Gold-ETFs verbinden Finanzmärkte mit physischem Metall. Am Beispiel des SPDR Gold Shares erklären wir Handel, Lagerung und Preiswirkungen.
Jede Woche berichtet Goldreporter über die Bestands- und Kapitalbewegungen im größten Gold-ETF, dem SPDR Gold Shares (GLD). Exchange Traded Funds ermöglichen Investoren, am Goldpreis teilzuhaben, ohne selbst Barren kaufen oder lagern zu müssen. Offiziell steht jedem Anteil physisches Metall, das nach dem „Good Delivery“-Standard der LBMA hinterlegt wird. Wir erläutern, wie Fonds dieser Art strukturiert sind und Handel und Management konkret ablaufen.
Wer kann Gold erhalten – und wer nicht?
Privatanleger handeln nur die Anteile dieses ETFs. Ein direkter Anspruch auf Auslieferung des hinterlegten Edelmetalls besteht nicht. Diese Möglichkeit ist ausschließlich sogenannten Authorized Participants (APs) vorbehalten. Dabei handelt es sich um große Banken und Market Maker, die im Auftrag institutioneller Kunden agieren. Sie agieren neutral, verdienen an Arbitrage, nicht an eigener Marktrichtung.

Außerdem lagert das Gold überwiegend in London, traditionell in Tresoren großer Banken wie HSBC sowie im Umfeld der Bank of England. Die Barren sind standardisiert, eindeutig identifiziert und revisionsfähig. Der Betreiber veröffentlicht und aktualisiert täglich eine detaillierte Barrenliste. Es handelt sich dabei um 400-Unzen-Barren des London-Good-Delivery-Standards, die im OTC-Markt Londons gehandelt werden.
Creation und Redemption: Der physische Motor
Die Handelstechnik hinter dem GLD basiert auf zwei Prozessen:
Creation (Erzeugung):
APs liefern physisches Gold an den Fonds und erhalten neue ETF-Anteile.
Redemption (Einlösung):
APs geben ETF-Anteile zurück und entnehmen physisches Gold aus dem Bestand.
Diese Mechanismen halten den ETF-Preis eng am Spotpreis. Weicht er ab, entsteht Arbitrage. Das sorgt für Liquidität und verhindert dauerhafte Preisverzerrungen.
Warum Privatanleger nichts ausliefern lassen können
Die Auslieferung erfolgt nur in großen Paketen, den sogenannten „Creation Units“. Diese umfassen typischerweise mehrere hundert Goldbarren. Voraussetzung sind regulatorische und logistische Anforderungen, die in der Regel nur institutionelle Häuser erfüllen.
Was passiert, wenn ETF-Anteile verkauft werden?
Bei einfachen Verkäufen wechseln die Anteile meist nur den Besitzer. Erst wenn APs aktiv werden, entstehen physische Konsequenzen:
- Die Bestände steigen bei Creation.
- Die Bestände sinken bei Redemption.
Daher ist es möglich, dass Kursbewegungen und Bestandsmeldungen zeitlich versetzt wirken. Im Goldhandel gilt üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist (T+2) bis zur physischen Lieferung.
Warum Bestandsdaten verzögert wirken
ETF-Berichte zeigen häufig:
- Kapitalflüsse heute
- physische Bestandsänderungen erst in zwei Tagen
Deshalb können Anleger zeitweise widersprüchliche Signale sehen.
Welche Auswirkungen haben ETF-Bestände auf den Goldpreis?
Gold-ETFs bewegen realen Marktbedarf. Je nach Phase kann das Wirkung entfalten:
Kurzfristig:
- Hohe Zuflüsse signalisieren Risikoneigung
- Zusätzliche Goldnachfrage stützt Preise
- Abflüsse belasten Sentiment
Mittelfristig:
- Physische Abgänge aus London verknappen Angebot
- Gold fließt oft weiter nach Asien
- Regionale Preisaufschläge können entstehen
Langfristig:
ETF-Bestände gelten als messbarer Indikator institutioneller Goldallokation.
