Goldpreis-Impulse aus China versiegen – Anleger steigen um

Chinas Gold-ETFs verzeichnen starke Abflüsse. Viele Anleger steigen auf Aktien um. Chinesische Goldpreis-Impulse blieben zuletzt aus.

Aktien statt Gold?

Die Goldpreis-Impulse aus China ließen zuletzt merklich nach. Laut Goldreporter-Recherche sank der Aufschlag auf den internationalen Kurs in der vergangenen Woche auf nur noch 7 US-Dollar. Zum Vergleich: Die Goldpreis-Aufschläge in Shanghai notierten in den Hochphasen des Jahres 2024 und auch im April 2025 bis zu 90 US-Dollar über den westlichen Kursen.

Nun gibt es Berichte, dass in China viele Anleger aus Gold-ETFs zurückziehen und dafür stärker in Aktien investieren. Laut Bloomberg flossen im Juli rund 3,2 Milliarden Yuan – etwa 450 Millionen US-Dollar – aus den vier größten inländischen Goldfonds ab. Zugleich legte der CSI 300 Aktien-Index in Shanghai um 5,5 Prozent zu – was in dem Bericht als stärkster Monatsanstieg seit September 2024 beschrieben wird.

Goldbarren China-Flagge – Symbolbild für ETF-Abflüsse aus China
Gold-ETFs in China mit deutlichen-Abflüssen – Anleger schichten in Aktien um. Auch die Goldpreis-Aufschläge in China kamen zuletzt stark zurück. 

Stimmung dreht zugunsten der Börse

Analysten sprechen von einer Umschichtung. Steve Zhou von Huaan Fund Management sagte, dass viele Privatanleger Gewinne beim Gold mitgenommen hätten, um vom Momentum am Aktienmarkt zu profitieren. Der Aufschwung werde durch neue Maßnahmen der Regierung unterstützt, die Preiskämpfe und Überkapazitäten im Industriesektor eindämmen will. Diese sogenannte Anti-Involutionspolitik soll die Unternehmensgewinne und damit auch die Attraktivität von Aktien steigern.

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis gehörte 2025 bislang zu den stärksten Assetklassen. In den ersten vier Monaten des Jahres stieg er um rund 25 Prozent – beflügelt durch die Suche nach sicheren Häfen, einen schwachen US-Dollar und starke Käufe der Zentralbanken. Allerdings läuft der  Kurs seit dem Rekordhoch im April seitwärts. Banken wie Goldman Sachs sehen weiteres Potenzial, kurzfristig fehlen jedoch neue Impulse.

Zugang zu physischem Gold begrenzt

Gold-ETFs spielen in China laut Bloomberg eine zentrale Rolle, da der direkte Zugang zu physischem Gold stark eingeschränkt sei. Demnach dürfen Banken seit 2020 keine neuen Bullion-Handelskonten für Privatkunden eröffnen. ETF-Bewegungen gelten daher als aussagekräftiger Stimmungstest.

Ob die ETF-Mittel tatsächlich in Aktien geflossen sind, lasse sich nicht sicher sagen. Die Gesamtzuflüsse in Aktien-ETFs in Shanghai und Shenzhen seien zuletzt sogar negativ gewesen. Kenny Ng von China Everbright Securities rechnet mit weiter starker Nachfrage nach Aktien, erwartet aber keinen starken Rückgang beim Gold. Die Kapitalflüsse in Gold-ETFs dürften sich seiner Ansicht nach stabilisieren – ohne extreme Ausschläge.

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7 Kommentare

  1. Bei diesem wirten Spiel, rein in die Kartoffel, raus aus den Kartoffeln, kann ein Anleger nur verlieren.
    Gewinnen tut der Fondmanager und die Regierung.
    Derweil wohl kaum überprüfbar ist, ob der chinesische ETF ausreichend Gold hatte.

  2. Chinas Regierung ist höchst strategisch!
    Gold bleibt für China eine wichtige Sicherheit.
    Das Gold eine wichtige Rolle spielt,sieht man auch daran,dass es für die Bevölkerung nicht ganz einfach ist,physisches Gold zu erwerben.Auch Versicherungen dürfen physisches Gold als Werterhalt zu bestimmten % besitzen.
    Es mag sein,dass Gold nicht momentan so im Fokus steht,aber es sollte niemand glauben,dass China Gold aus den Augen verliert!
    Schon alleine die immer wertloseren Anleihen der USA sind China ein Dorn im Auge.Ich denke,dass Trumps Politik,insbesondere diese Zollspielereien als Druckmittel zu benutzen,zeigt Trump ,das er kein Diplomat ist.Die Schulden der USA und auch D werden weiter steigen und wir werden sehen,dass sich vieles noch mehr verteuert.Gold bleibt auch deswegen nicht nur wichtig für China ,sondern für die Zentralbanken mit Basel3 und allen Menschen,die sich Gold überhaupt noch leisten können.
    Die FED hat erstmal Trumps Zollpolitik bestraft und hält den Zins von über 4% unangetastet.
    Wenn Gold uninteressant erscheint, dann ist ein Kauf immer ratsam…

