Goldpreis im US-Shutdown: Historischer Vergleich 1995 bis 2025

Der Goldpreis zeigt im US-Shutdown oft besondere Bewegungen. Ein historischer Vergleich 1995 bis 2025 offenbart ein Kursmuster.

US-Shutdown – Wiederkehrendes Krisenszenario

Zum 1. Oktober 2025 hat die US-Regierung erneut ihren Betrieb teilweise eingestellt. Rund 750.000 Staatsbedienstete sind beurlaubt, wichtige Behörden können ihre Arbeit nicht mehr vollumfänglich ausführen. Datenveröffentlichungen wie die US-Arbeitsmarktzahlen verzögern sich. Zwar bleibt die Grundversorgung erhalten, doch der politische Stillstand verunsichert Märkte und Öffentlichkeit.

Goldbarren vor dem US-Kapitol als Symbol für den Goldpreis im Shutdown
Mehrfach in den vergangenen Jahrzehnten stand der Regierungsapparat in den USA aufgrund eines Shutdowns still. Der Goldpreis konnte stets profitieren, mit einem Anstieg von jeweils mehr als 2 Prozent.

Solche Situationen sind in den USA nicht neu. Seit den 1980er-Jahren kam es mehr als 20 Mal zu vorübergehenden Schließungen. In den meisten Fällen dauerte die Blockade nur wenige Tage, doch einige Episoden zogen sich über Wochen – mit spürbaren Folgen für Wirtschaft und Finanzmärkte.

Historische Beispiele – Goldpreis-Effekt

  • 1995/1996 unter Bill Clinton: Damals dauerte der längste Shutdown bis dahin 21 Tage. Die Auseinandersetzung mit den Republikanern im Kongress belastete die Börsen kaum nachhaltig. Der S&P 500 legte im Folgejahr sogar deutlich zu. Der Goldpreis zeigte sich fest und notierte im Korridor um 390 US-Dollar je Unze.
  • Oktober 2013 unter Barack Obama: Der Streit um die Finanzierung von „Obamacare“ führte zu einem 16-tägigen Shutdown. Der S&P 500 gab zunächst rund 4 Prozent nach, erholte sich aber rasch. Gold stieg von 1.290 auf knapp 1.320 US-Dollar, bevor die Bewegung wieder abebbte.
  • Dezember 2018 bis Januar 2019 unter Donald Trump: Mit 35 Tagen war dies der längste Shutdown der US-Geschichte. Während der Phase verlor der S&P 500 in der Spitze über 10 Prozent, getrieben auch durch Sorgen um die Geldpolitik der Fed. Der Goldpreis kletterte in dieser Zeit von 1.258 auf fast 1.300 US-Dollar und diente als sicherer Hafen.
  • Aktuell: Trump-Regierung weist den Demokraten die Schuld zu. Auf der Website des White House wurde ein Zähler eingerichtet. Dort heißt es: „Die Demokraten haben die Regierung lahmgelegt.“ Der Goldpreis startet mit Gewinnen in den Tag.




Goldpreis im US-Shutdown – Übersicht

ZeitraumDauer Goldpreis bei StartGoldpreis bei EndeVeränd.
16.12.1995-06.01.199621 Tage386 USD
396 USD+2,6 %
01.10.2013–17.10.201316 Tage1.290 USD1.319 USD+2,3 %
22.12.2018–25.01.201935 Tage1.258 USD1.294 USD+2,8 %
01.10.2025–laufendtba3.825 USD (30.09.)tbatba

Lehren für die Gegenwart

Diese Beispiele zeigen: Kurzfristig können Shutdowns zu Verwerfungen an den Aktienmärkten führen, doch längerfristig waren die Rückschläge meist begrenzt. Entscheidend ist die Dauer des Stillstands und die politische Eskalation. Besonders problematisch ist die Verzögerung von Konjunkturdaten, da die Fed in einem Umfeld ohne verlässliche Zahlen über Zinsschritte entscheiden muss.

Für den Goldmarkt haben Shutdowns dagegen häufig eine stützende Wirkung. Investoren suchen in Phasen politischer Unsicherheit den Schutz harter Vermögenswerte. Während sich Aktien teils rasch erholen, wirkt die Nachfrage nach Gold oft nachhaltiger. Das Beispiel 2018/19 illustriert diesen Effekt besonders deutlich: Parallel zu Kursverlusten an der Wall Street stieg Gold in kurzer Zeit um rund 6 Prozent. Allerdings bleiben die CFTC-Aufsichtsdaten (CoT-Daten) für einige ZEit im Dunkeln.

Aktuelle Situation 2025

Der nun eingetretene Shutdown fällt in eine Phase, in der die US-Wirtschaft bereits an Dynamik verliert. Prognosen gehen davon aus, dass ein Stillstand von drei Wochen die Arbeitslosenquote auf 4,6 bis 4,7 Prozent treiben könnte. Zusätzlich drohen Massenentlassungen im Bundesdienst, die über die befristeten Beurlaubungen hinausreichen würden.

An den Märkten zeigte sich bereits eine erste Reaktion: US-Futures gaben nach, asiatische Börsen starteten schwächer, der Dollar verlor leicht. Der Goldpreis hingegen markierte zu Beginn des Oktobers 2025 neue Rekordstände von knapp 3.900 US-Dollar. Sollte die Blockade anhalten, könnte das Edelmetall weiteren Zulauf erfahren – ähnlich wie in den Jahren 2013 und 2018.

Fazit – US-Shutdown und Goldpreis

Shutdowns sind kein neues Phänomen, doch die Folgen variieren je nach Dauer und politischem Umfeld. Während Aktienmärkte in der Regel nur temporär unter Druck geraten, erweist sich Gold immer wieder als stabilisierender Faktor. Anleger sollten daher die historische Erfahrung im Blick behalten: Politische Blockaden mögen vorübergehen, doch sie hinterlassen Spuren – und sie erhöhen die Nachfrage nach dem „sicheren Hafen“ Gold.

Mehr dazu: Shutdown-Gefahr in den USA: Folgen für Märkte und Goldpreis

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