Gold aktuell am Donnerstag: Der Spotpreis liegt bei 3.870 USD. Zinssenkungserwartungen steigen, der Shutdown verzögert wichtige US-Daten.
Der Goldpreis startet am Donnerstag erneut mit leichten Gewinnen in den Handel. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.870 US-Dollar pro Unze (+0,1 %), was 3.295 Euro (+ 0 %) entsprach. Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 47 % in US-Dollar und 31 % in Euro.
Vortag: Am Mittwoch gab der Goldpreis im Handelsverlauf einen Teil seiner Tagesgewinne ab. Er schloss aber mit rund 0,2 Prozent im Plus – auf neuen Rekordständen von 3.865 US-Dollar bzw. 3.294 Euro.
Die technischen Indikatoren deuteten zuletzt auf eine stärkere Kursüberhitzung beim Goldpreis hin. Dabei stärkten schwache US-Daten die Zinssenkungserwartungen in den USA. Laut FedWatch-Tool lag die Wahrscheinlichkeit für eine entsprechenden Zinsschritt im Oktober bei 100 Prozent. Und auch für eine Dezember-Senkung bestehen bereits hohe Erwartungen – mit derzeit 87 Prozent Wahrscheinlichkeit.

Heute: Ob heute die ankündigten US-Wirtschaftsdaten erscheinen ist aufgrund des US-Notstands fraglich. Eigentlich stehen unter anderem die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten an und die Auftragseingänge im August.
Mehr dazu: Goldpreis aktuell – Übersicht und Live-Daten


Brauche Ihren Rat, sehr geehrte Foristen!
Bin bereits seit Jahren etwas in EM investiert.
Habe einen Kredit für eine Wohnung abzubezahlen.
Fixzins von 1,3 % bis 2035. Danach noch 5 Jahre variabel.
Ca. 85.000 €.
Könnte den Betrag jetzt bar bezahlen.
Soll ich?
Oder: Dafür Gold kaufen und Raten mit dem Verkaufserlös des Goldes abstottern?
Besser keine Schulden, also Tilgung, oder Variante 2?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Ratschläge! Ich freue mich auf die Viel- und Wenig- oder Noch-Nicht-Schreiber genauso:-)
Beste Grüße
@Guter Rat…:
Solche Fragen werden mir häufig gestellt. Leider fehlt bei Ihnen noch Ihr Alter und weitere Daten. Aber ich rate hierbei immer zuerst Gold zu kaufen, insofern Ihnen die monatlichen Raten eh nicht weh tun und der Zins auf 10 J. noch fest und günstig ist. Bis 2035 dürfte sich Gold mehr als verdoppelt haben. Aber auch dann würde ich lieber mit schlechterem Geld die Raten bedienen und den Goldbatzen als Notgroschen behalten. Sie bleiben so auch liquide, als wenn Sie die gesamten Ersparnisse jetzt zur Schuldentilgung nutzen würden. Es handelt sich hier um eine Art ZInsdifferenzgeschäft, da die Immozinsen viel niedriger sind, als die möglichen Preissteigerungen bei Gold. Somit bezahlt man mit inflationierendem Fiat-Geld den gleich bleibenden Kredit ab, der dabei immer günstiger wird.
Erstellen Sie sich am besten schriftlich einen Plan verschiedener Szenarien, wo Sie sich das durchrechnen. Ich habe sowas übrigens vor meiner Goldzeit (vor 20 J.) mit einem Fondssparplan gemacht, also einen Teil des Immokredites tilgungsfrei gestellt, Tilgung in Aktien und bei Kreditfälligkeit aus diesem Portfolio getilgt. Allerdings wurde der Kredit auch nicht von mir bedient, sondern von ALG (Anderer Leute Geld- meinem Mietern). Ich denke und handele allerdings als Unternehmer und kenne meine Risiken, die ich dabei absicherte.
Hoffe geholfen zu haben.
Der Commander
@ Commander
Besten Dank für Ihre Antwort! Übrigens bin ich um die 50. Die Wohnung generiert keine Einnahmen, weil sie in absehbarer Zeit von einem Familienmitglied unentgeltlich bewohnt werden wird.
