Der Goldumsatz Südafrikas hat sich im Juni halbiert. Dagegen lieferten Platin-Metalle hohe Zuwächse – dank des starken Platinpreis-Anstiegs.
Gold aus Südafrika: Absatzeinbruch im Juni
Südafrika verzeichnete im Juni einen deutlichen Rückgang der Goldverkäufe. Denn laut den Angaben des Instituts setzte das Land Juni Gold im Wert von 9,2 Milliarden Rand ab. Zu aktuellem Kurs entspricht dies einem Wert von 450 Millionen Euro.
Allerdings waren es im Mai noch 21,3 Milliarden Rand (1,04 Milliarden Euro) – ein neuer Absatzrekord. Somit sank der Umsatz im Vergleich zum Vormonat um 57 Prozent. Gegenüber Vorjahr sank das Ergebnis um 54 Prozent.

Auch Platin-Umsatz gestiegen
Im Gegensatz zu den rückläufigen Goldgeschäften stieg der Absatz von Metallen der Platin-Gruppe (PGM: vor allem Platin und Palladium) deutlich an. Denn hier wird ein Umsatz von 18,4 Milliarden Rand (901 Mio. Euro) gemeldet; der Sechsmonatsschnitt lag bei 13 Milliarden Rand (662 Mio. Euro). Gegenüber Vormonat stieg der PGM-Umsatz um 28 Prozent und gegenüber dem Vorjahresmonat um 24 Prozent.
Zu berücksichtigen gilt: Der Platinpreis ist innerhalb eines Jahres stark angestiegen. Von Juni 2024 bis Juni 2025 stieg der Kurs um 36 Prozent.

Gold- und PGM-Produktion
Zum zweiten Mal in Folge stieg die südafrikanische Goldproduktion im Vorjahresvergleich. Denn Stats SA meldet ein Plus von 3,1 Prozent. Parallel stieg die Produktion von Platin-Metallen im Juni um 3 Prozent.
Südafrika ist der weltweit größte Platin-Produzent. Allerdings gibt Stats SA in den Monatsberichten keine absoluten Zahlen zur Mineralien-Produktion an, sondern bietet nur Prozentvergleiche.

Hintergrund
Bis zum Jahr 2006 war Südafrika größter Goldproduzent (Sorge in Südafrika: „Goldförderung am Ende“). Aber im Folgejahr übernahm China die Rolle des globalen Marktführers. Die rückläufige Mineralisierung im Gestein und das Ausbleiben neuer substanzieller Goldfunde ließen die Produktionszahlen des Landes sinken. Allerdings litt die südafrikanische Minenbranche in den vergangenen Jahren auch unter schwierigen Förderbedingungen wie Bergbau in extremer Tiefe, Streiks, Stromausfällen und Corona. Außerdem steigen die Kosten der Goldförderung weiter. Zuletzt profitierte die Minenbranche vom starken Goldpreis-Anstieg.