Steigen die Bestände über Monate, zeigt das wachsendes Vertrauen. Fallen sie anhaltend, deutet das auf gedrehte Risikoerwartungen.
Warum der GLD wie ein Marktthermometer wirkt
Der Fonds gehört zu den größten Haltern von Anlagegold weltweit. Veränderungen spiegeln:
- Inflationserwartungen
- Zinserwartungen
- geopolitische Unsicherheit
- Dollar-Stärke
Institutionelle Orders können hunderte Tonnen Gold bewegen – und genau deshalb wird GLD global aufmerksam beachtet.
Fazit Gold-ETF
Gold-ETFs wie der SPDR Gold Shares ermöglichen liquiden Zugang zum Goldmarkt, sind schnell handelbar und weltweit zugänglich. Sie sind kein Ersatz für tatsächliches physisches Gold. Private Goldbarren und Goldmünzen besitzt man ohne Gegenparteirisiko. ETFs dagegen sind reine Finanzinstrumente. Aber Authorized Participants verbinden Finanzmärkte mit dem wahren Metall. Wer die Mechanik von Creation und Redemption versteht, erkennt, warum nicht jeder Anteilverkauf automatisch Barren bewegt – und weshalb ETF-Ströme am Londoner Goldmarkt spürbare Preiswirkungen entfalten können.
Tagesaktuelle kursrelevante Entwicklungen unter Goldpreis aktuell


Also der Anleger hat kein anspruch auf das physische Gold und im worst case szenario ist auch die Kohle weg es ist also das was ich schon immer gesagt habe nämlich wertloses Papiergold . Das drecks Papiergold wurde nur erschaffen um in erster linie das Kapital vom physischen Goldmarkt fernzuhalten denn einzig und allein der kauf von PHYSISCHER Ware treibt den Goldpreis während beim Papiergold nur wertloses Papier hin und her geschoben wird wovon die Bankster natürlich saftig profitieren .
Das erinnert mich gleich an Goldschmied Fabian, den mit den 5%. Da die meisten Kunden Ihr Gold ja nicht abholen (ausgeliedert haben wollen/ dürfen/können), kann man ja pro Goldstück gleich mehrere Anspruchszettel ausgeben. So enstand ja das Fiat-Money. Naja und verleihen könnte man dann das Gold auch noch. Wäre interessant zu erfahren, ob das Kleingedruckte in diesen Äkstschäins Träidett Faands dies Goldleihe verbietet? Am Ende in der Krise sicher ein klassischer Fall von „The Great Taking“. Man hat einen „Anspruch“…..und zuhauf ungedeckte Zettelchen.
Nun spricht endlich jemand (GR) wie man in Norddeutschland sagt, klare Kante. Langer Zeit wurde nämlich immer wieder behauptet, dass dieses Gold physisch existiert und man es sich ausliefern lassen könne oder gleich aufs Konto gutschreiben. Weder das eine stimmt noch das andere. Es ist nichts weiter als eine Zettelwirtschaft der Hausfrauen. (Die ohne den Hochzeits Schmuck, da bereits schon mehrfach verkauft).
Eine gut getarnte Luftnummer.
Den Bänkern und deren bezahlten Analysten ist wohl jedes Neppen, Schleppen und Bauernfängerei nicht zu
dumm. Immer wieder fallen Menschen darauf rein, trotz Internet, angeblicher Bildung und neuerdings sogar AI, bei mangelnder eigener.
Was ist der Grund für solches ?
Marutis Meinung ist, es ist der uralte archaiische Herdentrieb der Säugetiere, worunter auch die Menschen fallen.
Immer schön das Kleingedruckte lesen, bis ganz auf die letzte Seite.
Hab das vor ein paar Jahren mal bei Xetra-Gold gemacht.
