Gold aus New York abgezogen: Die Fed meldet im Oktober 2025 den Abgang von 35 Tonnen an Goldreserven aus den Tresoren in Manhattan.
Weniger Gold bei der Fed in Manhattan
Die US-Notenbank hat erneut Abgänge von Teilen der in Manhattan gelagerten Goldbestände gemeldet. Dort lagern Goldbarren von Eigentümern aus aller Welt. Zumeist sind es Teile nationaler Goldreserven. Zuletzt hatte die Federal Reserve Bank of New York im August eine Änderung dieses Goldinventars gemeldet. Nun beliefen sich die im Auftrag Dritter verwahrten Bestände Ende Oktober auf einen Buchwert von 7.986 Millionen US-Dollar (Vormonat: 8.034 Millionen US-Dollar).

35 Tonnen Gold abgezogen
Dieses Gold wird traditionell mit 42,22 US-Dollar pro Unze bewertet – dem Preis pro Feinunze am Ende des Goldstandards Anfang der 1970er-Jahre. Damit ergibt sich aus dem aktuellen Bilanzeintrag eine Goldmenge von 189.152.060,63 Unzen beziehungsweise 5.883,28 Tonnen.
Das heißt, das gemeldete Inventar sank gegenüber dem Vormonat um 1.136.901,95 Unzen oder 35,37 Tonnen. Damit hat die Fed seit August rund 50 Tonnen Gold in Manhattan ausgebucht.
Bedeutung der Goldverschiebungen
Welche Auswirkungen können Goldtransfers auf den Goldmarkt international haben? Solche Bestandsveränderungen beeinflussen die Liquidität im Zentralbankensektor, tangieren Währungsreserven und können das Anlegervertrauen in den Goldmarkt langfristig prägen. Abzüge dieser Größenordnung werden von Analysten häufig als Signal für geopolitische Neugewichtungen interpretiert.
Auf den Goldpreis selbst wirken solche Bestandsverlagerungen im Tagesverlauf meist nur indirekt, etwa über Vertrauen und Liquidität im Zentralbankensektor. Für die kurzfristige Kursbildung am Goldmarkt spielen solche Bewegungen allerdings nur eine indirekte Rolle.
Dennoch können große Goldverschiebungen Kurse bewegen, mehr dazu unter Goldpreis-aktuell. Ein Verlust an Vertrauen gegenüber dem Lagerort USA können auch den Dollar schwächen (US-Dollar-Index, DXY). Zuletzt häuften sich Zentralbankkäufe vor allem in den Schwellenländern und im asiatischen Raum – im Rahmen einer Abkehr vom US-Dollar als Währungsreserve (Dedollarisierung).
Verschiebung von Goldreserven
Diese jüngste Bestandsentwicklung ist deshalb bemerkenswert, weil das Goldlager bei der Fed in New York seit März 2023 wieder deutlich angestiegen war. Dagegen hatte es in den Jahren davor einen Trend zum Abzug von staatlichem Gold aus den Vereinigten Staaten gegeben.
Unter anderem holten Deutschland, Österreich und die Niederlande Gold aus New York in die Heimat.
Geheime Goldbestände
Hintergrund zu den Daten: Einmal im Monat legt die Fed ihren Rechnungsbericht vor. Darin enthalten sind auch Angaben zum in der Federal Reserve Bank of New York gelagerten Gold. Aber in den Tresorräumen unter den Straßen von Manhattan befinden sich nicht etwa die US-Goldreserven, sondern das im Auftrag anderer Staaten und Zentralbanken verwahrte Währungsgold („Earmarked Gold“). Adresse: Liberty Street 33.
Die Frage bleibt offen, welcher Nation oder Entität die zuletzt ausgebuchten Goldbarren gehören. Darüber schweigen sich die New Yorker aus. Letztlich erhält man Auskunft nur von den Auftraggebern – in der Regel den Eigentümern der nationalen Goldbestände.
Mehr dazu: Goldreserven weltweit – Welche Länder das meiste Gold halten & Bestandsentwicklungen

