Goldpreis: Vier Tage ETF-Abflüsse – Stimmung bleibt fragil

Die GLD-Bestände fielen an vier Handelstagen in Folge. Trotz stabilem Goldpreis deutet der ETF auf schwächeres Momentum institutioneller Anleger hin.

Hände bewegen gestapelte Goldbarren im Tresor – Symbol für Veränderungen der GLD-Bestände
Umschichtung physischer Goldbarren: Die GLD-Daten zeigen in der Berichtswoche moderaten Kapitalabfluss und stabile Bestände.

Goldpreis über 4.200 USD, Silber mit neuem Rekord 

Der Goldpreis bewegt sich weiterhin eng um die Marke von 4.200 USD bzw. 3.600 EUR. Die Fed-Sitzung am Mittwochabend brachte einen leichten Impuls: Im US-Futures-Handel schloss die Unze bei 4.225 USD bzw. 3.611 EUR. Damit ergibt sich gegenüber der Vorwoche ein Plus von 0,5 Prozent (USD) und 0,2 Prozent (EUR).

GLD-Abflüsse vor der Fed-Sitzung zeigen zurückhaltende institutionelle Anleger.

Silber setzte seinen Höhenflug fort. Mit 61,87 USD bzw. 52,87 EUR erreichte das Metall neue Rekordmarken und legte binnen einer Woche 5,8 Prozent (USD) bzw. 5,5 Prozent (EUR) zu.

Mehr dazu: Tagesaktuelle Kursentwicklung unter Goldpreis aktuell

GLD: Leichte Zuflüsse, verhaltene Stimmung

Der größte Gold-ETF SPDR Gold Shares (GLD) zeigte in der Woche vom 4. bis 10. Dezember ein insgesamt neutrales Bild: Ein stärkerer Zufluss von rund 50 Mio. USD am Donnerstag wurde von mehreren kleineren Abflüssen gefolgt. Per Saldo ergab sich ein positiver Nettofluss von +3 Mio. USD – ein Signal für vorsichtige Stabilität ohne klaren Trend zu neuen Käufen.

Auch beim physischen Inventar blieb die Bewegung moderat. Der Bestand stieg leicht um 0,24 Tonnen auf 1.046,82 Tonnen und markierte ein neues Jahreshoch. Ein ETF-Anteil repräsentiert weiterhin 0,1 Feinunze Gold.

Hintergrund: Der ETF-Mechanismus im Detail – Wie der Handel mit SPDR Gold Shares funktioniert

GLD Kapitalflüsse 4.–10. Dezember 2025 mit deutlichen Abflüssen an den letzten Handelstagen.
GLD verzeichnet in der Woche 4.–10. Dezember einen kleinen Nettoabfluss von 3 Millionen US-Dollar.




SLV: Silberfonds mit stärkeren Zuflüssen

Der iShares Silver Trust (SLV) verzeichnete deutlicheres Interesse. Das Inventar stieg um 84,61 Tonnen auf das Jahreshoch von 16.083,16 Tonnen. Der Kapitalzufluss von rund 43 Mio. USD spiegelt den starken Preisanstieg jedoch nur teilweise wider – zeigt aber, dass institutionelle Investoren ihre Positionen weiter aufstocken.

Jahresbilanz der großen Edelmetall-ETFs

Seit Jahresbeginn ergibt sich folgendes Bild:

  • GLD: +174 Tonnen / +19,9 Mrd. USD 
  • SLV: +1.707 Tonnen / +2,4 Mrd. USD

Die robuste Nachfrage bestätigt die strukturelle Bedeutung von Gold und Silber für langfristig orientierte Anleger.

Gold- und Silberbestände in GLD und SLV per 10. Dezember 2025 sowie die Veränderung gegenüber der Vorwoche.

Gold- und Silberbestände in GLD und SLV per 10. Dezember 2025 sowie die Veränderung gegenüber der Vorwoche.
Gold- und Silberbestände in GLD und SLV per 10. Dezember 2025 sowie die Veränderung gegenüber der Vorwoche.

Bedeutung für den Goldkurs

ETF-Bestände gelten als wichtiger Stimmungsmesser. Zuflüsse stützen häufig bestehende Trends, während Abflüsse eher auf Liquiditätsbedarf oder Risikoabbau hindeuten. Für kurzfristige Preisbewegungen bleibt jedoch der Terminmarkt dominierend. ETFs reagieren in der Regel verzögert und spiegeln damit eher mittelfristige Einschätzungen institutioneller Marktteilnehmer.

Passend dazu: Nachrichten und Analysen zur internationalen Goldmarkt-Entwicklung

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8 Kommentare

  1. Erhebliche Abflüsse aber bei den Aktien, besonders der Tech Aktien und dem Bitcoin, welcher schon mehr als 1/3 eingebüßt hat.
    EM Anleger dürfen jedoch frohlocken:
    Derweil Gold auf der Stelle tritt ( das physische nämlich)
    klettert Silber scheinbar unaufhörlich Richtung 100 Dollar.
    Das verheisst insgesamt nichts Gutes, haben die Banken wenig in der Hand, um Silber zu werfen.
    Man hat sich zu sehr auf Gold und Bitcoin konzentriert.
    Sp mein Aufruf sn die Bruderschaft:
    Habt Ihr Silber vergessen, oder was ?

