Der Goldpreis läuft unter erhöhter Volatilität weiter seitwärts. Auffällig ist, dass sich jetzt eine wichtige Händlergruppe am US-Terminmarkt von Long-Positionen trennte.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis bewegt sich weiter in der seit Monaten bekannten Bandbreite. Kurzfristig ist die Volatilität der Kursentwicklung wieder deutlich gestiegen – insbesondere in der vergangenen Woche. Marktbewegende Nachrichten fehlen. Auch der Alaska-Gipfel brachte keine Veränderung der geopolitischen Lage. Somit bleiben klare Marktsignale aus, die Risikoneigung an den Finanzmärkten steigt und Gold pendelt weiter oberhalb von 3.300 US-Dollar seitwärts.

CoT-Daten
Allerdings gibt es durchaus interessante Entwicklungen am US-Terminmarkt. Deshalb analysieren wir zunächst die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im US-Geschäft mit Gold-Futures per 12. August 2025.
Gegenüber der Vorwoche sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ um 2,6 Prozent auf 263.065 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 3,2 Prozent ab auf 229.485 Kontrakte.
Betrachtet man die Untergruppen, so fällt eine Sache auf: Die eigentlichen Goldverwerter „Prod/Merch/Proc/User“ in der Gruppe der Commercials (darunter Minen, Großhändler, Schmuckfabrikanten, Raffinerien) haben ihre Long-Positionen stark zurückgefahren (nur noch 9.324 Kontrakte). Darin sind womöglich Zweifel an einem anhaltend hohen Goldpreis zu entdecken. So niedrige Long-Positionen in dieser Untergruppe waren zuletzt im Dezember 2024 festzustellen. Diese Händlergruppe wird auch als „Smart Money“ bezeichnet, weil sie auf dem physischen Goldmarkt als besonders gut informiert gilt.
Open Interest
Wenig Veränderung gab es zuletzt beim Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte (100 Unzen) an der COMEX. Dieser sank gegenüber Vorwoche um 0,8 Prozent auf 446.152 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es noch einmal um 0,4 Prozent nach unten auf 444.547 Kontrakte.
Allerdings ergibt sich hier im Vorwochenvergleich eine Zunahme um 9 Prozent, nachdem der Open Interest am Freitag vor einer Woche stark eingebrochen war. Shortseller waren im Wirrwarr um Gold-Zölle kurzfristig aus ihren Positionen geflohen: Goldpreis-Chaos am Freitag: Händler flüchteten aus Short-Positionen
Die Lage hat sich nun wieder stabilisiert. Aber es gab bislang noch keine offizielle behördliche Bestätigung, dass Goldbarren tatsächlich von Importzöllen ausgenommen sind – wie Donald Trump es angekündigt hatte.
Gold-Optionshandel
Im Handel mit Gold-Optionen stieg der Open Interest gegenüber der Vorwoche um 3 Prozent auf 795.266 Optionen. Dabei stieg das Put/Call-Verhältnis auf 0,62. Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 161 Call-Optionen kamen – nach 166 in der Vorwoche. Das heißt, der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment ist gegenüber der Vorwoche leicht gesunken.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis im US-Futures-Handel (Dezember-Kontrakt; am meisten gehandelt) schloss am Freitag mit 3.381 US-Dollar pro Unze. Das entspricht einem Rückgang von 2,8 Prozent.
Wie der Wochenchart (5 Minuten) anschaulich zeigt, verliefen die vergangenen Handelstage erneut recht volatil. Dabei wurde das Wochenhoch am 3.421 US-Dollar erreicht. Dagegen sank der Kurs am Donnertag zeitweise auf 3.378 US-Dollar.

COMEX-Goldlager
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 15. August 2025. Hier nahm das Inventar gegenüber Vorwoche leicht zu um 50.000 Unzen auf 38,63 Millionen Unzen (Vorwoche: -130.000 Unzen).
Dabei stiegen aber die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 150.000 Unzen auf 17,32 Millionen Unzen. Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern – nicht den Bullion-Banken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.
Physische Deckung des COMEX-Goldhandels
Bei einem Open Interest von 444.547 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 44,45 Millionen Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zuletzt mit 87 Prozent durch Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 94 Prozent). Der Rekordstand betrug am 10. April 2025 ganze 98 Prozent. Damals hatten Händler Zölle auf Goldimporte befürchtet und tonnenweise Gold in die USA eingeführt.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Diesen Anteil kann man ebenfalls einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnehmen.
Auslieferungsanträge
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den laufenden Kontraktmonat August nun 29.711 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das entspricht einer Menge von etwa 92 Tonnen. Innerhalb einer Woche kamen 3.096 „Delivery Notices“ hinzu. Im Juli waren es lediglich 12.010 Anträge (37 Tonnen). Der bisherige Rekordmonat war der Januar 2025 mit insgesamt 238 Tonnen an abgerufenem Gold (76.567 Anträge).
