentierten deutsche Anleihen mit 2,6 Prozent (Vorwoche: 2,71 %). 

Anleiherenditen in den USA und Europa in der Übersicht am 14. Oktober 2025
Anleiherenditen in den USA und Europa in der Übersicht am 14. Oktober 2025

Außerdem machte Fed-Präsident Jerome Powell Investoren Hoffnung auf zwei weitere Zinssenkungen in diesem Jahr. Am Dienstagabend erwarten Marktbeobachter Bestätigung während seiner Rede in Philadelphia.

Eine US-Zinssenkung Ende Oktober gilt laut FedWatch-Tool als sicher (Wahrscheinlichkeit 98 %). Für Dezember liegt sie bei 93 Prozent. Diese Aussichten stützen auch den Goldpreis. 

Zusammenhang Gold und Zinsen

Welchen Einfluss haben Marktzinsen auf Gold? Steigende Anleiherenditen wirken oft negativ auf den Goldpreis. Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann gelten sie bei defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren als attraktiver. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme.

Aber in Krisenzeiten ist diese Systematik oft ausgesetzt. Dann nämlich, wenn Staaten den Investoren Risikoaufschläge für die Schuldenaufnahme zahlen müssen.

Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gefragt sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken – also die Anleihekurse steigen.

Mehr dazu: Goldpreis aktuell – Übersicht und Live-Daten

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1 Kommentar

  1. Die FED stützt nicht Märkte, sie manipuliert diese.
    Hierzulande selbiges beim DAX. Nachdem man die Commerzbank rausgeschmissen hat, ist diese merkwürdigerweise wieder drinnen.
    So werden die Punkte manipuliert, mal holt diesen und mal jenen rein oder schmeisst den anderen raus.
    Die FED oder EZB kann senken, wie sie will, die Banken müssen bei der Kreditvergabe mitziehen, denn die verleihen die Kohle, nicht die Zentralbanken.
    Egal, wie, Powell nimmt wohl weiter steigende EM Kurse in Kauf. Goldinhabern kann es recht sein, Powell nimmt auch eine weitere Entwertung und Inflation des Geldes in Kauf.
    Ob das dem Bürger an der Kassentheke auch recht ist, wird sich bald zeigen.
    Denn die Bürger müssen ja die Firmen Produkte kaufen
    ( können), da können die Firmen produzieren was sie wollen.
    Und so wird das billige Papiergeld wohl eher in weiters Papier fliessen, wie Anleihe Produkte oder Banken Produkte und die „ auf dem Papier Reichen“ noch weiter Papier reich machen.

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