Goldpreis im Wartemodus: Das sind die Signale für die Herbst-Rally

Der Goldpreis notiert weniger als zwei Prozent unter Rekordhoch. Die Weichen für neue Zinssenkungen in den USA sind gestellt. Basis für den Kursausbruch?

Goldpreis nahe am Rekordhoch

Am Dienstagvormittag um 10 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt mit 3.372 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.921 Euro. Damit blieben die Kurse gegenüber Vortag nahezu unverändert. Von seinen Rekordhochs Anfang Mai war Gold noch 1,7 Prozent (in USD) bzw. 3,1 Prozent entfernt. Damit sehen wir eine Fortsetzung der Goldpreis-Konsolidierung auf hohem Niveau.

Goldbarren vor Börsenchart – Symbol für steigenden Goldpreis
Seit April läuft der Goldpreis auf hohem Niveau seitwärts. Die Wichen für einen Kursausbruch sind gestellt. Denn eine US-Zinssenkung steht bevor und die wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten bleiben bestehen.

US-Zinssenkung erwartet

Nach den schwachen US-Arbeitsmarktdaten am vergangenen Freitag und dem Druck der Trump-Administration auf die US-Notenbank gilt eine Zinssenkung im September nun als sicher. Denn am US-Terminmarkt wird ein entsprechender Schritt nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent gehandelt.




Sinkende Marktzinsen

In diesem Umfeld sind auch die Markzinsen deutlicher zurückgekommen. So rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstagvormittag mit 4,39 Prozent – nach 4,41 Prozent in der Vorwoche. Und trotz des Zinsstopps der EZB sind auch die europäischen Renditen gesunken. Deutsche 10-jährige rentierten zuletzt mit 2,62 Prozent (Vorwoche: 2,71 Prozent).

Aktuelle Marktzinsen, Anleiherenditen verschiedener Länder

Goldpreis-Ausblick

Was in dieser Woche noch auf dem Terminkalender steht, haben wir in unserer Wochenvorschau am Montag beleuchtet. Besonderes Augenmerk liegt auf dem ISM Services Index am Dienstag, den wöchentlichen Jobdaten am Donnerstagund den wöchentlichen Jobdaten am Donnerstag – beide aus den USA. Auf dem Goldmarkt warten die Investoren auf eindeutige Signale. Auch an den Aktienmärkten stieg zuletzt die Volatilität.

Nach wie vor sorgt Trumps Zollpolitik für Unsicherheit, auch in Europa. Außerdem wird das Säbelrasseln zwischen den USA und Russland lauter. In diesem Umfeld darf man den Goldpreis als gestützt ansehen. Es gibt gute Argumente für einen möglichen Kursausbruch im Herbst: Kommt jetzt die Herbst-Rally bei Gold?

Mit Blick auf die kommenden Jahre dürfte Gold bei der Geldanlage weiterhin eine Schlüsselrolle zukommen. Mehr dazu in unserem Hintergrundbeitrag „Langfristiges Gold-Investment: Darauf kommt es an“.

Renditen und Gold

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann gelten sie bei defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren als attraktiver. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gefragt sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

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4 Kommentare

  1. Das Problem ist, was geschieht nun, nachdem der Goldpreis bei 2.384 $ steht ?
    Kommt es wieder zum Rücksetzer auf erst unter 3.350 und dann scharf runter auf 2.280 $ ?
    Dann wären wir wieder bei vorgestern.

  2. Warten wir ab,was kommt.Wenn ich mir den Goldchart so ansehe,steigt Gold immer nach einer gewissen Seitwärtsbewegung an.Wenn der fiskale Bogen so überspannt wird,dann setzt Gold zeitversetzt ordentlich nach!
    Auch wenn die USA ihr Defizit im Handel im July etwas gesenkt hat,so bleibt ein Defizit .Trump würde gerne alle mit 50% und mehr Zölle belegen,aber ich denke,er kann auf Dauer seine selbstgemachten Folgen selbst nicht einschätzen .Selbst wir wissen nicht genau,wie sich der Zoll auswirkt,d.h. wie teuer der Preisanstieg wird und was die Inflation macht.Wenn Trump dann abtritt, werden wir sehen,wie er die Staatsschulden verändert hat und was Trumps Zollprügelei auch seinem Land angetan hat….vorallem ,ob die Amerikaner das weiter so toll finden..
    Die Pensionsfonds und Black Rock sind ja Mächte in den USA und Trump muss darauf achten,das Kurse steigen,dass Gewinne sprudeln ,damit die Altersvorsorge dort funktioniert…
    Ich sehe mittelfristig keine Entspannung beim Goldpreis.
    Nun wird es ja auch interessant,was die FED bis Ende des Jahres macht, Zinsen runter und hohe Zölle…noch schwächerer Euro,was natürlich Exporte in die USA etwas günstiger macht und minimal die Zölle aushebelt mit noch dazu angepassten Preisen…Wenn Gold über 3200 Dollar bleibt ist ok,aber die Chancen auf 3500/3600 Dollar sind auch sehr gegeben…
    Wer Gold hat,ist erstmal gesichert und andere müssen sehnen,wie sie ihre Kaufkraft erhalten bei diesen nun hohen Goldpreisen.Ausserdem sehe ich auch mit der Zeit einen Preisanstieg bei Rohstoffen,Stück für Stück…