Nur 2 „Kleinigkeiten“:
1.) Der Vertragspartner ist nicht die Börse Frankfurt, wie der Name Xetra-Gold vermuten lassen würde (das ist natürlich nur ein Zufall und war garantiert nicht so beabsichtigt), sondern eine GmbH (merke: Gesellschaft mit BESCHRÄNKTER Haftung.
Auf Banker-Deutsch: viel Glück, Du wirst es brauchen.
Verschwörungstheorie: die Rechtsform einer GmbH wähle ich gezielt dann, wenn ich nur beschränkt (also fast gar nicht) haften will.
Wer sowas macht hat vielleicht die Absicht….., sorry, falsches Zitat: Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen oder ohne eigenes Risiko pleite zu gehen (oder so ähnlich).
2.) Es findet sich der Passus: ….. die GmbH ist zur physischen Auslieferung verpflichtet, solange sie dazu in der Lage ist.
Klasse oder ?
Sowas gefällt mir: sorry, Sie sind nur der 2. der fragt, der 1. war vor 5 Minuten da und die Münze ist schon weg.
Schade, stand aber im Kleingedruckten.
Wer sein Geld so anlegt ist……
Im Artikel ist ja die Barrenliste des GLD verlinkt. Hier ist die Barrenliste des ETC „Xetra-Gold“, der von der Deutschen Börse Commodities GmbH angeboten bzw. verwaltet wird: https://www.xetra-gold.com/fileadmin/user_upload/Downloads_Deutsch/Statistiken/DBComm_Gold_bar_list.pdf
Achtung: Vor Jahren waren es über 180 Seiten mit jeweils 73 Barren, jetzt dürfte die Liste noch länger sein.
Auslieferung eines 400-Unzen-Barrens ab einem Xetra-Gold-Bestand von 14.000 Stück.
@Hartmut
Ich denke schon. dass all die Barren vorhanden sind, irgendwo jedenfalls, denn Papier ist geduldig.
Es stellt sich nur die Frage, ob man an seinen vermeintlichen Besitz drankommt. Eigentümer kann man ja sein, aber besitzen tut es garantiert ein anderer..
Also, müßte man Gerichte beschäftigen, auf eigene Kosten samt teuren Anwälten mit Vorkasse Leistungen, wobei man vor Gericht, wie auf Hoher See in Gottes Hand ist.
Aber selbst wenn Gerichte günstig entscheiden, heisst das noch lange nicht, dass man sein Eigentum wieder bekommt. Denn, wo nichts mehr ist, ist auch nichts zu holen und die Gesellschaft haftet ja nur mit 20.000 Euro insgesamt.
Wie gesagt, die Gesellschaft, nicht etwa der Chef Manager oder Mitarbeiter.
Der käme allerhöchstens ein paar Jahre, wenn aus gesundheitlichen Gründen überhaupt, in den Knast.
Und auch nur dann, wenn er vorsätzlich kriminell handelte und nicht etwa nur irrtümlich.
Er hat es ja nur gut gemeint, leider war da ein ominöser Dritter mit bösen Absichten im Spiel, welchen man vertraute…. Kennen Sie Wirecard ?
Es gibt da so eine Regel:
Gold als Absicherung gehört wie die Ehefrau nicht in fremde Hände zur Aufbewahrung.
Also, ich würde nicht mal die Katze ……
Ja, die hochgelobten FINTECHs. Alles hochgelobte ist mir per se suspekt. Und die ersten Jahre mit dem Geldtransfer für Online-Wetten u.ä. unseriöse Geschäfte – aus einem Schwein wird eben niemals ein Rennpferd.
Den größten Nachteil bei ETCs sehe ich darin, dass man zu schnell Gewinne realisiert (bin bei A0S9GB schon im März 24 ausgestiegen), weil der Spread so niedrig ist (bei außerbörslichem Handel über SocGen nicht einmal 5 € Gebühren) und außerdem einen die monatlichen Verwahrgebühren nerven.
@Hartmut
Listen auf Papier sind ganz toll !
Wer prüft die und wie oft?
Wirtschaftsprüfer?
