Die weltweite Goldnachfrage erreichte im dritten Quartal einen neuen Rekord. ETF-Zuflüsse und Zentralbankkäufe prägten das Marktgeschehen.
Goldnachfrage Q3: Rekordwerte bei Volumen und Wert
Im dritten Quartal ist die globale Goldnachfrage laut World Gold Council auf 1.313 Tonnen gestiegen. Damit wurde ein neuer Quartalsrekord erreicht. Der aktuelle Gold-Demand-Trends-Report nennt die bedeutendsten Faktoren: ETF-Zuflüsse, Barren- und Münzkäufe sowie der OTC-Handel (außerbörsliche Aktivitäten). Dabei hatten die mehrfachen Goldpreis-Rekorde entscheidenden Einfluss auf das starke Marktvolumen.

Denn der Wert der Gesamtnachfrage stieg in Vorjahresvergleich um 44 Prozent auf 146 Milliarden US-Dollar. Dabei lag der durchschnittliche Quartalspreis bei 3.456 US-Dollar je Unze – 40 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Die Preisrally habe den Markt über alle Segmente hinweg gestützt und die Struktur zugunsten institutioneller Kapitalströme verschoben.
ETF-Zuflüsse treiben das Marktbild
Ein zentraler Treiber waren die Gold-ETFs, die im Quartal laut WGC rund 222 Tonnen Nettozuflüsse verbuchen. Währenddessen blieb die ermittelte Barren- und Münznachfrage mit 316 Tonnen bereits zum vierten Mal in Folge über der Marke von 300 Tonnen.
Zentralbanken setzen Reservepolitik fort
Zentralbanken kauften 220 Tonnen hinzu. Auf Jahressicht summierten sich die Käufe auf 634 Tonnen und lagen leicht unter dem Rekordtempo 2024. Dabei reagierten viele Notenbanken laut dem Report auf geopolitische Unsicherheiten, Währungsrisiken und den Wunsch nach Diversifikation. Der Trend habe die globale Reservearchitektur spürbar in Richtung physischer Edelmetalle verschoben.
Schmuckmarkt unter Preisdruck
Die Schmucknachfrage sank im dritten Quartal um zweistellige Prozentwerte auf 371 Tonnen. Hohe Preise dämpfen Käufe in wichtigen Absatzregionen. Gleichzeitig stieg der segmentbezogene Wert um 13 Prozent. Händler hätten mit leichteren Designs und reduzierten Karatgewichten reagiert, um Kaufbarrieren zu senken.
Technologiebranche leicht rückläufig
Die industrielle Nachfrage zeigt nur geringe Ausschläge. Zwar wuchs der Bedarf bei Komponenten für KI-Systeme, doch Preisdruck und US-Zollpolitik bremsten Spezialanwendungen. Zahntechnik und kleinere industrielle Segmente fielen weiter zurück.
Angebot bleibt stabil
Die weltweite Angebotsseite wuchs um 3 Prozent. Die Minenproduktion stieg saisonal bedingt auf 977 Tonnen. Auch die Recyclingaktivität blieb hoch, sank jedoch leicht gegenüber dem Vorquartal. Dabei spekulierten viele Halter laut WGC auf weitere Preissteigerungen und gaben Material verzögert in Umlauf.
Strukturelle Verschiebungen der Goldnachfrage
Die Daten zeigen eine fortschreitende Verlagerung vom konsumgetriebenen Goldmarkt hin zur strategischen Kapitalanlage. ETF-Zuflüsse, OTC-Positionen und Zentralbankkäufe dominieren den Markt, während die Schmuckbranche mit dem stark gestiegenen Goldpreis zurückfiel.
Mehr dazu: Goldmarkt international – Nachfrage, Förderung, Marktanalyse

