Der Goldpreis hält trotz Rücksetzer die 4.000-USD-Marke. An der COMEX steigen Open Interest und Optionsvolumen, während die Bestände sinken – der Markt baut Positionen auf.
Goldpreis mit holprigem, aber festem Wochenverlauf
Der Goldpreis legte in der vergangenen Woche sichtbar zu. Dabei erwies sich der Rücksetzer am Freitag nur als kurzer Dämpfer. Am breiten Markt sorgten Gewinnmitnahmen sowie Unsicherheiten über Bewertungen, Konjunkturausblick und Geldpolitik für Druck auf mehrere Anlageklassen.
Mit dem Ende des US-Shutdowns dürften nun wieder offizielle Wirtschafts- und Aufsichtsberichte folgen. Die wichtigen CoT-Daten erscheinen aber erst kommende Woche, weshalb der Fokus zunächst auf den verfügbaren COMEX-Angaben liegt.
Seitwärtsphase mit klaren Marken
Im US-Futures-Handel schloss die Feinunze am Freitag bei 4.080 USD (3.510 EUR). Damit ergibt sich ein Wochenplus von 2 Prozent (+1,5 Prozent in Euro). Vom Rekordstand vom 20. Oktober trennen den Markt aktuell rund 6 Prozent.
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Open Interest steigt – Positionen werden aufgebaut
Der Open Interest an der COMEX stieg auf 489.652 Kontrakte (+2,7 Prozent). Auch der Optionsmarkt zeigte zunehmende Aktivität: Das Volumen erreichte 1.112.169 Gold-Optionen, ein Plus von 6 Prozent. Die Put/Call-Ratio kletterte auf 0,841 (Vorwoche: 0,801), was auf ein wachsendes Absicherungsinteresse beziehungsweise auf stärkere Shortwetten hindeutet.
Lagerbestände schrumpfen – Deckung sinkt
Die registrierten COMEX-Bestände fielen um 340.000 Unzen auf 37,38 Millionen Unzen. Dabei reduzierten sich die „eligible“-Bestände um weitere 40.000 Unzen – also Gold, das von Händlern jederzeit entnommen werden kann. Bei einem Open Interest von knapp 490.000 Kontrakten sinkt die physische Deckung des Futures-Handels auf rund 76 Prozent (Vorwoche: 79 Prozent). Historisch lagen die Werte teils deutlich niedriger, allerdings ist die Tendenz rückläufig.
Lieferanträge bleiben hoch
Für den laufenden Liefermonat wurden bisher 8.646 Auslieferungsanträge eingereicht – rund 27 Tonnen. Im Oktober summierten sich die physischen Abrufe auf 182 Tonnen. Der Spitzenwert stammt aus dem Januar, als 238 Tonnen zur Auslieferung verlangt wurden.
Technik stabil – Markt bleibt impulssensibel
Der Wochenchart zeigt ein wechselhaftes, aber belastbares Kursmuster. Nach Tiefs bei 3.939 USD verteidigte Gold mehrfach die Region um 4.000 USD. Der Anstieg des Open Interest bei stabilen Preisen zeigt Positionsaufbau in einem bullischen Umfeld – ein Marktstärkefaktor, der grundsätzlich stützend wirken kann.

Steigender Open Interest bei gleichzeitig fallenden COMEX-Beständen deutet auf wachsende Marktaktivität hin, während die Preisrichtung weiter von Daten und Technik bestimmt bleibt.
Kurzfristig dürfte der Goldpreis daher stark auf frische US-Wirtschaftsdaten, Fed-Signale und den nächsten Satz CoT-Berichte reagieren.
Zur Übersicht: CoT-Daten Gold – Wöchentliche Auswertung

