Gold verbilligt sich stark – Diese Faktoren drücken jetzt auf den Preis

Goldpreis fällt nach Rekordrally deutlich zurück. Technische Verkäufe setzen den Goldmarkt unter Druck, die Marktzinsen steigen und weitere Belastungsfaktoren können hinzu kommen.

Goldpreis nahe 3.900 US-Dollar

Der Goldpreis steht nach der jüngsten Rekordrally weiter stark unter Druck. Am Dienstagmittag notierte Gold bei 3.916 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 3.358 Euro. Damit weitete das Edelmetall seine frühen Kursverluste weiter aus und zeigte sich rund 1,7 Prozent schwächer als am Vortag. Innerhalb einer Woche büßte der Goldpreis 8 Prozent (in USD) bzw. 8,5 Prozent (in EUR) ein. In absoluten Zahlen verbilligte sich die Feinunze Gold in diesem Zeitraum um rund 350 US-Dollar bzw. 310 Euro. 

Gold fällt stark, Zinsen steigen – Analyse des Goldpreis-Rückfalls am Dienstag“ Titel: „Goldpreis fällt auf 3.916 USD – Zinsen steigen
Goldpreis fällt auf 3.916 USD – steigende Zinsen und technische Verkäufe belasten den Markt. Weitere Belastungsfaktoren könnten jetzt hinzu kommen.

Marktzinsen steigen, Goldmomentum negativ

Der Kursrückgang ist vor allem technischer Natur, da das Edelmetall nach der Rekordrally stark überkauft war und wir nun eine vom Momentum getriebene Gegenbewegung erleben. Belastend kommt hinzu, dass sichere Häfen im Zuge geopolitischer und weltwirtschaftlicher Entspannungssignale weniger stark gesucht sind. Vor allem die Annäherung der USA und China im Handelskonflikt steigerte vorübergehend die Risikobereitschaft der Investoren. Dies äußert sich auch in fallenden Anleihenkursen (schwächere Nachfrage), was steigende Marktzinsen bedeutet. Dies betrifft vor allem die europäischen Renditen.

10-jährige US-Papiere rentierten am Dienstag mit 3,98 Prozent minimal über der Vorwoche. Dagegen stiegen die französischen Zinsen auf 3,42 Prozent. Frankreich ist damit unrühmlicher Tabellenführer der Eurozone – auch, nachdem US-Ratingagenturen die Bonität Frankreichs aufgrund der Haushaltsprobleme und des politischen Chaos herabstuften. 

Anleiherenditen in den USA und Europa in der Übersicht am 28. Oktober 2025
Anleiherenditen in den USA und Europa in der Übersicht am 28. Oktober 2025

Ausblick

Für den Goldpreis könnte sich ein Ende des US-Shutdowns zusätzlich negativ auswirken – auch, sofern sich aus nachgelieferten Wirtschaftsdaten weniger Spielraum für US-Zinssenkungen ergibt. Die Verfallstermine an der COMEX (heute und morgen) können noch einmal für starke Kursbewegungen auf dem Goldmarkt sorgen. Am Mittwoch steht aber zunächst eine weitere Fed-Zinssenkung auf dem Programm und ein Tag später wird die EZB ihre nächste Zinsentscheidung bekannt gegeben.

Zusammenhang Gold und Zinsen

Welchen Einfluss haben Marktzinsen auf Gold? Steigende Anleiherenditen wirken oft negativ auf den Goldpreis. Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann gelten sie bei defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren als attraktiver. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme.

Aber in Krisenzeiten ist diese Systematik oft ausgesetzt. Dann nämlich, wenn Staaten den Investoren Risikoaufschläge für die Schuldenaufnahme zahlen müssen.

Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Goldnachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gefragt sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken – also die Anleihekurse steigen.

Mehr dazu: Geldpolitik & Zinsen und ihr Einfluss auf den Goldpreis

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