Goldpreis und Silberpreis legen am Freitag kräftig zu. Trotz knapper Ware bleiben die Aufgelder moderat. Keine Anzeichen für Kaufpanik.

Gold und Silber mit kräftigem Wochenschub
Der Goldpreis hat am Freitag deutlich zugelegt. Um 12:45 Uhr kostete die Feinunze am Spotmarkt 4.338 US-Dollar bzw. 3.699 Euro. Das entspricht einem Tagesplus von 2,7 Prozent in US-Dollar und 2,0 Prozent in Euro. Auch auf Wochensicht zeigt sich ein klarer Aufwärtstrend.
Silber setzte seine Rally fort und markierte neue Rekordstände. Die Feinunze stieg auf 64,40 US-Dollar bzw. 54,85 Euro. Damit verzeichnete Silber innerhalb einer Woche ebenfalls einen Zuwachs von rund zehn Prozent.
Getragen wurde die Bewegung von einer freundlichen Gesamtmarktstimmung, der anhaltenden Silberdynamik und stabilen charttechnischen Rahmenbedingungen bei Gold.
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Starke Kurse, aber kühler Handel: Die Edelmetall-Rally trifft auf begrenzte Verfügbarkeit – nicht auf Hektik.
Handel vor Weihnachten: Nachfrage trifft auf knappe Bestände
Im physischen Edelmetallhandel zeigt sich kurz vor Weihnachten ein bekanntes Muster. Viele gängige Gold- und Silberprodukte sind zeitweise ausverkauft oder nur mit längeren Lieferfristen verfügbar. Dennoch bleibt das Marktbild insgesamt ruhig.
Auffällig ist, dass die Aufgelder trotz der starken Preisbewegung in der Breite eher gesunken sind. Hintergrund ist der hohe absolute Goldpreis, der rechnerisch zu niedrigeren prozentualen Aufschlägen führt. Details dazu finden sich im Hintergrundartikel Gold kaufen – Was das Aufgeld ist und warum es seit Jahren sinkt.
Gold kaufen: Aufgeld sinkt, Spreads ziehen an
Die aktuelle Goldreporter-Abfrage unter fünf großen deutschen Edelmetallhändlern zeigt teils deutliche Veränderungen:
- Krügerrand (neu): Ø 3.834 Euro (+68 Euro zur Vorwoche), Aufgeld 3,63 Prozent (Vorwoche: 3,89 Prozent). Ältere Jahrgänge bleiben bis zu 90 Euro günstiger.
- 100-g-Goldbarren: Ø 12.141 Euro (+301 Euro), Aufgeld gesunken auf 2,06 Prozent (nach 2,17 Prozent).
Im Goldhandel haben sich die Spreads ausgeweitet. Ursache ist eine Kombination aus niedrigeren Ankaufspreisen und einem insgesamt vorsichtigeren Händlerverhalten.
Silberpreise: Rekorde, aber ruhiger Handel
Auch im Silberhandel bleiben die Veränderungen überschaubar – trotz der neuen Rekordpreise:
- Maple Leaf (neu): Ø 73,16 Euro (+6,63 Euro), Aufgeld weiter rund 33 Prozent. Ältere Jahrgänge bis zu 4 Euro günstiger.
- 1-kg-Silberbarren: Ø 2.262 Euro (+193 Euro), Aufgeld leicht gesunken auf 28 Prozent.
Die Spreads bei Silber bewegen sich weitgehend auf dem Niveau der Vorwoche.

Einordnung: Keine Kaufpanik erkennbar
Weder die Entwicklung der Ankaufspreise noch die moderaten Aufgelder deuten derzeit auf eine Kaufpanik hin. Vielmehr zeigt sich ein geordneter Markt mit stabiler Nachfrage, begrenzter Verfügbarkeit und weiterhin vergleichsweise fairen Konditionen.
Gerade in einer dynamischen Marktphase bleibt ein präziser Preisvergleich entscheidend. Anleger weichen häufiger auf alternative Stückelungen oder Jahrgänge aus.
Warum der Goldpreis langfristig steigt und Rekorde kein Zufall sind, erklären wir in einem Hintergrundbeitrag.
Mehr zum Thema: Gold kaufen – Überblick: Das sind faire Preise für Münzen und Barren
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