In unseren Kreisen heißt es ja gern, man solle keine Schulden haben, wenn die Hyperinflation oder Sonstiges ante portas steht…
Die Bank wird sodann den Kredit fällig stellen oder nicht… An das Nicht-Szenario glaube ich nicht… Und jetzt könnte ich mich noch diesem Ungemach entziehen. Müsste dafür aber anderweitige Rendite verschenken. Was ist, wenn ich auf Gold sitze, dieses nicht mehr legal verkaufen kann und deswegen die Raten nicht mehr bedienen kann? Frage auch an alle anderen…
Nochmals danke sehr!
1. Nur wenn die Deflation käme, wären Schulden schlecht, da dann das Geld aufwertet. Defla kommt aber in einem Fiatsystem nicht ! ! !(Grüße gehn raus an Günter Hannich …)
2. Vertrag ist Vertrag und bleibt es auch in einer Hyper-oder sonst was -Flation, was die Geschichte belegte (Grüße in den Himmel an Kostolany, der kannte sich damit aus). Fällig gestellt wird nur, wenn Sie pleite gehen oder die Immo extrem unter Wasser steht (also abwertet) . Das täten dann aber auch Millionen anderer Immos. Da hat die Bank dann aber ein anderes Problem als Ihren Vertrag zu kündigen. Sowas kommt auch erstmal nicht.
3. Lastenausgleich kommt auch nicht, auch wenn noch tausend Youtuber Panik verbreiten oder SPDler mal was raus hauen. Dieser Popanz wird schon seit 20 Jahren vor sich her getragen. An Immos gehen die nicht ran, weil die Herren des Geldes (auch viele sachkundige Anwälte) selbst darin stecken. Da wird man sich gegen wehren. Es ist viel einfacher „Sondervermögen“ o.ä. QE usw. zu kreieren, also zu inflationieren. Und solange alle noch € , $, Yen usw. haben wollen (müssen , da gesetzl. vorgeschrieben) , gibts auch noch keine große Währungsflucht. Wenn diese in evtl. 20 Jahern beginnt einzutreten, verhandeln wir das Thema nochmal. Ansonsten sollten alle das Leben und Ihre früheren tollen Entscheidungen genießen. Daher auch heute mal wieder einen Schottischen, 48 bei Silber gerissen, 3900 bei Gold wohl morgen.
In (y = e hoch x) we trust!
Grüße vom Commander
Commander:
zu 1. und 2. sei auf meinen Beitrag zum Wegfall der Geschäftsgrundlage verwiesen.
zu 3.: Die erste Nachkriegsregierung im Westen war auch von Juristen dominiert, genauso wie alle späteren. Dennoch kam der Lastenausgleich.
Der Lastenausgleich ist im Vergleich zum Machtverlust das kleinere Übel. In einem absaufenden System wird jede Regierung den Lastenausgleich vorziehen, bevor sie selbst untergeht und wenn ihr keine anderen Mittel zur Verfügung stehen. Qe macht schließlich nur Sinn, soweit und solange das Fiatgeld noch werthaltig ist. Ist das nicht mehr der Fall, wird es in Richtung Sachwerte gehen. Nicht ohne Grund wurde der Lastenausgleich bereits im Gesetz verankert.
Im Übrigen haben die Mitglieder der Regierung, der Ministerien usw. einen Wissensvorsprung. Ihnen ist bekannt, was kommen wird. Demzufolge haben sie die Zeit zu reagieren, die dem Normalbürger nicht gegeben ist.
Ein Beispiel ist die Zypern-Krise. Interessanterweise haben einige Menschen ihre Gelder in Sicherheit bringen können, bevor die Konten eingefroren wurden. Die Masse der Bürger hatte das erforderliche Wissen hingegen nicht und musste daher in die Röhre schauen.
Sehe ich genauso!Die Geldentwertung hält ja an und Dein Kreditrahmen ist sowieso erstmal geklärt!
Einzig Sonderzahlungen wären zu überlegen,wenn die Zinsen relativ hoch sind?
Die Kombi aus Sonderzahlung und Goldkauf ist auch zu überlegen…
@ Guter Rat ist teuer…….
