Goldpreis vor 4000 USD? Trumps Druck auf die Fed könnte alles verändern

Trumps Zinspolitik-Druck auf die US-Notenbank könnte den Goldpreis auf neue Rekordhöhen treiben – Fed-Zinssenkung trotz Inflationsgefahr?

Goldpreis und Schulden: Die historische Verbindung

Trump drängt auf eine Fed-Zinssenkung – und der Goldpreis könnte davon massiv profitieren. Doch was passiert, wenn die Fed nachgibt? Der US-Präsident benötigt zwingend niedrige Zinsen, um seine ambitionierten Wirtschafts- und Steuersenkungspläne zu realisieren.

Donald Trump vor der US-Notenbank, umgeben von Goldbarren
US-Präsident Trump vor der Federal Reserve – Zinspolitik und Goldpreis im politischen Spannungsfeld

Analysten errechneten, dass das im Juli beschlossene Steuer- und Ausgabengesetz der Trump-Regierung („Big Beautiful Bill“) innerhalb von zehn Jahren rund drei Billionen an neuen Schulden bedeutet. Historisch betrachtet ziehen höhere Schulden in der Regel einen steigenden Goldpreis nach sich. Genau genommen ist die weltweite Überschuldung ein wesentlicher Faktor für die Gold-Rally. Denn nicht der Goldpreis steigt, die Währungen (der US-Dollar) werten gegenüber dem Edelmetall kontinuierlich ab. 




Fed-Zinssenkung im September im Fokus

Die Fed hielt im Juli 2025 die Leitzinsen im Bereich von 4,25–4,50 % – trotz Trumps unermüdlicher Forderungen – und gab keine klare Signalwirkung für eine Senkung im September ab. Allerdings rechnet der Markt dennoch mit der ersten Fed-Zinssenkung im September, am US-Terminmarkt wird die Wahrscheinlichkeit aktiell mit hohen 94 Prozent gehandelt. Einige Fed‑Gouverneure – insbesondere Trumps eigene Fürsprecher – argumentieren bereits für drei Zinssenkungen in diesem Jahr.

Trumps Personalpolitik in der Fed

Manipulationsvorwürfe gegen BLS: Im August reagierte Trump auf enttäuschende Beschäftigungszahlen, indem er den Chef des Bureau of Labor Statistics (BLS) entließ und Daten als „manipuliert“ bezeichnete.

Diese Entwicklung erhöht die Unsicherheit über die Datenbasis, auf die die Fed ihre Entscheidungen stützt – gleichzeitig bleiben wichtige Datenquellen diversifiziert.

Trump nominierte Stephen Miran, seinen Wirtschaftsberater, als zeitweiliges Fed-Board-Mitglied – ein Schritt, der trotz noch ausstehender Bestätigung ab Oktober potenziell einen Stimmenpol für Zinssenkungen im Fed-Gremium darstellt.

Inflationsgefahr und Stagflations-Risiko

Die US-Wirtschaft zeigt Anzeichen einer Stagflation – also Kombination aus schwächelndem Wachstum und zunehmender Inflation. Hohe Zollkosten treiben die Verbraucherpreise weiter – aktuelle Zahlen: Inflationsrate +2,7 Prozent, Kerninflation bei 3,1 Prozent im Juli 2025.

Damit steht die Fed unter Druck: einerseits schwache Konjunkturdaten, andererseits zu hohe Inflation – eine schwierige Balance für die Zinspolitik.

Die Fed verteidigt ihre Unabhängigkeit – Fed-Chef Jerome Powell betonte, dass es keinen klaren Grund für sofortige Zinssenkungen gibt, und lehnte politische Einflussnahme ab. Die Märkte verschieben Erwartungen jedoch sachte auf spätere Zinssenkungen – besonders im Herbst.

JPMorgan: Goldpreis-Ziel über 4.000 USD

Was bedeutete der politische Druck und die Konsequenz eines Einknickens der Fed für den Goldpreis? JPMorgan-Stratege David Kelly warnt in einem aktuellen Kommentar vor politisch motivierten, vorzeitigen Fed-Zinssenkungen – und mit Senkungen um 50 Basispunkten in diesem und 75 Basispunkten in 2026.

