Der Goldpreis wird 2026 mit starken Fundamentaldaten starten. Sinkende Realzinsen, hohe Schulden und geopolitische Risiken könnten den Markt neu ausrichten.

Goldpreis mit starkem Jahr
Der Goldmarkt blickt auf ein außergewöhnlich starkes Jahr 2025 zurück. Rekordpreise, geopolitische Spannungen und hohe Haushaltsdefizite trieben die Nachfrage weltweit. Das Allzeithoch von über 4.350 USD markierte einen neuen Meilenstein, gefolgt von einer stabilen Konsolidierung. Viele dieser Kräfte prägen auch den Start ins Jahr 2026 – und könnten den Markt erneut in Bewegung setzen.
Der Goldpreis geht mit festem Fundament in das Jahr 2026, während Zinsen, Schulden und globale Spannungen den nächsten großen Trend formen könnten.
Mehr zu den aktuellen Entwicklungen bei Gold und Silber: Goldpreis aktuell
Zinspolitik bleibt entscheidend
Die US-Notenbank leitete 2025 eine deutliche Zinswende ein. Mehrere Senkungen drückten die Realzinsen und erhöhten die Attraktivität von Gold als wertstabiles Reservevermögen. Schwache Frühindikatoren und hohe Schulden sprechen dafür, dass die Fed 2026 an ihrer lockeren Linie festhält. Trumps Druck auf die Fed könnte die Unabhängikeit der US-Geldpolitik unterlaufen. Eine solche Entwicklung würde den Dollar strukturell schwächen und Gold weiter unterstützen.
Globale Wirtschaft unter Druck
Weltweit kämpfen Staaten mit stagnierendem Wachstum in den Kern-Wirtschaftszweigen und historisch hohen Defiziten. Die US-Verschuldung überstieg 38 Billionen USD, was Gold als Absicherung gegen finanzielle Risiken erneut in den Mittelpunkt rückt. Viele Schwellenländer diversifizieren ihre Reserven, um unabhängiger von politischen und währungsseitigen Risiken zu werden.
Mehr dazu: Warum immer mehr Staaten Gold statt Dollar wählen – und was das für Anleger bedeutet
Geopolitische Spannungen stützen die Nachfrage
Die Konflikte in der Ukraine, im Nahen Osten und im Indopazifik sowie eine unberechenbare US-Handelspolitik führten bereits 2025 zu einer stärkeren geopolitischen Blockbildung – und zu einer Entdollarisierung. Viele Länder bauten ihre Goldreserven aus, um sich gegen externe Schocks zu wappnen und sich den US-Einfluss abzuschirmen. Dieser Trend dürfte 2026 anhalten – auch im Vorfeld der US-Wahlen, die zusätzliche Unsicherheit erzeugen. Das stützt den Goldpreis.
Physischer Markt: Engpässe möglich
Der physische Markt zeigte 2025 deutliche Stresssignale. Hohe Transfers zwischen Europa und den USA belasteten die Bestände in London und führten zeitweise zu steigenden Leasingraten. China blieb ein stabiler Nachfrageanker: Aufschläge in Shanghai signalisierten robuste Käufe und eine zunehmende Entkopplung der Preisbildung zwischen Ost und West. Der Einfluss amerikanischer Banken auf den Goldpreis (Marktmanipulation?) verringerte sich aufgrund von Chinas Marktstärke kontinuierlich.
Goldkäufe der Zentralbanken: Chancen und Risiken
Mit über 250 Tonnen offiziellen Nettozukäufen bis Oktober 2025 blieb der staatliche Sektor ein zentraler Treiber für den Goldpreis. Da viele Notenbanken langfristig handeln und geopolitische Risiken zunehmen, spricht viel dafür, dass 2026 erneut starke Käufe folgen. Die aktuellen Entwicklungen verfolgen wir in der Rubrik Goldreserven weltweit.
Allerdings bestehen im offiziellen Sektor auch Risiken. Staaten könnten sich ihrer Goldreserven bedienen, um den Staatshaushalt zu sanieren. Mehr dazu hier: Goldverkäufe im Staatsnotstand: Droht ein weltweiter Trend bei den Zentralbanken?
Technische Goldpreis-Faktoren: Bullenmarkt intakt
Gold bewegt sich charttechnisch in einem übergeordneten Bullenmarkt. Die Serie höherer Hochs und Tiefs blieb in den vergangenen Jahren erhalten. Die Konsolidierung im November 2025 wirkte stabilisierend und gefährdete den Trend nicht. Wichtige mittel- und langfristige Unterstützungen:
- 3.900/3.400 USD bzw.
- 3.400/2.950 EUR.
Die Rekordhochs (Spot): 4.355 USD bzw. 3.740 EUR.
Goldprognose: Was Analysten für 2026 erwarten
Die großen Banken bleiben in Sachen Goldpreis optimistisch. Folgende Kursziele wurden ifür das kommenden Jahr ausgegeben:
- Morgan Stanley: 4.500 USD
- UBS: 4.675 USD
- Goldman Sachs: 4.900 USD
- JPMorgan: über 5.000 USD
- Deutsche Bank: bis zu 4.950 USD
Der Konsens lautet: strukturelle Nachfrage, niedrige Realzinsen und geopolitische Risiken bilden ein Umfeld, das neue Hochs möglich macht.
Strategische Einordnung für Anleger
Der Goldpreis stieg seit dem Jahr 1970 um durchschnittlich 8 Prozent. Für Privatanleger hat sich in den vergangenen Jahrzehnten eine Strategie bewährt: Regelmäßig Edelmetall in Form von Münzen und Barren kaufen – insbesondere wegen der Unabhängigkeit dieses Vermögens (kein Drittparteienrisiko) und den Steuervorteilen. Kursrücksetzer von 10 bis 15 Prozent boten immer wieder sehr gute Einstiegschancen.
Mehr dazu: Langfristiges Gold-Investment: Darauf kommt es an


Standard Charterd sagt täglich dass Silber auf 40 fallen wird. sind die short und kommen nicht raus oder was?