Dieser Artikel wird deine Frage beantworten denke ich mal ……
https://www.goldseiten.de/artikel/673323–Betongold-befindet-sich-bereits-unaufhaltsam-im-freien-Fall—-Ueber-90Prozent-der-Investoren-werden-ueber-90Prozent-ihres-Vermoegens-verlieren.html
Ich persönlich wohne noch immer in einer Mietwohnung mit (Firedenskronenzins) und werde mir am Ende diesen Goldzyklus mit einem Teil davon, eine Eigentumswohnung kaufen.
Schulden sind in Wahrheit nie gut !!!! Nun hast Du Sie mal, doch wenn ich an deiner Stelle wäre, dann Geld nur in Gold und Silber stecken, bei jedem kurzen down sofort wieder nach kaufen. Und erst am ende des Goldzyklus dann Schulden tilgen.
Bin schon neugierig was andere Forenteilnehmer davon halten
@ukunda
Besten Dank für die Antwort! Klingt ebenfalls sehr interessant! PS Sehr kluge Strategie von dir!! PPS Ich duze gerne zurück.
@ukunda
Ich auch, denn wie Gold kann man sich auch eine Immo nicht ins Grab mitnehmen. Höchstens die Kopie der Urkunde vom Finanzamt.
Bei Gold wäre ich mir nicht so sicher, das eignet sich immerhin als Grabbeilage.:) al la Ramses III.
Anderseits, eine Pyramide als Immo, das ist was anderes.
Frage ans Forum: Wie lebt es sich in einer Pyramide, einbalsamiert, schöne Frauen und Gold rundherum ?
Und Mumifiziert dazu ?
(spart das Lifting und das Botox samt Hyaluron).
Ähm, gibt es einen Pyramiden Bauplatz in der Nähe von Wien-Meidling ?
Guter Rat Ist Teuer Und Goldes Wert
Ich habe zwar keine Kredite laufen, aber ich lebe ohne Schulden freier. Ein Schuldner, gerade einer Bank, ist immer Risiken ausgesetzt.
Die Verträge sind beinhart und es kann immer zur Nachschuss Pflicht kommen.
In nicht wenigen Fällen kamen dann Bankrn nahezu gratis an Immobilien.
Die 85T Euro müssen Sie ohnehin zahlen. Dazu kommen noch Zinsen und Gebühren sowie Steuerberater Kosten und Hypothekengebühren
1.3% pro Jahr sind schon ein Posten und eine Zinserhöhung ist immer drinnen, fest oder nicht.
Denn so eine Bank kann ohne besonderen Anlass den Kredit sofort fällig stellen.
Man sollte gut rechnen können und harte Nerven haben.
Und was, wenn eine Lasten-Ausgleichshypothek vom Staat kommt ? Vermögensabgabe, Mietpreisbremse, Co2 Abgabe, Heitzungs und Dach Abgabe usw.
Sie können dann nicht auf und davon, die Immo samt Schulden hängt wie ein Klotz am Bein.
Überlegen Sie genau alle Für und wieder und sind Sie ehrlich zu sich selbst.
Denn zur Zeit gilt das Motto: Eigentum verpflichtet.
Und diese Pflicht wälzt die Bank an Sie ab.
„Denn so eine Bank kann ohne besonderen Anlass den Kredit sofort fällig stellen.“ So etwas kann einem tatsächlich passieren: https://demokratischerwiderstand.de/artikel/525/umzingelt-von-tiefschwarz-maskierten-herren
Laut KI gibt es keine Nachschusspflicht bei Privatkrediten…
@Besserwisser:
@Maruti meint wohl: Pflicht zur Nachbesicherung, also weitere Sicherheiten zu stellen .
Wenn der Kredit bei 500.000 steht und die Immo im Wert unter 500.000 fällt (wahrscheinlich schon früher) bekommt man von der Bank ein freundliches Brieflein, daß man bitte weitere Sicherheiten stellen oder einen Betrag von x in y Tagen tilgen soll.
Kann man das nicht wird es unfreundlicher…
Witz:
Auf dem Brief der Bank stand in ROT: LETZTE Mahnung !
Super, dann haben sie es jetzt endlich kapiert daß ich nicht zahlen kann und geben Ruhe.
@Guter Rat…
Die Kollegen hier haben Ihre Frage ja schon sehr gut beantwortet.
Ich schließe mich z.B. 100 % der Meinung von @Commander an.
