Donnerstag,18.April 2024
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Inflation vs. Deflation: Warum die EZB Anleger ins Gold treibt

Gold in der Deflation
Historisch gesehen hat sich Gold auch während der bekannten Depressions-/Deflationsperioden von 1864-1897 und 1929-1933 als wertbeständig und zuverlässig erwiesen. Damals stieg der Goldpreis, weil Gold einer der wenigen Vermögenswerte war, in den die Menschen noch Vertrauen hatten. Aus der unten stehenden Graphik geht die Kaufkraft des Goldes während der genannten Zeiträume hervor.

Entwicklung der Kaufkraft des Goldes in den USA (Quelle: Sun Valley Gold Company, "The Bahaviour of Gold under Deflation"
Entwicklung der Kaufkraft des Goldes in den USA (Quelle: Sun Valley Gold Company, „The Bahaviour of Gold under Deflation“).

 

Deshalb stellt Deflation ein so hohes Risiko dar? Das größte Risiko in einer Wirtschaft besteht dann, wenn das Zinsniveau gering ist. Das niedrige Zinsniveau kann nicht noch weiter herabgesetzt werden, zu einem Zeitpunkt an dem die Unternehmen Investitionen bereits aufschieben, um Kosten einzusparen.

Wege zur Deflations-Vermeidung
Gegenwärtig befinden wir uns in einer finanziellen Depression, aus der wir wahrscheinlich nur auf zwei Arten herauskommen können. Szenario 1: Wirtschaftswachstum. Aufgrund der hohen Verschuldung können die Volkswirtschaften jedoch kaum wachsen. Szenario 2: Die EZB kauft Staatsschulden auf, um die Regierungen finanziell zu entlasten, damit diese mehr Geld in die Wirtschaft investieren können. Bei diesem letztgenannten Szenario hat die EZB keine andere Möglichkeit, als das hierfür benötigte Geld zu drucken.

Deutschland ist derzeit strikt gegen das Eingreifen der EZB, weil man erst abwarten möchte, bis alle europäischen Staaten ihre Haushalte in Ordnung gebracht haben und weil das Drucken von zusätzlichem Geld nicht im Einklang mit der tatsächlichen Wirtschaftsentwicklung in der EU steht. Durch diese Forderung steigt das Risiko, dass die Entscheidung über zusätzliche Stimulierungsmaßnahmen durch die EZB weiter hinausgeschoben wird.

Inflationsgefahr bleibt hoch
Nicht ganz zu Unrecht hat Deutschland Sorge, dass sich das Schreckensbild der Hyperinflation, wie sie die Menschen nach dem Ersten Weltkrieg 1922 erlebt haben, wiederholen könnte. Wenn nämlich weiter neues Geld gedruckt wird, besteht die Gefahr, dass das Vertrauen der Menschen in die Währung sinkt und Spekulationen Überhand nehmen. Und dass fleißig neues Geld gedruckt werden wird, ist sicher!

Wegen des Vertrauensverlustes wird die Geschwindigkeit des Geldumlaufs erheblich gesteigert, da die Menschen schneller Geld ausgeben und sich das bekannte Phänomen des Ansturms auf die Banken zeigt. Es besteht ein erhebliches Risiko, dass Gold dann nicht mehr als Rohstoff, sondern als Währungseinheit gesehen wird, weil die Menschen vor allem nach Mitteln suchen werden, um den Wert ihres Vermögens zu halten. Gold zu kaufen ist eine einfache Methode, das Vermögen vor monetären Unruhen oder Unsicherheiten zu schützen.

Nadine Smeding ist Markt- und Rohstoff-Analystin bei GoldRepublic
Bei der international tätigen, niederländischen Handelsplattform für Gold und Silber können Kunden physisches Edelmetall mehrwertsteuerfrei handeln und lagern. Zuvor war Nadine Smeding als Vermögensberaterin bei der niederländischen Bank ABN AMRO tätig. Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung von GoldRepublic oder Goldreporter dar.

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12 Kommentare

  1. Dass bei einer Inflation Gold einen Schutz bieten kann,ist unumstritten.Bei einer Hyperinflation keine Frage mehr.Doch eine Deflation ? Hier könnte man annehmen, dass Sachwerte verlieren und Bargeld gewinnt.Jedenfalls ist es in Japan so.Doch Japan ist eine Ausnahme,da ein Inselstaat und die Verschuldung nur bei der eigenen Bevölkerung besteht.Die kaufen nichts sondern horten den Yen.
    Bei uns ist es sicher so, dass man nur anfangs mit Bargeld glücklich wird, denn
    die Wirtschaft und die Staatseinnahmen leiden.Und der Staat braucht Geld,also wird er es sich holen müssen.Es braucht keiner Phantasie sich vorzustellen wo.
    Abgaben, Steuern, Gebühren,alles steigt.Und der Bürger hat noch weniger zum konsumieren bei Diskounter.Sollte es aber dann zu Werksschließungen und Arbeitsplatzabbau kommen, trifft das dann gehortete Bargeld auf immer weniger Waren.Vorausgesetzt es liegt nicht auf der Bank,denn diese geht wegen der Kreditausfälle zuerst pleite. Das wäre dann der Beginn der Hyperinflation. Weshalb also jetzt oder vor 2 Jahren überhaupt Gold kaufen. ? Einfach warten, bis die Deflation das Gold billig macht und dann einsteigen ?
    Das Problem ist nur, dass der Staat die Vorgänge auch kennt und eventuell vorher schon Maßnahmen trifft.Diese können durchaus drastisch sein.
    Also Gold schützt in der Hyperinflation oder gallopierenden Inflation und schützt in der Deflation vor einem amoklaufenden Staatsgebilde.
    Bargeld schützt vor Bankpleiten.
    Gold und Bargeld schützen sich gegenseitig.Warum ?
    Geht Gold im Preis runter, steigt das Bargeld im Wert. So in der Deflation.
    Steigt Gold im Preis, sinkt der Bargeldwert, so in der Inflation.
    Passiert nichts, bleibt alles gleich.
    Heißt auf gut Deutsch: Ruhig schlafen, aussitzen und warten.

