Chinas Kreditmenge ist im Juni stark gestiegen. Doch die Nachfrage bleibt schwach – was bedeutet das für den Goldpreis?
Wie Bloomberg berichtet, ist die Kreditvergabe in China im Juni deutlich stärker gestiegen als erwartet. Banken und andere Geldgeber vergaben insgesamt Kredite und Anleihen im Wert von 4,2 Billionen Yuan – das sind umgerechnet rund 586 Milliarden US-Dollar. Experten hatten nur mit 3,8 Billionen gerechnet. Auch neue Bankkredite lagen über den Erwartungen.
Ein Grund für den starken Anstieg: Im Juni wollten viele Banken ihre Ziele fürs Quartal erreichen und vergaben deshalb besonders viele Kredite. Außerdem hat der Staat viele neue Anleihen verkauft. Die chinesische Zentralbank (PBOC) hatte im Mai die Zinsen gesenkt, um die Wirtschaft zu stützen. Seitdem ist mehr Geld im Umlauf.
Trotzdem bleibt die Nachfrage nach Krediten schwach. Viele Menschen und Firmen zögern wegen der schwierigen Lage im Immobilienmarkt. Die Verkäufe neuer Wohnungen sind im Juni stark eingebrochen.
Wenn China die Wirtschaft weiter stützen muss, wird das langfristig mehr Geld in Umlauf bringen. Viele Anleger sehen darin ein Währungsrisiko und setzen deshalb auf Gold als sicheren Hafen. Der starke Anstieg der Kredite allein ist noch kein Signal für steigende Goldpreise. Aber die Unsicherheit könnte die Gold-Nachfrage weiter stützen.