Goldpreis volatil nach Rekordrally – Rückgang der Marktzinsen

Nach der Rekordrally geriet der Goldpreis spürbar unter Druck. Uneinheitliche Zinsen und Umschichtungen prägen die aktuelle Marktphase.

Goldpreis volatil nach Rekordrally – Goldbarren vor Goldpreis-Chart
Nach der Rekordrally schwankt der Goldpreis. Auf neue Höchststände folgte zuletzt ein deutlicher Rücksetzer.

Goldpreis schwächer nach Rekordrally

Nach der kräftigen Rally der vergangenen Wochen geriet der Goldpreis zum Wochenauftakt erstmals spürbar unter Druck. Der Tagesverlust von 4,5 Prozent war der stärkste seit dem 21. Oktober 2025 – auch damals war unmittelbar zuvor ein neues Rekordhoch erreicht worden.

Goldpreis schwankt nach Rekordhoch deutlich – Rücksetzer und technische Erholung prägen das Marktgeschehen.

Am Dienstagvormittag gegen 11:30 Uhr kostete die Feinunze Gold 4.380 USD (3.720 EUR). Damit lag der Kurs zwar 1 Prozent über dem Vortag, aber rund 2,5 Prozent unter dem Niveau der Vorwoche. Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus dennoch auf 66 Prozent (+48 Prozent in Euro). Silber erholte sich gegenüber Vortag um 3 Prozent auf 74,45 USD (63,20 EUR).

Mehr zum laufenden Marktgeschehen: Goldpreis aktuell – Übersicht und Live-Daten

Anleihemärkte: Uneinheitliche Zinsentwicklung

Die jüngsten Kursbewegungen bei Gold waren vor allem von spekulativen Faktoren und Sorgen um Angebotsverknappung (Silber) geprägt. Geldpolitische Aspekte rückten zeitweise in den Hintergrund. Dennoch bleibt die Frage relevant, wann und in welchem Umfang die US-Notenbank im kommenden Jahr die Zinsen senken könnte. Hinweise erhofft sich der Markt vom Inhalt der am Abend anstehenden Fed-Minutes.

An den Anleihemärkten zeigt sich ein geteiltes Bild. Während die Renditen im Euroraum im Jahresverlauf deutlich gestiegen sind, gaben die US-Marktzinsen spürbar nach. Dies passt zum vergleichsweise lockeren Kurs der Federal Reserve und zur ausgeprägten Schwäche des US-Dollar. Gerade diese Dollar-Bewegung ist ein wichtiger Treiber der vorausgegangenen Goldpreis-Rally.

Aktuelle Renditeentwicklung

Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank gegenüber der Vorwoche leicht auf 4,12 Prozent. Auch in Europa gaben die Marktzinsen zuletzt nach, was auf eine erhöhte Nachfrage nach Anleihen hindeutet.

Zehnjährige Bundesanleihen rentierten am Dienstag bei 2,84 Prozent, nach 2,87 Prozent in der Vorwoche. Innerhalb Europas weist Frankreich weiterhin die höchsten Renditen auf – noch vor Italien und Griechenland.

Anleiherenditen in den USA und Europa – Übersicht am 30. Dezember 2025
Anleiherenditen in den USA und Europa – Übersicht am 30. Dezember 2025

Gold und Zinsen: Klassische Muster greifen nur bedingt

Üblicherweise gilt: Steigende Zinsen belasten Gold, sinkende Zinsen stützen den Preis. In der aktuellen Marktphase greift diese Faustregel jedoch nur eingeschränkt. Statt klarer Kapitalabflüsse sind eher Umschichtungen zwischen Anlageklassen zu beobachten.

Zudem hat der Anleihezins seine frühere Funktion als eindeutiger Risikoindikator teilweise verloren. Er wird derzeit stärker von Angebots- und Nachfragefaktoren beeinflusst als von Konjunktur- oder Inflationserwartungen. Entsprechend tritt der klassische Zinseffekt auf den Goldpreis kurzfristig in den Hintergrund.

Einordnung dazu: Geldpolitik & Zinsen – Auswirkungen auf den Goldpreis

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