Goldpreis in Lauerstellung – Trump-Zölle und Fed-Signale im Fokus

Goldpreis stagniert – doch neue Impulse stehen womöglich bevor: Anleger schauen auf Trumps Zölle und das Fed-Protokoll am Mittwochabend.

Goldpreis kaum verändert

Der Goldpreis läuft weiter auf hohem Niveau seitwärts. Am Dienstagvormittag um 9:30 Uhr kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt 3.334 US-Dollar, was 2.835 Euro entsprach. Damit blieben die Notierungen gegenüber der Vorwoche praktisch unverändert (-2 USD; +4 Euro). Der Abstand zu den Rekordhochs am 6. Mai 2025 betrug zuletzt 2,8 Prozent (in USD) bzw. 6 Prozent (in EUR). Die Kluft in der Kursentwicklung beider Notierungen verdeutlicht die anhaltend starke Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro. Seit Jahresbeginn ist der Euro-Dollar-Kurs um 14 Prozent gestiegen.

Gold, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Der Goldpreis läuft seit Wochen auf hohem Niveau seitwärts. Für einen Kursausbruch fehlen die Impulse. Die Märkte sind in Wartestellung, und der US-Dollar bleibt schwach. 

Anleihe-Renditen

Währenddessen steigen die Anleiherenditen. Denn 10-jährige US-Staatspapiere rentierten am Dienstag mit 4,4 Prozent – nach 4,21 Prozent in der Vorwoche. Auch die europäischen Renditen zogen an. So verzeichneten deutsche Papiere einen Anstieg der Marktzinsen von 2,58 Prozent auf 2,64 Prozent.

Während die Erwartungen einer US-Zinssenkung am 30. Juli bei null liegen, wird an den Märkten für September ein Zinsschritt von 25 Basispunkten mit einer Wahrscheinlichkeit von 59 Prozent gehandelt (FedWatch Tool).

US-Wirtschaft

Aufmerksam verfolgen Marktteilnehmer die neuen Entwicklungen im Zollstreit mit den USA. Donald Trump verschickte am Montag weltweit neue Zollankündigungen, die am 1. August in Kraft treten sollen: Trump verhängt neue Strafzölle – bis zu 40 Prozent auf Importe aus 14 Ländern

Die US-Arbeitsmarktdaten fielen zuletzt besser aus als erwartet, allerdings offenbart ein genauerer Blick gewisse Schwächen. Die Zuwächse konzentrieren sich teils auf niedrig bezahlte oder unsichere Jobs. Zudem stagnieren Teile des Dienstleistungs- und Industriesektors, was strukturelle Probleme verdeutlicht. Dieser Aspekt stützt eher die Erwartungen an weitere Zinssenkungen in den USA.

In dieser Woche steht noch das Protokoll der letzten Fed-Sitzung an. Die „Fed Minutes“ werden am Mittwochabend veröffentlicht.

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Renditen und Gold

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

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3 Kommentare

  1. Prima, Gold ist langweilig, es stagniert, einige erinnern sich sogar an 2011, als der Goldpreis 1900 Dollar erreichte und dann abstürzte, als man die Welt mit Dollars und Euro flutete und die Aktien auf Höchsstand katapultierte.
    Die davor und danach entstandenen Schulden dieser Aktionen kehrte man unter den Teppich, schmiss Firmen aus den Indizes und holte andere, mit frischem Geld gewonnene Firmen rein. Damit machte man einen Anstieg des DOW oder DAX auf dem Papier deutlich. In Wirklichkeit jedoch fiel der Index und verarmte so manchen Aktionär.
    Und die, welche das frisch gedruckte Geld von damals gehortet haben und 2014 bis 2018 umgeunzt hatten ?
    Die warten nun auf wieder günstiges Gold zu kaufen, wenn es langweilig ist und es keiner haben will.
    Mal sehen, in diesem Jahr noch ist der Show Down des Finanzwesens, jetzt müssen die Karten auf den Tisch, man kann die Schulden nicht mehr unter den Teppich kehren, da kann die Wirtschaft wachsen wie sie will.
    Sie müsste schon jährlich um 20% wachsen, was nicht möglich ist.Nie und nimmer. Das Spiel ist 2025 aus.
    Es hat lang genug gewährt und gedauert und man hat gehofft, dass es erst 2030 so weit ist.
    Fehlanzeige, jetzt ist es soweit.

  2. Gibt es überhaupt noch Anleihen mit guter Bonität ?
    Gäbe es die, gäbe es für solche keine oder sogar Minus Renditen. Die Schweiz ist so etwas in etwa.
    Auf Schweizer Anleihen bekommt man in 10 Jahren weniger als man bezahlt hat, also „negative Zinsen“.
    Das ist sicher für Aleger und Pensionsfonds ideal.
    Man legt 100.000 für die Alterssicherung an und bekommt garantiert und mündelsicher 90.000 wieder heraus.
    Da inzwischen auch die Inflation knabberte, sind es dann immerhin noch stolze 70.000, mündelsichere Anlagen.

  3. @maruti
    Deinen 1. Beitrag hier kann ich nur unterschreiben, bin damals 2011 – 2012 zum ersten Mal in den physischen
    Goldkauf eingestiegen.
    Meine ersten beiden Unzen 1 Maple und 1 Krüger haben je 1360 Euro gekostet.
    Bald darauf ist der Goldpreis nach unten gerauscht, ich habe immer wieder und dann größere Mengen gekauft
    und immer ist er weiter gefallen, bald war ich bei ca. 1 Kg. ca. 10k nominal in Minus.
    Ja – durch QE (Dollarflutung) wurden Aktien in die Höhe katapultiert.
    Die Medien (Handelsblatt – Oliver Stock) trommelten gegen Gold.
    In wenigen Wochen könnte ich wieder 60k in physisches Gold investieren, bitte so wie Maruti um billige Preise.
    Dieser 1 und einzige Krügerrand ist ein 1967, relativ mehr wert, da er einer der ersten produzierten war.

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