Griechenland-Hilfe ist erneute Bankenrettung

Neue Hilfsgelder für Griechenland, trotz bescheidenem Troika-Urteil. Die Euro-Retter tun nach wie vor alles, um die privaten Gläubiger vor Verlusten zu schützen. Dieser Meinung ist auch Prof. Hans-Werner Sinn.

Die Rating-Agentur Standard & Poor’s hat die Bonitätsnote Griechenlands am heutigen Mittwoch um sechs Stufen angehoben. Die Begründung: Die Gemeinschaft tue nach dem erfolgreichen Schuldenrückkauf alles, um das Land im Euro zu halten.

Die Euro-Retter hatten Griechenland zuletzt 10 Milliarden Euro geliehen, um damit eigene Schulden im Nominalwert von rund 30 Milliarden Euro zurückzukaufen. Einige Finanzmarkt-Akteure haben mit dem Programm sogar richtig Geld verdient, da man in Gewissheit der Griechen-Rettung Papiere zuvor günstig am Markt erworben hatte. Und für Griechenland wird es weitere Tranchen aus dem Rettungsfonds geben, obwohl der von der Troika vorgelegte Bericht deutliche Risiken betont.

Die Rendite 10-jähriger griechischer Staatsanleihen ist in dieser Woche auf – immer noch hohe – 12,14 Prozent gefallen. Anfang Dezember waren es noch 15 Prozent. Die Finanzbranche hört diese Nachrichten mit Wohlwollen. Schließlich geht es für die meisten immer noch darum, möglichst ungeschoren aus dem Engagement in südliche Euro-Länder herauszukommen. So sieht das auch Prof. Hans-Werner Sinn.

In einem aktuellen TV-Interview sagt der Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung: „Die Idee den Euro mit allen Ländern so aufrecht zu erhalten, dient nicht dazu, ein stabiles Europa zu schaffen, sondern sie dient vor allem dazu, den Gläubigern noch den Weg raus aus den griechischen Anlagen zu ermöglichen. Das ist der Sinn und Zweck der ganzen Sache. Die Griechen sind im Grunde von den Finanzmärkten in Geiselhaft genommen worden“. Sinn empfiehlt weiterhin den Euro-Austritt Griechenlands, weil das Land sonst nicht seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zurückerlangen könne.

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3 Kommentare

  1. Es müsste eigentlich selbst bei jedem deutschen Trottel der Kamm schwellen: „Steuerzahler stützte Bankensektor mit 1,6 Billionen Euro“, schreibt die Süddeutsche gerade. Was uns näher ist ( ich erhielt gerade eine 33 prozentige Anhebung des Strom- Grundpreises ): „Milliardengeschenk Regierung befreit 1550 Firmen von Energiewende-Kosten“, schreibt der SPIEGEL.

    Aber es scheint, mit uns Deutschen kann jede Regierung machen was sie will!

  2. die bankenrettung auch rettungsroutine genannt, ist mit dem berliner Desaster des Flughafens zu vergleichen. dort gibt es nun zur Freude der Banken und Zocker folgende programme: Repo,Ela,Soffin,EFSF,litro,Step,Omt, Artikel 52,122+125. da gibt es keine Regeln, Sicherheiten oder Auflagen, dafür unbegrenzte Billionen. die Risiken dürfen elegant in den ESM verschoben werden. aber wir sind ja auf einem guten Weg, gell?

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