Diese könnten Inflation anheizen, Vermögensblasen fördern und Vertrauen in den Dollar schwächen. Tariferhöhungen und fiskalische Impulse treiben laut Kelly die Teuerung bis Ende 2025 auf 3,5 Prozent. Trotz Wachstum und stabiler Arbeitslosigkeit setze die Fed auf kurzfristige Entlastung mit langfristigen Risiken. Gold sieht JPMorgan als zentralen Schutz. Deshalb heben die Analysten das 12-Monats-Ziel für dne Goldpreis auf über 4.000 US-Dollar an.

Die nächste Fed-Sitzung im September könnte zur entscheidenden Weichenstellung für den Goldpreis werden.

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12 Kommentare

  1. Trump wird Zinssenkungen durchdrücken ,auch wenn die Kerninflation über 3% liegt.
    Hier sind Wahlversprechen nicht mit der Realität vereinbar.
    Gold wird und nicht nur Gold,sondern auch Rohstoffe werden im Preis steigen….Der Dow könnte dann sich der 50000 Punkte nähern,was aber dann schon eine Blase entstehen lässt,wo man wohl dann den Markt verlassen sollte.Aber diese Delle von 100 Dollar Rückgang beim Gold ist nach der Dementierung von US Zöllen auf Gold der aktuelle Beruhigungskurs.Wir werden sehen,was mit Gold ab September passiert vor der und nach der FED Sitzung…Werden sogar die Zinsen um 0,5% gesenkt?Trump braucht unbedingt niedrigere Zinsen für die Zinszahlungen der US Verschuldung und der Refinanzierung.Das ist noch nicht „gegessen“….
    Das Defizit im Juli der USA ist trotz Zolleinnahmen weiter gestiegen!Das sagt alles,oder?
    Das Treffen Trump/Putin wird wahrscheinlich nur ein Wirtschaftstreffen,wovon die USA profitiert und Russland Zugeständnisse der USA im Handel bekommen könnte.Nicht umsonst will Trump alle Militärhilfen für die Ukraine einstellen.
    Es bleibt hoch interessant,was so die nächsten 6 Wochen so geopolitisch bringen wird..
    Der Nikkei erreicht ständig Höchsstände und liegt nun über 43000 Punkte….Ob der Dax an die 25000 kommt,sehe ich skeptisch,zu groß die Probleme und ich sehe momentan auch keinen Ruck ,der die Gesellschaft antreibt, eher Zurückhaltung,weil viele Änderungen im Sozialsystem anstehen..
    Die Arbeitslosigkeit steigt und man erkennt auch die Unzufriedenheit der Menschen, da die AFD nun schon vor der CDU liegt….Also auch in D wird der Herbst in vielen Dingen Entscheidungen fordern.

  2. Bastei:
    Sinkende Zinsen bedeuten Rückendeckung für Trump in der Bevölkerung. Die Lebenshaltungskosten sind in den USA stark angestiegen. Wenn man sich z.B. auf der Internetseite von Walmart umschaut, wundert man sich über die Preise für Grundnahrungsmittel wie Brot, Butter, Tee, usw.. Die ohnehin schon hoch verschuldeten US-Bürger kaufen vielfach ihre Lebensmittel mit der Kreditkarte, d.h. auf Pump. Wenn Trump die Zinsen drückt, kann er damit nicht nur seinen Haushalt entlasten, sondern er hilft damit auch den Bürgern.

    • @Racev; Bastei
      Bin kein VW`ler. Aber gemerkt habe ich mir, das sinkende Zinsen
      die Inflation antreiben. Ich kann mir nicht erklären, welchen
      Vorteil das für den Bürger haben sollen. Nur das der Staat noch
      mehr Schulden über Anleihen generiert, die zwar teurer werden,
      aber dafür weniger Zinsen erfordern.
      Auch sehe ich nicht, das das Kreditgeld in die Wirtschaft geht.
      Eher wie bisher immer, in die Finanzspekulationen.

