Weniger Gold nach Indien: Importe sinken im Juni auf 1,8 Milliarden Dollar – möglicher Effekt steigender Preise.
Indiens Goldimporte sind im Juni deutlich zurückgegangen. Das Land führte laut Bloomberg nur noch Gold im Wert von 1,8 Milliarden US-Dollar ein – nach 2,5 Milliarden im Mai. Das entspricht einem Rückgang um 28 Prozent.
Einordnung: Beim einem durchschnittlichen Goldpreis im Juni (LBMA) von 3.352 US-Dollar pro Feinunze entsprach das einer Menge von rund 16,7 Tonnen. Der Rückgang trug maßgeblich dazu bei, dass das Handelsdefizit auf 18,78 Milliarden Dollar sank – der niedrigste Wert seit Februar und deutlich unter den Erwartungen.
Insgesamt gingen die Importe um 3,7 Prozent auf 53,92 Milliarden Dollar zurück. Die Exporte blieben stabil bei rund 35,14 Milliarden Dollar. Auch die Ölimporte fielen spürbar – von 14,7 auf 13,7 Milliarden Dollar.
Trotz internationaler Spannungen behauptet sich der indische Außenhandel. Die Regierung sieht insbesondere bei Gold eine temporäre Zurückhaltung – womöglich ausgelöst durch hohe Preise und ein schwächeres Kaufinteresse vor dem Monsun.
Gleichzeitig wächst der politische Druck: US-Präsident Trump droht mit neuen Zöllen auf indische Waren. Eine Handelsdelegation aus Neu-Delhi verhandelt derzeit in Washington über ein mögliches Abkommen, das Zollerhöhungen abwenden und Indiens Wettbewerbsfähigkeit sichern soll.