Goldabsatz fällt – aber Platinmetalle boomen in Südafrika

Südafrika meldet sinkende Goldverkäufe, doch die Umsätze mit Platinmetallen ziehen stark an und erreichen neue Mehrmonatshochs.

Goldabsatz im Oktober unter Druck

Nach Angaben von Stats SA setzte das Land im Oktober Gold im Wert von 16,5 Milliarden Rand ab – rund 841 Millionen Euro. Damit lagen die Erlöse zwar 5 Prozent über dem September, aber zugleich 5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Vergleich zeigt, wie volatil das Segment bleibt: Im Mai 2025 war mit 21,3 Milliarden Rand (1,04 Mrd. Euro) noch ein Rekord erreicht worden.

Gold- und Platinbarren nebeneinander als Symbol für Südafrikas Rohmetallmarkt
Rohbarren aus Gold und Platin: Südafrika meldet im Oktober sinkende Goldverkäufe, aber steigende PGM-Umsätze.

Platinmetalle deutlich stärker gefragt

Wesentlich dynamischer präsentierte sich das PGM-Geschäft (Platin, Palladium). Die Umsätze stiegen monatlich um 6 Prozent auf 23,5 Milliarden Rand (1,2 Mrd. Euro). Gegenüber Oktober 2024 ergibt sich sogar ein Anstieg um 50 Prozent. Zudem lagen die Erlöse 30 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Monate – ein Hinweis auf anhaltend robuste Nachfrage im internationalen Automobil- und Industriesektor.

Entwicklung der monatlichen Rohstoff-Verkäufe Südafrikas in Rand von Januar 2025 bis Juni 2025
Entwicklung der monatlichen Rohstoff-Verkäufe Südafrikas in Rand; 1 Rand = 0,051 Euro (Quelle: Stats SA)

Produktion: Weniger Gold, mehr Platin

Auf der Förderseite setzte sich der strukturelle Trend fort. Die Goldproduktion fiel im Oktober um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die PGM-Produktion um 3,9 Prozent zunahm. Als weltweit größter Platin-Produzent veröffentlicht Südafrika jedoch weiterhin nur Prozentveränderungen und keine absoluten Mengen.

Entwicklung der Rohstoff-Produktion Südafrikas in Prozent gegenüber Vorjahr von März bis Oktober 2025
Entwicklung der Rohstoff-Produktion Südafrikas in Prozent gegenüber Vorjahr, unterteilt nach Mineralien (Quelle: Stats SA)

Struktureller Wandel im Goldsektor

Südafrika war bis 2006 der führende Goldproduzent der Welt. Seither belasten fallende Erzgehalte, hohe Betriebskosten, ausbleibende große Neufunde sowie Streiks und Stromausfälle den Sektor. Die extrem tiefen Bergwerke erschweren zusätzlich eine Ausweitung der Förderung. Vom jüngsten Goldpreis-Schub konnte die Branche dennoch profitieren, auch wenn der strukturelle Abwärtstrend bestehen bleibt.

Mehr dazu: Goldmarkt international – Nachfrage, Förderung, Marktanalyse

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