Ganz frech: wenn man mutig wäre, würde man die Wohnung verkaufen (insb. wenn sie an einem Problemstandort wie Autoindustrie/Zulieferer , verkommende Großstädte etc .ist), die zulässige Sondertilgung vornehmen und den Rest zu 100 % in Au investieren.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten das vor 3 Jahren gemacht: Sie könnten jetzt 2 bessere Wohnungen kaufen oder dem Sohn eine sehr tolle Wohnung mieten und weiter jedes Jahr 20 % plus verdienen.
Ohne Wärmepumpenzwang etc…..
Ich will noch eine Idee aus steuerlicher Sicht anfügen.
So wie es aussieht, bezahlen Sie ja alle Kosten der Wohnung (Schuldzinsen, laufende Betriebskosten etc. , ggfs. künftig nötige energetische Sanierung) aus Ihrem Nettoeinkommen.
Idee:
Sie dürfen Ihrem Sohn im Weg der vorweggenommenen Erbfolge alle 10 Jahre bis zu 400.000 steuerfrei schenken (es geht auch weniger !!!).
Die Idee sieht so aus:
1.) Sie schenken Ihrem Sohn genug Geld, um die Wohnung z.B. 3 Jahre mieten zu können.
2.) Sie dürfen (da müssen Sie genau rechnen) weniger als die ortsübliche Vergleichsmiete verlangen.
Oft sind von der Stadt angefertigte Mietspiegel sehr mieterfreundlich, so kann sich die Miete „herrunterrechnen“ lassen.
3.) Sie können nun alle Kosten der Wohnung steuerlich geltend machen, dazu auch die Abschreibung (2 % der Anschaffungskosten ohne Grundstücksanteil, alleine das können einige tausend Euro pro Jahr sein,)
4.) Ab der 2, vermieteten Wohnung können Sie dem Finanzamt einen Raum Ihrer Wohnung/Ihres Hauses als Büro aufs Auge drücken (mit allen Kosten bis hin zum neuen Teppich) .
5.) Natürlich können Sie auch regelmäßige Fahrtkosten zu Ihrer Mietwohnung (z.B. 1 x im Monat, bei jeder (Kleinen) Reparatur) in Rechnung stellen. Das bringt natürlich wenig, wenn es um die Ecke ist.
Rechnen Sie einfach mal aus, ob sich so ein steuerlicher Verlust „basteln“ läßt, der Ihre Einkommensteuer reduziert..
Viel Erfolg !
@ Blackwood
Vielen vielen Dank für Ihre sehr hilfreiche Antwort! Ich kann erst heute antworten, weil ich kein Smartphone besitze;-) Ihnen alles Gute weiterhin!
Ich würde 50% in EM ( nach kleiner Korrektur) den Rest in den Kredit.
Wenn das System genullt wird haben sie noch etwas für den Lastenausgleich
@ Frank
Besten Dank! Der drohende Lastenausgleich beschäftigt mich enorm… Kann die Wohnung nicht verkaufen, weil sie mein Sohn benötigt…
Guter Rat:
Die Frage ist, ob die Wohnung von Ihnen selbst genutzt wird, oder ob sie z.B. vermietet wird. Als Wertanlage macht eine Wohnung kaum noch Sinn, wenn Lastenausgleich, energetische Sanierung und vielleicht eine Zwangsbelegung bei der nächsten Flüchtlingswelle drohen. Anders würde es sich vielleicht darstellen, wenn Sie auf die Wohnung zwingend angewiesen sind, weil sie dort z.B. mit Ihrer Familie wohnen. Dann könnte es sinnvoll sein, schuldenfrei in die kommende Krise zu gehen und Verbindlichkeiten loszuwerden, solange der Euro hierzu noch taugt.
@RACEW
Besten Dank. Ihre Fragen beantwortete ich weiter oben. Wohnung wird nicht selbst genutzt. Mein Sohn wird sie ab 2026 bewohnen. Ich werde keine Miete verlangen…
@Guter Rat ist teuer und Goldes wert: Ich würde die Inflation für mich arbeiten lassen und die Wohnung nicht vorzeitig abbezahlen. Die Inflation, die ein Vielfaches der von der EZG genannten Wertes beträgt (meiner Meinung nach das drei- bis vierfache), macht auf die Jahre gesehen, Ihre Wohnung immer „günstiger“.