    • Ich gebe zu, ich habe nicht mehr daran geglaubt, daß Silber mal so einen starken Sprung macht, daher habe ich leider nicht mein Körpergewicht in Silber.

  2. Bei Silber mehren sich ja auch die Gerüchte / Gewissheiten, dass die physische Knappheit weiter zunimmt (siehe Exportbeschränkungen China, Indien, weitere?). Eine ausreichende Produktionsausweitung (mehr als drei, vier Prozent pro Jahr) ist in den nächsten Jahren nicht zu machen.
    Und das Bestehen der Comex in dieser Form ist vom „Goodwill“ (und / oder dem Selbsterhaltungstrieb?) richtig großer Brieftaschen abhängig. Die 400 Mio Unzen Silber (die vom Comex-Ausfall wegen Kühlproblemen) stehen nun doch für den März an. Plus weitere Unzen aus anderen Auslieferungs-Anträgen. Die Menge von 400 Mio Unzen für den Dezember zu beschaffen war ausgeschlossen, sieht das bis März denn wirklich anders aus?
    Also wieder „rollieren“, (teilweisen) Barausgleich akzeptieren und noch holen was geht so lange es geht.
    Oder die Comex, durch Bestehen auf physischer Auslieferung, voll an die Wand fahren lassen. Beim folgenden „Kassensturz“ wird sich zeigen, wieviel Silber tatsächlich je Zertifikat vorhanden ist. Die Schadenfreude aus dem Osten (Russland, Indien, China) wäre dem System sicher. Sehe ich aber als unwahrscheinlich, ich habe keinen Zweifel, dass die USA eine drohende Comex-Pleite durch diese (an sich legitime) Forderung, unter Verweis auf die nationale Sicherheit, schlicht nicht zulassen würden, sogar als „feindlichen Akt“ einstufen könnten und die Ansprüche schlicht bis zur Klärung einfrieren.
    Das wird das spannendste Edelmetall-Weihnachtsmärchen seit langem. Gold gibts ja auch noch … noch.

    • Diesen „Freischuss“ haben die USA aber nur einmal. Danach ist die COMEX gerettet und erledigt. Das läuft so ähnlich wie mit dem Einfrieren von Zentralbankreserven in Dollar/Euro. Dann handelt an der COMEX nur noch der Club und jeder weiss, es geht nur um heisse Luft.

    • @Mitleser
      CME/Comex: ich mache mir da keine Sorgen: irgendwo ganz hinten im Kleingedruckten der AGB steht ganz sicher, daß die Börse ganz allein und ohne Widerspruchsmöglichkeit entscheiden darf, bei Bedarf den Auslieferungsantrag in Cash abzufinden.
      Dann gibt es Dollars statt Silber/Gold.
      Glückwunsch auch.
      Wer jetzt noch Papier hat, hat kein Mitleid verdient.

      Dann gibt es eben künftig ZWEI Preise: den Papierpreis und den für physische Ware (festgelegt in Dubai, Singapore oder Shanghai).
      Dann muß man abwarten, wie lange das West-System das durchhält.
      Der Rest der Welt außerhalb des „Wertewestens“ wird sich nicht um den Papierpreis scheren.

      Und wenn der „Wertewesten“ Produkte mit EM-Gehalt (z.B. PV-Module) kaufen will, steht der Preis für physisches Silber auf der Rechnung. Friss oder stirb, ganz einfach.

      Der Rest der Welt braucht uns nicht mehr.
      Nicht mal mehr als abschreckendes Negativbeispiel.

      Das Dorf ist Teil der neuen Welt, gottseidank !

  3. Mich wunderte schon seit langem das offenkundig „schwachmatische Verhalten“ vieler Käufer von Gold- und Silber-ETFs: In den letzten Jahren, als die Preise langsam stiegen, wurden ETF-Anteile durchgängig verkauft. Jetzt wo sich die Entwicklung beschleunigt, wird rasch hinterhergelaufen und zugekauft. Wenn es aber die unvermeidlichen Rücksetzer auf dem Weg nach oben gibt, wird sofort wieder verkauft. Wie will man auf diese prozyklische Weise langfristig Geld verdienen? Und gerade dieses Anlegerverhalten soll einem dann nachhaltigen Einblick in die vorherrschenden Marktkräfte vermitteln. Wer’s glaubt…

  4. Man darf nicht vergessen, dass JP Morgan sehr viele Millionen Unzen Silber gebunkert hat.
    GR berichtete davon. Ob diese allerdings physisch wirklich vorhanden sind oder nur Bluff, wir werden es bald erfahren,
    Die Bank hält mittlerweile über 750 Millionen Unzen physisches Silber – den größten Bestand weltweit.
    Oder:
    https://www.youtube.com/watch?v=bWi7AbqJhNc

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