  3. @Bastei
    Niemand kann die Zukunft voraussgen.
    All die Analysten und Chartechniker auch nicht.
    Jeder von denen interpretiert das Jetzt, mit dem, was er gerne hätte, für die Zukunft.
    Was heisst, einer stellt dieses Zukunftbild vor, der andere ein völlig anderes. Es sind individuelle Erwartungshaltungen, teils mit Angstmacherei vermischt.
    Ganze Versicherungsbranchen leben davon, von der Zukunfts Angstmache.
    Bedenklich ist die dazukommende Profit Gier.
    So analysieren Fondnahe Analysten, deren Auftrageber etwa Goldaktien wie Blei im Depot haben, gerne glänzende Ausichten und untermauern das noch mit Charts aus der Vergangenheit für die Zukunft.
    Warum ?
    Um diese Aktien beim nächsten Anstieg, so man darauf hereinfällt, schnellst möglich abzustossen und endlich loszuwerden.
    Daraus folgt, wenn jemand die Zukunft voraussagt, ist das Scharlatanerie verbunden mit Gewinnsucht.
    Fair wäre zumindest, das Pro und Con neutral und unabhängig darzustellen und dzu zu schreiben, wissen tue es ich auch nicht, da es niemand weiss.
    Nur, dann liest das keiner und zahlt dafür keiner.
    Ich persönlich weiss es auch nicht, ich halte mich lediglich an meine von mir geschaffene Regel:
    „Kaufe Gold niemals im Bullenmarkt, sondern nur dann, wenn es kaum einer haben will und es fast alle abstossen wollen.“
    Zur Zeit sind mir die meisten Medien und Analysten zu bullisch.
    2013 war es anders. So in etwa.
    https://m.youtube.com/watch?v=A0bBSCpVZNI&t=15s&pp=2AEPkAIBygUfVmVya2F1ZnQgRXVlciBHb2xkIG9saXZlciBzdG9jaw%3D%3D

    • @Maruti
      Mal ein paar ernstgemeinte grundsätzliche Anmerkungen:
      1.) Analysen:
      Banken etc. machen mind. 3 davon:
      – Nr. 1 wird veröffentlicht und soll die Masse in die gewünschte Richtung schubsen
      – Nr. 2 ist für die hauseigenen Ultra-High-Networth-Kunden
      – Nr. 3 (das ist die richtige): die ist für die Bank selber.

      Das erklärt z.T. warum wir, die doofe Masse, in den Medien von allen Banken etc. immer ungefähr das gleiche Zeug lesen.
      Testfrage: hat irgendeine Klitsche Anfang 2024 eine Prognose für PLUS 50 % bei Gold öffentlich abgegeben ?

      2.) Gedankentechnik der Analysen ist immer der Versuch, die Zukunft irgendwie aus der Vergangenheit fortzuschreiben. Das kann schon grundsätzlich nicht funktionieren.
      Die wirklich heftigen Dinge (wo man unglaublich viel verdienen oder auch alles verlieren kann) kommen immer unplanbar und i.d.R. sehr schnell.
      Beispiel: wir sind in Berlin, 1913. Aus der Entwicklung des Kaiserreiches von 1900 bis 1913 rechnen wir eine Prognose für die nächsten 10 Jahre, also bis Ende 1923.
      Das wäre sehr sehr daneben gegangen.
      Kein Einzelfall: das läßt sich für jede Dekade so nachweisen.
      Wer hatte die Ölkrise 1973 im Plan, wer die Wiedervereinigung 1989, wer die Plandemie 2020 ?

      3.) Charttechnik halte ich für den größten Blödsinn überhaupt: das ist so, als würde ich mit dem Auto über eine Bergstraße brettern und nur aus dem Heckfenster gucken, weil ich aus den letzten 5 Kurven berechnen kann, wie die nächsten 5 Kurven aussehen werden.
      Wie sagte der Kapitän der Titanic: wir hatten die letzten 3 Tage keine Eisberge, dann kommt die nächten 3 Tage auch keiner. Blubb.
      Hat noch nie und nirgends funktioniert, dazu muß man sich nur 3 Jahre alte charttechnische „Prognosen“ ansehen. Und was dann wirklich passiert ist.

      Es hilft nix:
      – viele Infos einsammeln, mehrheitlich außerhalb des Mainstreams (der liegt immer falsch) , immer auch auf angeblich unwichtige Details achten etc.
      – selber denken, viel viel denken.

      Beispiel zu „unwichtigen Details“. ich bin offenbar immer noch tief vergraben in den Kundendatenbanken einiger US-Immo-Makler.
      Habe ewig nix von denen gehört, der Markt lief ja super und ich habe ja selbst nicht Kontakt gehalten.
      Seit einigen Wochen erhalte ich Anfragen / Angebote, es gäbe super Häuser.
      Zuerst wollte ich die Mails einfach in den SPAM schieben.
      Aber die Neugier…..
      Tja, die Lage ist so, daß die Makler aus reiner Verzweiflung jetzt auch seit Jahren „tote“ Karteikunden anbaggern müssen um ihr Zeug loszuwerden.
      Die Listings (die Zahl der zum Verkauf angebotenen Immos) ist um über 30 % hoch, die Vermarktungsdauer geht auch durch die Decke, die Angebotspreise geben signifikant nach……. das sieht nach einem kippenden Markt aus.
      Ein Dominostein der US-Wirtschaft.
      Und kein kleines Steinchen.

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