Der Goldpreis bleibt nach dem Kursrutsch volatil. Milliardenströme im größten Gold-ETF begleiten die unruhige Marktphase und verstärken die Unsicherheit am Edelmetallmarkt.
Goldpreis unter 4.000 US-Dollar
Der Goldpreis beibt unter Druck. Kurserholungen, die Gold zurück über 4.000 US-Dollar führten, wurden zuletzt wieder verkauft und die Charttechnik bei Gold bleibt kurzfristig eingetrübt.
Am gestrigen Mittwoch schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.920 US-Dollar pro Unze, was 3.379 Euro entsprach. Damit kam der Kurs gegenüber der Vorwoche jeweils um rund 4,5 Prozent zurück. Währenddessen sank der Silberpreis innerhalb der vergangenen fünf Handelstage um 2 Prozent auf 47,63 US-Dollar oder 41,05 Euro pro Unze.
Starke Kapitalbewegungen beim größten Gold-ETF
Der turbulente Goldhandel wurde erneut begleitet von volatilen Kapitalbewegungen beim größten Gold-ETF, dem SPDR Gold Shares (US-Börsenkürzel GLD). Wir blicken auf die Entwicklung der vergangenen fünf Handelstage.
Der GLD verzeichnete in unserem Analysezeitraum vom 23. bis 29. Oktober 2025 deutliche Netto-Zuflüsse von rund 1,0 Milliarden US-Dollar. Trotz der Abflüsse am Freitag und Montag von jeweils rund 1,5 Milliarden US-Dollar überwogen die Kapitalzuflüsse, was auf anhaltende ETF-Nachfrage im Umfeld einer volatilen Goldpreis-Entwicklung hindeutet.
Solche gegenläufigen Kapitalströme werden im Markt häufig als Zeichen kurzfristiger Nervosität gewertet. Institutionelle Anleger passen in volatilen Phasen ihre ETF-Positionierung sehr schnell an.

Währenddessen meldet der GLD-Betreiber innerhalb einer Woche einen Rückgang des Goldinventars um 16,68 Tonnen auf 1.036,05 Tonnen.
Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch hinterlegen. Allerdings können Meldungen zu Kapitalflüssen und Bestandsveränderungen zeitlich verzögert erfolgen. Grund dafür ist der übliche T+2-Abwicklungsmodus am Goldmarkt: Erst zwei Handelstage nach Vertragsabschluss müssen die zugehörigen physischen Barren geliefert und verbucht werden.
Größter Silber-ETF
Auch der größte Silber-ETF, der iShares Silber Trust (SLV), verzeichnete Bestandsabgänge. Denn das gemeldete SLV-Inventar sank innerhalb einer Woche um 388,04 Tonnen auf 15.209,57 Tonnen. Dabei ergibt sich aus den Fondsberichten ein Netto-Kapitalabfluss von 596 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.
Fonds-Entwicklung seit Jahresbeginn
Die Bestände der beiden großen Edelmetall-ETFs sind auch seit Jahresbeginn deutlich angestiegen. Das Goldinventar des SPDR Gold Shares nahm um 163 Tonnen zu. Dabei flossen netto rund 19 Milliarden US-Dollar an Kapital in den Fonds. Währenddessen stieg die Silberlagermenge des iShares Silber Trust um 833 Tonnen bei Nettozuflüssen in Höhe von etwa 1,1 Milliarden US-Dollar.

Edelmetall-ETFs und Goldpreis
In Bullenmärkten bei Silber und Gold steigen regelmäßig auch die Bestände der entsprechenden Edelmetall-ETFs. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen steigende Edelmetallpreise mit wachsendem Inventar vorausgehen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben.
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