Gold bleibt nahe 4.200 USD, Silber steigt. CoT-Daten fehlen noch, doch die Nachfrage nach physischer Auslieferung nimmt am Terminmarkt deutlich zu.

Goldmarkt – ruhige Woche, unterschiedliche Trends
Der Goldpreis bewegte sich in der vergangenen Woche erneut eng um die Marken von 4.200 USD und 3.600 EUR. Größere Impulse blieben aus, was vor allem der abwartenden Haltung vor der Fed-Sitzung geschuldet war.
Auch ohne Preisschub fordern Händler mehr physisches Gold – ein Hinweis auf stabile reale Nachfrage.
Am Freitag schloss der Dezember-Future bei 4.196 USD (3.604 EUR). Damit ergibt sich auf Wochensicht ein Minus von 0,5 Prozent in USD und 0,9 Prozent in EUR. Silber hingegen setzte seinen Aufwärtstrend fort und verteuerte sich um 3,3 Prozent bzw. 3,8 Prozent auf 58,28 USD bzw. 50,05 EUR.
Mehr zum Thema: Goldpreis aktuell – Übersicht und Live-Daten
CoT-Daten – Aufarbeitung der Rückstände verzögert Analyse
Die CFTC arbeitet weiterhin die technischen Rückstände aus dem Shutdown auf. Neu zur Verfügung stehen Daten vom 21. Oktober 2025. Zu diesem Zeitpunkt lag der Open Interest rund 10 Prozent höher als heute – die Lagebeurteilung erfolgt daher mit zeitlicher Verzögerung.

Open Interest – leichter Anstieg trotz Goldpeis-Rückgang
Aktuell summiert sich die Zahl offener Gold-Futures auf 430.456 Kontrakte, ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber der Vorwoche.
Im Optionshandel erhöhten sich die offenen Positionen auf 756.960 (+6 Prozent). Die Put/Call-Ratio fiel auf 0,7, was auf einen leicht stärkeren Optimismus im kurzfristigen Handelsumfeld hindeutet.
COMEX-Bestände – leichte Abflüsse, hohe Deckung
Die COMEX-Lager schrumpften per 4. Dezember 2025 um weitere 40.000 Unzen auf nun 36,31 Millionen Unzen.
Mit dem parallelen Rückgang des Open Interest sank die rechnerische Deckung des Futures-Handels auf rund 84 Prozent.
Historisch ist das weiterhin ein hoher Wert – die Spanne reichte in den vergangenen Jahren von Phasen mit nur 30 Prozent bis zu über 80 Prozent.
Physische Auslieferungen – Mehr Gold gefragt
Für den Dezember liegen bereits 27.151 Anträge auf physische Auslieferung vor, entsprechend rund 84 Tonnen. Das sind 3.181 zusätzliche Anträge innerhalb einer Woche.
Der November wurde mit 39 Tonnen beliefert; der Januar-Rekord von 238 Tonnen bleibt davon weit entfernt.
Futures-Handel – erneute technische Probleme
Die Wochencharts der einzelnen Kontraktmonate waren am Samstag auf den CME-Servern nicht abrufbar („Bad Gateway“). Bereits eine Woche zuvor war der elektronische Handel im frühen US-Handelsfenster ausgefallen. Diese Störungen hatten international Aufmerksamkeit erzeugt und Zweifel an der technischen Zuverlässigkeit des Papiergoldhandels verstärkt.
Goldpreis-Ausblick – Fed entscheidet über Wochenstimmung
Steigender Open Interest bei fallendem Preis signalisiert kurzfristige Schwäche am Terminmarkt. In der neuen Woche richtet sich der Blick klar auf die Federal Reserve: Eine Zinssenkung gilt als eingepreist – entscheidend wird daher der begleitende Ausblick der US-Notenbank.
Zur Übersicht: CoT-Daten Gold – Wöchentliche Auswertung

