EZB-Chefin Lagarde kündigt nach dem Zins-Stopp eine Beobachtungsphase an. Doch Risiken wie Zölle und Euro-Stärke bleiben bestehen.
Die Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen erstmals seit über einem Jahr nicht verändert. Präsidentin Christine Lagarde erklärte am Donnerstag, man befinde sich nun in einer „Abwartehaltung“. Grund sei vor allem die Unsicherheit über künftige Handelszölle, insbesondere im Verhältnis zu den USA.
Trotz stabiler Inflation bei zwei Prozent und leicht positiven Konjunkturdaten bleibe das Umfeld herausfordernd, so Lagarde. Eine starke Euro-Aufwertung, anhaltende geopolitische Spannungen und ein möglicher Rückgang der Unternehmensinvestitionen belasteten die Perspektiven.
Die EZB hatte seit Juni 2024 bereits acht Mal die Zinsen gesenkt. Ob ein weiterer Schritt folgt, sei noch offen. Analysten halten eine letzte Zinssenkung im September für möglich. Der Markt sieht dafür nur noch eine Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent.
Die Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar um über 13 Prozent könnte laut Bloomberg zusätzlich auf die Inflation drücken. Das erschwert der EZB den Kurs Richtung Preisziel.