Trotz extremer Marktvolatilität behauptet sich der Goldpreis über 4.000 USD. COMEX-Zahlen zeigen steigenden Open Interest und hohe physische Abrufe.
Goldpreis behauptet sich – trotz Chaoswoche
Der Goldpreis blieb über 4.000 US-Dollar – und das in einer Woche, in der die Märkte zeitweise kopfüber hingen. Aktien, Kryptos und Rohstoffe rauschten durch heftige Schwankungen; der DAX-Future legte zeitweise fast 2.000 Punkte zurück. Gold hielt dagegen vergleichsweise gut durch.
Im November-Future schloss die Feinunze bei 4.063 USD bzw. 3.529 EUR. Damit ergab sich ein Mini-Rückgang von 0,4 Prozent in USD, während Gold in Euro wegen des stärkeren Dollars leicht zulegte (+0,5 Prozent).
Keine CoT-Daten vor Januar – Fokus auf harte CME-Zahlen
Nach Ende des US-Shutdowns arbeitet die Aufsicht zwar die fehlenden Reports auf, aktuelle CoT-Daten gibt es aber erst wieder ab 23. Januar 2026. Bis dahin bleiben die Zahlen der CME Group maßgeblich: Open Interest, Lagerbestände und physische Auslieferungsanträge.
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Open Interest höher – Optionsmarkt leicht pessimistischer
Der Open Interest im Gold-Futures-Handel stieg um 1,8 Prozent auf 480.929 Kontrakte. Bei den Optionen kletterte das Volumen auf 1,15 Mio. laufende Geschäfte (+3 Prozent). Die Put/Call-Ratio zog minimal auf 0,846 an. Heißt: Etwas mehr Absicherung, aber kein Zeichen für Panik.
Lager schrumpfen – Deckung bleibt solide
Die registrierten COMEX-Bestände sanken um 640.000 Unzen auf 36,76 Mio. Unzen. Bei aktuellem Open Interest bleibt die Deckung stabil bei rund 76 Prozent. Historisch sind das solide Werte – zur Erinnerung: Zeiten mit nur 30 Prozent Deckung gab es auch.
Physische Abrufe weiter kräftig
Für den aktuellen Liefermonat stehen 11.093 Delivery Notices im Buch: rund 34 Tonnen. Gut 2.400 Auslieferungsanträge (7,5 Tonnen) davon kamen allein in der letzten Woche dazu. Oktober: starke 182 Tonnen. Der Rekord aus Januar 2025 bleibt mit 238 Tonnen unberührt.
Chaotische Woche, aber stabiler Kern
Der Wochenchart zeigt wildes Hin und Her: Tief bei 4.001 USD am Dienstag, Hoch bei 4.130 USD nur einen Tag später. Der Rückgang im Open Interest bei gleichzeitig leicht weicheren Preisen passt zur Idee einer kurzfristigen Bodenbildung.

Goldpreis-Ausblick: Verfallstermine + Fed-Spekulationen im Fokus
Nächste Woche kommen die COMEX-Verfallstermine – Volatilität bleibt also gesetzt. Gleichzeitig stabilisierte sich der Gesamtmarkt kurz vor dem Wochenende, und die Wahrscheinlichkeit für eine Fed-Zinssenkung im Dezember sprang auf 71 Prozent. Jede Bewegung im Ukraine-Konflikt könnte zusätzlich Druck aus dem Markt nehmen.
Zur Übersicht: CoT-Daten Gold – Wöchentliche Auswertung