Dieselben WP, die u.a. Wirecard geprüft haben ?
Was WP-Testate wert sind, ist seit ENRON und Wirecard und vielen anderen Fällen bekannt.
Da gab es uneingeschränkte Testate, obwohl die Läden schon mindestens 3 Jahre pleite waren.
Was Ratings von Ratingagenturen wert sind ist seit 2008 bekannt.
Ich habe 20 Jahre lang in 3D gesehen, wie Jahresabschlüsse von Großunternehmen geprüft und testiert werden. Seitdem glaube ich bei einer Bilanz nur noch eine Zahl: die Jahreszahl auf dem Deckblatt.
Ich finde Papiergold eine klasse Sache, wenn man in Schönwetterzeiten kostengünstig zocken will.
Als Krisenvorsorge für stürmische Zeiten ?
Die GmbH hat Eigenkapital in Höhe von 1 % der Bilanzsumme.
Daß die immer ganz ehrliche und nie in Skandale verwickelte Deutsche Bank + der Erfolgsladen COBA an dem Laden beteiligt sind beruhigt mich nicht unbedingt.
Es gibt einen Unterschied zwischen „Haben“ und „glauben zu haben“.
Problem: das merkt man erst, wenn es vorbei ist.
Ich HABE meine Kanarienvögel.
@BlackWood
Wer zukünftig seine Vorliebe für Tier Portraits enddecken
sollte, wird kreativ mehr gefordert sein. Mit Bargeld könnte
das absehbar nicht mehr funktionieren. Z.Z. diskutiert die
EU Kommission 2 Verordnungsvorschläge zur E- Euro
Einführung und Bargeld. Dabei spielt nur noch der E-Euro
als gesetzliches Zahlungsmittel eine Rolle. Theoretisch müsste
dann bei einer Annahme kein Goldhändler mehr Bargeld akzeptieren.
Gibt es ja heute schon in anderen Geschäften, ÖPNV usw.
Quasi eine Bargeldabschaffung ante portas.
Wie schon geschrieben, Commander, kann Ihren Optimismus
zu diesem Thema leider nicht teilen.
So ist es !
https://youtu.be/A0l67WHTRW0?si=OBCijzxFi05n_f0Z
was würde bei so einem Zenario mit EM-Handel aus vergangenen Tafelgeschäften passieren ?
@Goldhase
Zu jedem Problem gibt es (mindestens) eine Lösung.
Das liegt schlicht daran, daß die bööööhsen Kapitalisten immer um Klassen cleverer als die ganz besonders begabten Politiker sind.
Dann sucht man sich eben einen freundlichen Zoofachhändler außerhalb der EU.
Ich kann mir kaum vorstellen, daß irgendwer auf der Welt keine Schweizer Franken, Saudi Rial oder Singapore-Dollar akzeptiert.
Und: die Tierchen bleiben dann auch gleich dort, warum sollte man die in die DDR 2.0 entführen ?
Kein Witz: hätten Sie gedacht, daß man mit dem Selbstbestimmungsgesetz (ich such mir je nach Lust aus, ob ich Männlein oder Weiblein bin) als Mann Hunderttausende an Steuern sparen kann, nur wenn sich Andreas ind Andrea umbennnt ?
Es geht !
Heureka !
@Blackwood
Es gibt da ein Sprichtwort aus einem anderen Kontext, lässt sich aber hier genauso anwenden:
„Traue keiner Bilanz, die du nicht selbst gefälscht hast“
@Kaputti
Insiderspruch:
Bilanzen sind was für Leute, die
1.) glauben zu alt für Grimms Märchen zu sein
2.) denen Grimms Märchen zu realitätsnah und nicht kreativ genug sind.
Der Haken an der Sache: die neuen Märchen sind sehr sehr viel teurer…..
Lohnt sich aber: es gibt viel mehr Leser, die den Quatsch auch noch echt glauben.
Hans im Glück heisst heute Nvidia, Meta etc.
Pssst: nicht verraten, sonst gehen noch mehr Short.