    • Anaconda:
      Sie haben die möglichen Szenarien so gut geschildert, dass ich dies kopiert und gespeichert habe. Übrigens, heute ist wieder ein guter zukauf Tag! In Zürich ist die Oz.( Barren) Fr. 1.144.– zu haben.

      • @Enzo Schweiz
        Richtig, wenn es Ihnen günstig erscheint, kaufen Sie ruhig.Bedenken Sie aber, niemals alles Geld in Gold zu tauschen.Sie brauchen einen Bargeldvorrat zum Leben und einen weiteren Bargeldvorrat für den Fall, dass die Deflation weiter fortschreitet und Sachwerte wie Immobilien etc billig zu kaufen sind.Auch in der Schweiz kann die Immobilienblase platzen.Um dann zuzuschlagen, brauchen Sie Bargeld.Warum ? weil Sie dann als Käufer im Vorteil sind,vor den anderen, die sich erst Kredite bei der Bank beschaffen müssen.Sie zahlen dann Cash und sofort und kommen zum Zug.
        Weil aber niemand weiß, ob es nicht andersrum kommt, brauchen Sie auch Gold, als ultimative Versicherung.

        • @Anaconda:
          danke.
          In Italien ist die Situation wie Sie es oben beschreiben, Realität! Ich bin zwar erst seit 3 Monate in diesem Forum. Während dieser kurzen Zeit habe ich viel dazugelernt. Bin seit Jahrenzenten in der Sicherheitsbranche tätig, aus Sicherheitsgründen erwähne ich diesbezüglich nichts näheres. nur soviel sei gesagt, Diskretion ua. auch Internet, gilt als oberstes Gebot! Sie verstehen..

  2. Die neuen Besitzer der ESM-Bank sind auch die „alten“Hauptaktionäre der US-Federal Reserve, damit haben diese auch Europa fest im Griff.

    Die meisten Leser werden noch nie die Namen dieser Finanztitanen gehört haben: BlackRock, State Street, Vanguard und Fidelity.
    http://www.mmnews.de/index.php/politik/16097-groko-rettung-bis-zum-untergang

    Aktuelle Fakten von der Comex-Terminbörse: erstmals seit 2004 sind die 4 größten Bullionbanken gemeinsam auf der „Long“-Seite, also „Käufer“ im Goldmarkt.
    Allein JP.Morgan ist mit 75.000 Kontrakten (=7.500.000 Unzen Gold“) auf der Käuferseite, die steigende Goldpreise erwarten.
    Kann man die Nachtigall schon „trapsen“hören?

    Zusätzlich wird JP.Morgan über 90% seiner Dezemberkontrakte (wegen des tiefen Goldpreises?!) ausliefern, also diese Kontrakte nicht in den Februar-Liefertermin „rollen“ bzw. verschieben.
    Wohin also soll die Gold-Reise gehen: abwärts, oder aufwärts?

    • @watchdog.Black Rock ist eine sehr zuverlässige Bank.Nahezu jeder Umsturz,Revolution oder Diktator verfügt über finanziellem Zugang dieser Institution!DeBeers benötigt siezur „Reinigung“von Blutdiamanten.Ein Verwandter Dulles war Mitbegründer!

      • Heiko
        DeBeers unterstützt sogar die UNO im Kampf gegen die Blutdiamanten. Das hat aber rein wirtschaftliche Interessen, es wurden große Mengen an Diamanten aus Angola und Sierra Leone auf den Markt geworfen und die Nr.1 DeBeers befürchtete einen massiven Preisverfall. Jetzt beseitigt die UNO mit ihren Resolutionen die lästige Billig-Konkurrenz aus den Kriegsgebieten. Es gibt in der Branche sogar das Gerücht, dass DeBeers der verdeckte Initiator der politisch korrekten Verdammung von Blutdiamanten war. Der Konzern hält selber Diamanten für mehrere Milliarden Dollar zurück um den Preis oben zu halten, da wären die Warlords die weit unter dem Weltmarktpreis verkaufen ein wirtschaftlicher Alptraum.

  3. @Heiko
    Vielleicht hat der IWF/ die EZB bezgl. ESM unser „hohes“ Bundesverfassungs-gericht unterschätzt, denn seit Juni dieses Jahres (Rechtsprechnung im Namen des Volkes dauert eben ) warten wir noch auf ein Urteil, obwohl die brüsseler Ausbeuter, Glühbirnen- und Staubsauger-Diktatoren in der Zwischenzeit den Rettungsschirm zu Deutschlands Ungunsten zur großen Eurobond-Abzapfsäule
    der kriminellen Banken-Clique umgebaut haben.
    Mario Draghi wird sich aber schützend vor die EZB stellen, wenn die Verfassungsrichter „blank ziehen“ und mit Wattekugeln die Gegenoffensive starten…

  4. Endlich erwähnt mal jemand das schwebende Verfahren beim Bundes-„Verlassungsgericht“, eine skandalöse Verzögerungstaktik.
    Das Bild mit den blankziehenden Verfassungsrichtern finde ich großartig!

  5. und der IWF will von allen Bürgern noch viel mehr, und noch wesentlich schneller an deren geld. warum es wohl mit der Bankenunion schon so eilt, gell?

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