  3. Hier ein interessanter Artikel:
    https://www.goldseiten.de/artikel/665165–Andrew-Sleigh~-Bitcoin-oder-Gold—Was-ist-riskanter.html
    Ja, das Entscheidende ist
    1. Ein Anfassbares, also physisches Element
    2.Der jederzeitige Zugriff ohne wenn und aber
    3. Der wirkliche, physische Besitz.
    Also kein Papier, kein Versprechen und vor allem kein Passwort auf einem digitalen Speicherelement.
    Letztlich kann man sagen, dass der Bitcoin nur aus einem Passwort besteht, sonst nichts.
    Verschwindet dieses, ist auch der Bitcoin verschwunden, auf Nimmerwiedersehen. Er ist vom Erdball gefallen, was bei Gold etwa unmöglich ist.
    Ind letztlich stellt sich die Frage, könnte irgendjemand sämtliche Bitcoins dieser Erde verschwinden lassen, also löschen ?
    Ich denke, das ginge.

    • @Maruti
      Man muß die BTC gar nicht „verschwinden lassen“, es reicht, den Zugang dazu abzuschneiden:
      Sorry, Server-Error.
      Man hat einen Code, den man in seinen PC eintippt, sonst nix.
      Das ist noch weniger als vor 400 Jahren eine Tulpenzwiebel.
      Alles was hinter der eigenen Tastatur passiert kann abgeschaltet werden.
      ALLES.
      Und es wird: kein Staat wird nach Implementierung seiner eigenen CBDC eine bessere (weil angeblich nicht so stark überwachte) Alternative zulassen.
      Kleinkram: wer glaubt eigentlich, daß der BTC anonym wäre ?
      Jeder einzelne Clic im Internet wird von Google bis NSA von vielen Unternehmen protokolliert und ausgewertet.
      Wer kann denn glauben, daß man da Codes „ins Netz“ eintippen kann und Goggle bis NSA wissen nicht, wer da was macht ?

      • Wenn das so ist,dann leben die Bitcoinjünger auf einem ständig arbeitenden Vulkan mit einer Magmablase im inneren!….und vorallem soviel Geld für nichts zu investieren…
        Wenn Putins Hacker Bitcoins knacken,dann ist die Hölle los…nur mal als Erwähnung…
        weil es bestimmt einige Häckergruppen gibt,die Bitcoin „abräumen“ wollen,Tag und Nacht!
        Alles wird immer „ knackbar“ sein,wenn die Technolgie soweit ist..

        • @Bastei
          Bisher ist noch jeder Code geknackt worden, sogar der Enigma Maschine.Auch der Hyroglyphen.
          Nur wird das ein Hacker kaum herausposaunen, und damit womöglich Gegenmassnahmen provozieren.
          Es gilt das Murphy Gesetz: Wenn es auch nur im Geringsten möglich ist, wird es auch geschehen.
          Und beim Bitcoin arbeiten sicher eine ganze Menge an Cleveren daran, nicht nur beim stupiden Mining.
          Und für Bitcoin Freunde als Trost : Man arbeitet auch an künstlich hergestelltem Gold, schon alleine deshalb, weil dann alle Zentralbanken auf einen Schlag pleite sind, samt deren Staaten.
          Ein ganz übler Diktator sagte mal zu Herrn Chemberlain, dem britischen Aussenminister, welcher ihn fragte, wieso haben sie so einen Erfolg, ganz ohne auch nur ein Gramm Gold ?
          „Wir brauchen kein Gold, das Gold der Deutschen ist deren Arbeitskraft, Fähigkeit und Erfinderreichtum.
          Hatte er recht ?
          Er hatte, leider.

  4. Diese ganze Diskussion über das Pro und Contra von Bitcoin ist doch müßig!
    Die meisten Argumente könnte man auch mit kleinen Anpassungen auf das klassische Papiergeld anwenden.

    Verbot der Währung / BTC = Währungsreform
    Beschränkter / Begrenzter Zugang / Internetsperre = Kapitalverkehrskontrollen
    Hacken einer Währung / Codeänderung BTC = Fälschen von Papiergeld
    Hacken Bank-Passwort / Wallet = Diebstahl von Papier- oder Buchgeld

    @BlackWood
    „Kein Staat wird nach Implementierung seiner eigenen CBDC eine bessere Alternative zulassen.“

    Natürlich wird jeder Staat versuchen die Kontrolle über seine Währung zu behalten und alle anderen Parallelwährungen versuchen zu verbieten. Gleichzeitig gibt es aber auch das Greshamsche Gesetz (gutes Geld/schlechtes Geld). Irgendeine Parallelwährung wird früher oder später entstehen und in dieser „Währung“ werden die Menschen ihr Erspartes horten. Zur Zeit scheint diese Währung BTC und Gold zu sein. Bedingt eventuell noch einige Aktien.

    Wir werden noch beobachten können wie sich dieser Umbruch weiter entwickelt. Mit Edelmetall ist man vermutlich ganz gut aufgestellt. 100% Sicherheit gibt es aber nicht!

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