Wenn sie die Wohnung nicht selbst nutzen, hat das auch steuerliche Vorteile, die ich dann aber mit dem Steuerberater durchgehen würde.
Mal abgesehen von den letzten Jahren, steigt Gold durchschnittlich um 6 bis 9 Prozent pro Jahr. Da die Schulden einzelner Staaten nicht weniger, sondern immer mehr werden, wird weiterhin das Fiatgeld inflationiert. Die Differenz zum geliehenen Geld liegt somit zwischen rund 5 und 8 Prozent. Schneller können Sie kein Geld verdienen. In Abhängigkeit der Zinsen zum Zeitpunkt, an dem die Restschuld fällig wird, würde ich weiter finanzieren oder auf einen Schlag alles abbezahlen.
Und denken Sie auch an einen möglichen Lastenausgleich. Da würde sich negatives Guthaben, also Schulden auf die Immobilie, positiv auswirken.
Hoffe, dass ich Ihnen damit helfen konnte. Grüße an Alle.
Guter Rat / Snowflake:
Das Problem ist die drohende Inflation. In diesem Zusammenhang ein Aspekt vorweg: in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg bzw. in der Zeit der Inflation sind Immobilienbesitzer reihenweise in die Pleite gegangen. Grund: die Mieten lauteten auf xy Reichsmark und die Mieter zahlten diese Beträge, obwohl die fraglichen Gelder nichts mehr wert waren. Die Vermieter hatten also keine Einnahmen, aber sie mussten ihre Immobilien weiterhin unterhalten. Das war nicht zu bewältigen. Das Reichsgericht hatte dieses Problem erkannt und in seiner Rechtssprechung das Institut des Wegfalls der Geschäftsgrundlage herausgebildet. Danach konnten Verträge nach Vertragschluss an geänderte Rahmenbedingungen angepasst werden, wenn den Parteien diese Entwicklung bei Vertragsschluss nicht bekannt war und wenn sie bei entsprechender Kenntnis den Vertrag nicht geschlossen hätten. Dieses Institut wurde vor ca. 20 Jahren in das BGB aufgenommen, Es findet sich heutzutage in § 313 BGB.
D.h., dass Verträge also angepasst werden können, wenn etwa infolge der Inflation Veränderungen im o.g. Sinne auftreten.
Eine Bank kennt dieses Risiko natürlich und wird sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in ihren Darlehensverträgen entsprechend absichern. Nehme ich das Beispiel, das Maruti oben aufgegriffen hat, dann wird eine Bank den Darlehensvertrag betreffend eine finanzierte Immobilie kündigen. Sie wird dies aber nicht tun, wenn die Inflation sich ankündigt. Sie wird kündigen, wenn die Inflation sich voll entfaltet hat. Dann wird sie sich auf ihre Wertanpassungsklausel berufen und Zahlungen verlangen, die der Darlehensnehmer aufgrund der Geldentwertung nicht mehr aufbringen kann. In nächsten Schritt wird die Bank dann die Immobilie übernehmen. Der Darlehensnehmer trägt also das volle Inflationsrisiko und er wird seine Immobilie verlieren. Deswegen mein Rat, nicht mit einer finanzierten Immobilie in die Krise zu gehen.
Szenario Nr. 2: die Immobilie wird nicht selbst genutzt, sondern sie ist vermietet. Die wenigsten Vermieter dürften eine Indexmiete vereinbart haben. Also eine Miete, die sich an der Inflation orientiert. Und selbst wenn das der Fall wäre, so müsste eine entsprechende Klausel einer Inhaltsprüfung durch ein Gericht standhalten können.
Nun könnte man denken, dass sich über § 313 BGB (s.o.) ein Ausweg im Sinne des Vermieters ergeben könnte.
Ich halte dies für sehr fraglich. Die Gerichte sind faktisch nicht unabhängig, sie richten sich vielmehr nach der Politik. Die Politik wird aber alles tun, um dieses Risiko auf die Vermieter abzuwälzen. Schließlich werden die Mieten für Millionen von Kostgängern aktuell aus Steuermitteln bestritten. Der Staat wäre also der Gewinner, wenn er sich dieser Zahlungen zu Lasten der Vermieter entledigen könnte. Ergo wird der Staat alles dafür tun, damit das Inflationsrisiko von ihm selbst auf die Vermieter übergeht. Und wenn die Justiz sich sperren sollte, dann wird der Staat kurzerhand ein entsprechendes Gesetz erlassen.