      • Goldhase:
        Der Zins ist das Kernproblem des Schuldgeldsystems. Er führt zwangsläufig zum Untergang einer Währung. Je höher der Zins, desto geringer ist die potentielle Lebenszeit der Währung. Erdogan zum Beispiel hatte die Senkung der Zinsen bewirkt und wurde dafür heftig kritisiert. Das Problem war, dass die türkische Lira den Rubikon bereits überschritten hatte. Die Zinssenkungen bewirkten das Gegenteil, sie beschleunigten den Verfall der Währung. Würde man hingegen eine Währung ohne Zinsen schaffen, so hätte diese beste Aussichten auf Stabilität. Möglicherweise ist dies ein Gedanke, der hinter dem islamischen Zinsverbot steht. Durchsetzbar wäre diese Vorstellung aber wohl nicht, da nicht mehr geplündert werden könnte.. Trump verschafft sich angesichts der enormen Zinslast Zeit. Dafür spricht auch sein Vorhaben, Anleihen mit einer jahrzehntelangen Laufzeit, niedrigen Zinsen, aber mit einer Bindung an Gold herauszugeben.
        Und der US-Bürger dürfte dankbar sein für niedrigere Zinsen, wenn er verschuldet sein sollte. Künftige Probleme treten vielleicht in den Hintergrund, wenn man aktuell die Rechnungen nicht bezahlen kann.

        • Und die unverschuldeten Bürger dürfen schön unter hohen Preisen leiden. Niedrige Zinsen sind fatal und das für sowas Anhänger in von ach so freiheitliebenden Goldbugs gibt.. macht sprachlos.

          • Hnrew:
            1. Ich bin kein Geldverleiher. Die Frage nach dem Zins erübrigt sich damit.
            2. Lesen, denken, verstehen und erst dann antworten.

          • @Hnrew
            Der „kleine Mann“ leidet massiv unter hohen Zinsen.
            Die stecken ja überall drin, vom Joghurt (von Bauernhof über Molkerei bis Supermarkt) bis hin zur Mietzahlung: überall stecken Kredite und damit Schuldzinsen drin.
            Beispiel: Wohnung Preis 300.000 zu 4 % Hypothekenzins = 12.000 Zinsen, die der Vermieter jedes Jahr an die Bank zahlen darf. Die will er wohl wieder haben.
            Von wem wohl ?

            Sinken die Zinsen, geht die Inflation hoch und von monatlicher Kaufkraft bis zur späteren Rente ist er wieder der Gekniffene.

            Sie sehen: „der kleine Mann/Frau/DivX“ ist in jedem Szenario der Gekniffene.
            Passend:
            https://www.youtube.com/shorts/BWLG9P450a0

            Der einzige Ausweg: mit Bildung und Fleiß auf die „Anlageseite“ kommen, dort wo man weg vom Papier in Sachwerte investieren kann.
            Das fängt schon mit einer Silberunze an.

  3. @Bastei: Was hat bitteschön der DAX-Kurs mit dem Sozialsystem hierzulande zu tun? Es sind alles global agierenden Unternehmen.
    Mit Verlaub, aber Ihre ellen-lange Kommentare strotzen manchmal nur so von Oberflächlichkeit und Falschannahmen.

  4. @Hnrew
    Keiner von uns hier hat dieses Finanzsystem etabliert, jeder der Gold & Silber physisch kauft möchte nur sein schwer erspartes und versteuertes Geld schützen. Im schlimmsten Fall wenn der Staat/Staaten Verbund finanziell kollabiert, das man für diese Zeit und die danach, nicht mit irgendwelchen Finanzprodukten oder Papier/Digitale Werten zu den Verlierern gehört.
    Da ist nichts unormales oder abwegiges daran, wenn jemand meint Gold & Silber bringt nichts, dann bitteschön.
    Bleibt eben mehr zu kaufen für die jenigen die dafür interesse haben. Ich schreibe Ihnen dies auch als Investor an der Börse!

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