Trotz schwacher Schmucknachfrage verzeichnet China starke Gold-Investments. ETFs erreichen Rekord, SGE-Abflüsse sinken deutlich.
Chinas Goldmarkt zeigte sich im ersten Halbjahr 2025 zweigeteilt. Während laut World Gold Council die Schmucknachfrage unter Konsumzurückhaltung und hohen Preisen litt, legte die Investmentnachfrage kräftig zu. Die Goldpreise stiegen in RMB und USD so stark wie seit 2016 nicht mehr. Zugleich sanken die physischen Abflüsse der Shanghai Gold Exchange (SGE) um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr und blieben damit deutlich unter dem Zehnjahresdurchschnitt.
Dennoch verbuchten chinesische Gold-ETFs Zuflüsse in Höhe von 8,8 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Die gehaltene Goldmenge stieg um 74 Prozent auf 200 Tonnen. Auch am Terminmarkt nahm die Aktivität zu, mit durchschnittlich 534 Tonnen pro Tag – dem höchsten Halbjahreswert überhaupt. Die chinesische Zentralbank stockte ihre Goldreserven unterdessen acht Monate in Folge auf und hält nun 2.299 Tonnen. Der Goldanteil an den Devisenreserven kletterte auf 6,7 Prozent.