Goldpreis aktuell: Rekordhoch bei 3.642 USD. CoT-Daten und steigender Open Interest an der COMEX zeigen wachsende Spekulation.
Goldpreis aktuell – Rekordhoch
Der Goldpreis beendete die Handelswoche mit einem weiteren Allzeithoch. Denn am Freitag ging die Feinunze Gold mit 3.642 US-Dollar aus dem US-Futures-Handel. Das entsprach 3.103 Euro, aber damit keinem weiteren Rekord. Die Bestmarke in Euro wurde am 10. September 2025 bei 3.110 Euro erreicht (alles Tagesschlusskurse). Was geschah vergangene Woche am US-Terminmarkt?

Gold CoT-Daten
Dazu betrachten wir zunächst die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der COMEX per 9. September 2025.
Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche leicht um 0,2 Prozent auf 273.375 Kontrakte. Dagegen nahm auf der Gegenseite die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um knapp 5 Prozent zu auf 261.740 Kontrakte.
Open Interest weiter gestiegen
Währenddessen stieg der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte (100 Unzen) an der COMEX, gegenüber der Vorwoche um 3 Prozent auf 509.625 Kontrakte. Dabei handelt es sich um den höchsten Wert seit 25. März 2025.
Bis zum Handelsschluss am Freitag stieg der Open Interest um weitere 4 Prozent auf 529.772 Kontrakte. Somit ergibt sich im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ein Anstieg um 5 Prozent.
Gold-Optionshandel
Parallel stieg der Open Interest im Gold-Optionshandel. Denn hier ergibt sich gegenüber Vorwoche eine Zunahme um 9 Prozent auf 874.925 Optionen.
Dabei stieg das Put/Call-Verhältnis auf 0,685. Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 146 Call-Optionen kamen – nach 162 in der Vorwoche. Das heißt, der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment ist gegenüber der Vorwoche noch einmal zurückgegangen.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis (Dezeber-Kontrakt; meistgehandelt) lief zuletzt in einer Bandbreite von 40 US-Dollar seitwärts, erreichte im Wochenverlauf aber bereits Intraday-Kurse von knapp über 3.700 US-Dollar. Schlusskurs: 3.680 US-Dollar. Der Abstand zum Spotpreis lag am Freitag bei 37 US-Dollar oder 1 Prozent (Vorwoche: 1,5 %).

COMEX-Goldlager
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 11. September 2025. Hier nahm das Inventar gegenüber Vorwoche leicht ab um 40.000 Unzen zu auf 38,91 Millionen Unzen (Vorwoche: +390.000 Unzen).
Dabei sanken die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 30.000 Unzen auf 17,62 Millionen Unzen. Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullion-Banken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.
Physische Deckung des COMEX-Goldhandels
Bei einem Open Interest von 529.772 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 52,97 Millionen Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zu 73 Prozent durch Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 77 Prozent). Der Rekordstand betrug am 10. April 2025 ganze 98 Prozent. Damals hatten Händler Zölle auf Goldimporte befürchtet und tonnenweise Gold in die USA eingeführt.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Diesen Anteil kann man ebenfalls den wöchentlichen Pflichtmitteilungen entnehmen.
Auslieferungsanträge im September
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den laufenden Kontraktmonat 5.540 Anträge auf physische Lieferung von Gold (entspricht rund 17 Tonnen Gold). Damit kamen innerhalb einer Woche 1.914 „Delivery Notices“ hinzu. Im August waren es insgesamt 34.565 Anträge (107 Tonnen). Dagegen liegt der bisherige Rekordmonat beim Januar 2025 mit insgesamt 238 Tonnen an abgerufenem Gold (76.567 Anträge).
Goldpreis-Ausblick
Steigender Open Interest bei steigendem Goldpreis signalisiert anhaltende Marktstärke. Die Rally hat weitere Futures-Händler angelockt. Allerdings bleib Gold aus technischer Sicht kurzfristig überkauft. In der kommenden Woche steht die Zinsentscheidung der Fed an. Die Frage ist nun, ob eine bloße Zinssenkung von 25 Basispunkten als enttäuschend angesehen werden könnte, sofern die Fed nicht ein wohlwollenden Ausblick liefert oder die Zinsen gar doch 50 Basispunkte lockert. Dieses Szenario wird am US-Terminmarkt aber nur mit einer Wahrscheinlichkeit knapp 7 Prozent gehandelt. Damit hängt die kurzfristige Gold-Richtung auch vom Fed-Entscheid ab.
→ Zur Übersicht: CoT-Daten Gold – Wöchentliche Auswertung
→ Mehr zum Goldpreis aktuell: – Übersicht und Live-Daten
Die FED sitzt gewaltig in der Klemme.
0.25% ist zu wenig und 0.5% viel zu viel.
Bei 2 Möglichkeiten bleibt immer auch noch eine 3.
Und das wäre die verbale Form der Zinsen.
GR deutet es schon an: Ein orakelhafter wohlwollender Ausblick für alle, den Tauben und den Falken.
(Und womöglich die Zinsen so lassen, wie sie sind, das wäre der Clou.)
Ja,ist auch eine Möglichkeit!
Da möchte ich aber das „ Rumpelstielzien“ sehen , wenn die Zinsen so bleiben …und die Refinanzierung der USA mit unwahrscheinlichen Zinszahlungen zuschlägt…Vielleicht noch mehr drohen oder Zinsen auf 100% oder alle Staatsdiener entlassen außer diese Flüsterer von Trump und Co, oder gleich alles…?
…soll heißen: Zölle auf 100Prozent
Mein Gefühl aus aus mehr als zehn Jahren Goldpreisbeobachtung sagt mir, dass es nächste Woche nach der Zinsverkündung mehrere Prozent runter gehen wird. Die Zinssenkungsfanatasien der letzten Wochen waren schon verrückt und 0.5 Prozent Senkung wäre ein Sell the news event. 0.25 Prozent wine Enttäuschung, also auch Abverkauf.
Das ist gedacht, als ob Gold eine Aktie wäre. Ist es aber nicht. Es gibt überkauft/-verkauft maximal bei Papiergold. Das sollte man verinnerlichen.
Gold wird auch an der Börse gehandelt, daraus ergeben sich Charts. Der RSI (relative_Stärke-Index) ist ein Indikator, der für alle Kursverläufe berechnet werden kann. Egal was gehandelt wird, Gold, Aktien, Weizen Schweinehälften … es gibt immer spekulative Einflüsse. „Überkauft“ heißt im Prinzip nichts anderes, dass der Kurs in kuzer Zeit sehr stark gestiegen ist. Mit den Begriffen kann man sich anfreunden, oder nicht. Mehr dazu hier: https://www.goldreporter.de/gold-charttechnik/