Edelmetalle boomen, Goldpreis nahe 4.500 USD – Europas Zinsen steigen

Der Goldpreis steuert auf die Marke von 4.500 USD zu. Getragen von starkem Momentum ziehen auch Silber und Platin an. Zinssignale treten dabei in den Hintergrund.

Goldpreis nahe 4.500 USD während Jahresendrally am Edelmetallmarkt
Der Goldpreis nähert sich 4.500 USD. Auch Silber und Platin profitieren von der Jahresendrally.

Goldpreis Richtung 4.500 USD – Jahresendrally

Der Goldpreis bewegte sich zuletzt in schnellen Schritten auf die Marke von 4.500 USD zu. Am Dienstagnachmittag um 14:45 Uhr notierte die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt bei 4.490 USD bzw. 3.808 EUR. Damit stieg der Goldpreis innerhalb einer Woche um 5 Prozent, in Euro gerechnet betrug das Plus 4,7 Prozent.

Alle Edelmetalle im Rally-Modus, Goldpreis nahe 4.500 USD. Momentum stärker als Zinseffekte.

Getrieben wird der Kurs vor allem vom Momentum, das den gesamten Edelmetall-Bereich erfasst hat. Silber erreicht nahe 70 Dollar neue Rekordstände, und auch Platin zog zuletzt deutlich nach oben. Mit rund 2.200 USD pro Unze notiert der Platinpreis noch rund 2 Prozent unter dem Rekordhoch vom März 2008. Seit Jahresbeginn hat sich das Metall, wie der Silberpreis, mehr als verdoppelt.

Mehr zum laufenden Marktgeschehen: Goldpreis aktuell – Übersicht und Live-Daten

Anleihemärkte: Eurozinsen steigen

Zentraler Katalysator für die allgemeine Marktstimmung bleiben die Zinserwartungen. Diese werden vor allem von den US-Wirtschaftsdaten gespeist. Für die nächste Fed-Sitzung im Januar liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung laut FedWatch-Tool nur bei 18 Prozent – für März immerhin bei rund 50 Prozent. 

Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen entwickeln sich in den großen Währungsregionen uneinheitlich. Denn am Dienstag sanken die US-Marktzinsen auf 4,16 Prozent (Vorwoche: 4,18 %). Dagegen zogen die Renditen in Europa an – deutsche Papiere waren mit 2,87 Prozent verzinst, französische mit 3,57 Prozent. Das deutet auf eine gedämpfte Nachfrage in diesem Bereich hin und reflektiert letztlich auch die Erwartungen an eine weiter stark steigende Verschuldung. Zuletzt wurden in der EU 90 Milliarden Euro an Finanzmitteln im Rahmen der Ukraine-Hilfe verabredet. 

Anleiherenditen in den USA und Europa in der Übersicht am 23. Dezember 2025
Anleiherenditen in den USA und Europa – Übersicht am 23. Dezember 2025

Gold und Zinsen: Der Zusammenhang bleibt unscharf

Normalerweise gilt: Steigen die Zinsen, werden Anleihen attraktiver und Gold gerät unter Druck. Umgekehrt profitiert Gold oft in Phasen von Inflation oder Unsicherheit. Aktuell greift diese Faustregel jedoch nur eingeschränkt. Denn statt eines breiten Kapitalabzugs sehen wir eher Umschichtungen zwischen den Anlageklassen. Zudem hat der Anleihezins seine frühere Rolle als klares Risikosignal teilweise verloren. Er wird derzeit stärker von Angebot und Nachfrage geprägt als von Konjunktur- oder Inflationssorgen. Dadurch tritt der klassische Zinseffekt beim Goldpreis kurzfristig in den Hintergrund.

Einordnung dazu: Geldpolitik & Zinsen – Auswirkungen auf den Goldpreis

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