Goldpreis-Ausblick
Zunächst einmal deutet fallender Open Intest bei fallendem Goldpreis eine kurzfristige Bodenbildung an. Aber es bleibt dabei: der Goldmarkt wartet auf neue Impulse für den Goldpreis. Dass sich das „Smart Money“ in deutlichem Maße von Long-Positionen getrennt hat, verdeutlicht die verhaltenen Kurserwartungen. Allerdings konnten sich auch die Bären bislang nicht durchsetzen. Dennoch orientierte sich der Goldpreis aus charttechnischer Sicht zuletzt wieder stärker Richtung Süden.
Sollte Gold tatsächlich billiger angeboten werden ( was sicherlich nicht smart wäre für das money), wäre das eine Gelegenheit für europäische Goldanleger.
Denn, Europa hat nun, nach dem Friedensgipfel in Alaska, mehr als nur einen schwarzen Peter in den Karten.
Trump und Putin vereinbarten etwas, was nicht in der Presse steht:
Für den Frieden sind nun die Europäer und die Ukrainer alleine verantwortlich, ohne die USA, welche aus der Verantwortung raus ist und ihr eigenes Ding machen wird.
@alle
Volatilität hin oder her – ich bin da relativ optimistisch. Mit Blick auf meine langjährigen AU-Mitstreiter hier haben wir ja alle schon einiges durchlebt. In der Wirtschaft wird es immer mal wieder „Situationen“ geben, die selbst für uns neu sind! Trotzdem (oder gerade deswegen) vertraue ich weiter auf AU. Die immer wieder beschwörte Tatsache, daß es keine „dritte Kraft“ gibt, spielt uns in die Hände. Da bin nur ICH und AU – kein weiterer Emittent pfuscht mir da rein! Und wie hier schon oft erwähnt: bisher ist kein AU-Eigentümer verarmt! Wir sollten den bewährten Kurs halten: kaufen, weglegen, ruhig schlafen, die Zeit machen lassen, Nerven behalten, plus Unmengen an Zigaretten (Tip von Helmut Schmidt, wie wir alle wissen…)! Erinnere mich noch gut an die Erkenntnisse von Commander: so ca. 6 – 8 % p. a. Ertrag sollten auch weiterhin drin sein! Den Vorsprung von 30 -50 % p.a. haben wir die letzten Jahre ja schon im Vorwege erarbeitet. Da wäre für die älteren unter uns sogar schon ein moderater Entnahmeplan möglich – „Zusatzrente“ :-)))
Oder was meint Ihr? BlackWood!? Wieder auf’m Moped unterwegs zur Kaisertorte??? :-)))
Keep calm and collect gold-coins!
Ein friedliches & cocktailreiches WE wünscht der
Dokta
Ich bleibe bei Gold auch locker positiv.
Vorstellen könnte ich mir schon,dass Gold noch nachgeben wird.Wenn der Ukrainekrieg und Gaza mal zu Ende sind,dürfte es bei Gold niedrigere Kurse geben.Für mich ist nur die Frage, bis zu welchem Kurs fällt Gold?Diese Geldmengenerweiterung ,Schuldenhöhe mit den zu zahlenden Zinsen usw. werden den Goldpreis nicht in bodenlose fallen lassen,dafür ist Gold zu kostbar und als Sicherheit für das Spiel der Finanzpolitik auf des Messers Schneide dann wie ein Pflaster und heilt die Wunden der inflationären Tendenzen, wenn man Gold physisch besitzt.
@Bastei
Solange Zentralbanken und Staaten das Zeug wie wild horten, ist es noch lange nicht soweit mit viel billiger. Wer an Gold interessiert ist, sollte das stets vor Augen haben. Weshalb kaufen Zentralbanken Gold zu horrenden Preisen und lagern es zu horrenden Preisen in Tresoren tief unter der Erde ?
Wegen Trump ? oder Putin ?
Sicher nicht.
@Dokta
Moped ja, Kaisertorte LEIDER NICHT.
Grund: welches meiner technischen Spiezeuge ist in der kürzesten Zeit von Null auf 100 ?
Lexus – ne.
Yamaha -ne.
Kawasaki Ninja- ne.
Es ist:
Soehnle Style Comfort- die Badezimmerwaage (Mist).
Wenn ich alles essen würde, was mir schmeckt, hätte ich schon vor Jahren auf einen Ducato als Fahrzeug umsatteln müssen: wegen der 2-Meter-Schiebetüren.
Obwohl: eigentlich gar keine so schlechte Tarnung: auf beiden Seiten ein Aufkleber mit Abwasserbeseitigung, Rohrverstopfungsdienst etc drauf. Ob irgendein pensionsberechtigter Staatsdiener zwecks Kontrolle in den Abwassertank klettern würde ?
Zur Sache:
Nix „heavy shopping“, meine Altpapiertonne ist leer.
Kann man nix machen.
Kryptocoiner sollten aufpassen mit den Passwörtern:
https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/kryptowaehrung/id_100868626/kryptowaehrungen-urteil-diebstahl-wird-nicht-geahndet.html
Tja,auch Krypto bleibt „klaubar“ und dazu kann immer irgendein Genie alle Dinge hacken,auch zeitunabhängig / Tag und Nacht…Digital hat auch eine neue Kriminalität hervorgerufen.
Was sagt uns das immer und immer, Gold physisch und dann „mobil „ ,verteilt verstecken….