Und selbst wenn die vorerwähnten Risiken nicht eintreten sollten, so bleibt immer noch ein weiteres Risiko unabwendbar. Ein durch die Inflation verarmter Mieter kann keine Miete zahlen. Er wird zunächst seine Grundbedürfnisse befriedigen. Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen. Und wenn der Staat schon jetzt Mietpreisdeckel per Gesetz schafft, dann wird er es erst recht tun, wenn die Inflation an Fahrt aufnimmt.
Deswegen mein Rat Nr. 2: es macht keinen Sinn, Geld in eine vermietete Wohnung zu investieren. Schon gar nicht, wenn man diese Wohnung im o.g. Sinne finanziert hat. Ist dies der Fall, würden sich die hier skizzierten Probleme summieren und sich damit in ihrer Tragweite entsprechend verschlimmern. Man hätte dann das Problem mit der Bank und mit einem zahlungsunfähigen Mieter.
Es macht m.E. daher in Anbetracht der sich abzeichnenden Probleme nur Sinn, wenn die Immobilie selbst genutzt wird und wenn sie schuldenfrei ist.
@RACEW Vielen Dank für die sehr ausführlichen Erläuterungen. Viele dieser Dinge wusste ich schlichtweg nicht.
@ Racew
Ich bin beeindruckt von Ihrem Wissen – auch von den anderen hier in diesem Thread. Sie schrieben Sachen, die mir unbekannt waren, obwohl ich glaubte, ich würde mich in dieser Thematik nicht ganz schlecht auskennen. Eine Entscheidung werde ich nicht leicht treffen können. Hätte ich doch nur eine Glaskugel…
@ an ALLE, die so freundlich waren, mir Ihre Lebenszeit und Ihr Wissen zur Verfügung zu stellen:
Vielen herzlichen Dank für Ihre/eure klugen Tipps/Meinungen!!
Bitte verzeihen Sie/verzeiht, wenn ich (vorerst?) nicht jedem einzelnen direkt antworte/antworten kann.
Ich werde nun mal alles sacken lassen.
D a n k b a r e Grüße
PS Blackwood, Big Driver, Golden-eye, Amos, Licht und andere, deren Namen mir jetzt nicht einfallen… Nur zu, bitte;-)
@Guter Rat Ist Teuer …….
Viele hier haben Ihnen gute Antworten und Tipps gegeben. Von meiner Seite nur so viel wenn Sie um die 50 sind und das Geld haben so schnell wie möglich die Schulden begleichen, oder zumindest größtenteils und der Rest in Gold. Persönlich habe ich das Glück 2 Immobilien in Greece von meinem Vater zu bekommen, ein Haus und eine Eigentumswohnung (-die schon verkauft ist). Hätte ich nicht dieses Glück und nicht das nötige Geld um eine Eigentumswohnung zumindest um die 60-70% abzubezahlen, würde ich in die heutige Zeit kein Kredit über 30 Jahre eingehen. Das Risiko wäre mir einfach zu groß, es muss ja nicht unbedingt seitens des Staates oder Krieg/Hyperinflation kommen, es könnte auch sein zb aus gesundheitlichen Gründen der Kredit nicht mehr abbezahlt werden kann.
Für mich persönlich ist Eigentumswohnung kein Muss, man kann auch zu Miete wohnen. Priorität Nr.1. Gold, Nr 2. Aktiendepot, Nr.3. abbezahlte Immobilie, Nr.4. Geld Reserve und wenn all dies fertig ist dann der Rest Leben/Gönnen/Genießen!
Hoffe könnte helfen, Schöne Grüße B.D.
@ Big Driver
Auch Ihnen danke ich sehr für Ihre tollen Tipps! Sehr gerne lese ich immer von Ihnen hier. Am besten ist die Kombination aus sehr guter Fachkenntnis und Lebensfreude. Ich liebe ebenso das Blau
des Meeres. Schöne Grüße!