Goldpreis fällt über 5 Prozent – Charttechnik zeigt wichtige Marken

Der Goldpreis erlitt am 21. Oktober 2025 den stärksten Rückgang seit 2013. Unsere Chartanalyse zeigt, welche Kursmarken jetzt entscheidend sind.

Goldpreis-Sturz am Dienstag

Nach der spektakulären Rally hat der Goldpreis am Dienstag den ersten kräftigen Dämpfer kassiert. Mit einem Tagesverlust von mehr als 5 Prozent oder 234 US-Dollar auf 4.123 US-Dollar pro Unze war dies im Handel mit Gold-Futures der prozentual größte Rücksetzer seit dem 20. Juni 2013 (-5,4 %; -73 USD). Nur der Kursrutsch vom 11. April 2013 (-8,5 %, -82 USD) fiel stärker aus. In absoluten Zahlen ist der Absturz von Dienstag historisch – kein anderer Tagesverlust fiel seit Aufzeichnung höher aus. 

Am Vortag war mit einem Kursplus von 2,5 Prozent noch ein weiteres Rekordhoch erreicht worden. Und seit Jahresbeginn stand Gold zuletzt immer noch 57 Prozent im Plus bzw. mit 41 Prozent bei 3.554 Euro. Allerdings verlor der Goldpreis gegenüber der Vorwoche jeweils 0,5 Prozent. Wir analysieren die aktuelle charttechnische Lage per 21. Oktober 2025.

Charttechnik Gold: Rally am Ende?

Der kurzfristige Aufwärtstrend bei Gold ist gebrochen. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen bei 4.050 US-Dollar und vor allem im Bereich von 4.000 US-Dollar. Denn dort verläuft die Kante des achtwöchigen Aufwärtstrends.

Mit dem Rücksetzer hat sich die zuvor stark „überkaufte Lage“ entspannt. Denn der RSI (Relative-Stärke-Index) liegt nun bei 59 (Vorwoche: 82). Ab Werten von 70 gilt ein Vermögenswert als technisch „überkauft“, unter 30 als „überverkauft“. 

Goldpreis-Chart in USD 6 Monate per 21. Oktober 2025
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 21. Oktober 2025.

Der Abstand zur 200-Tage-Linie liegt trotz des Kursrutschs weiterhin bei hohen 26 Prozent.. Zudem liegt der Goldpreis noch ordentliche 11 Prozent über dem 50-Tage-Schnitt, was das weiterhin bestehende bullische Momentum unterstreicht. 




Charttechnik Euro-Goldpreis

Auf Euro-Basis zeigt der Goldpreis eine ähnliche Entwicklung. Nach einem geradezu exponentiellen Kursverlauf und einem RSI von zeitweise 90 (jetzt 62), kam der kräftige Rücksetzer. Die wichtigsten kurzfristigen Unterstützungen lauten hier 3.480, 3.440 und 3.400 Euro. Sollten diese Supports nicht halten, droht der Rutsch auf 3.300 Euro, was einem Kursrückgang von 7 Prozent ausgehend vom aktuellen Niveau entspräche.  

Goldpreis-Chart in EUR, 6 Monate per 21. Oktober 2025
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 21. Oktober 2025.

Ausblick – Korrektur-Szenario

In der vergangenen Woche schilderten wir das nun eingetroffene Szenario. Nach einem Überschießen (+2,5 % am Vortag und neues Rekordhoch) folgte der Abverkauf. Nun werden spekulative Übertreibungen korrigiert. Und einmal mehr bewahrheitete sich die Devise: „Diesmal ist alles anders“ ist einer der teuersten Sprüche an der Börse.

Nun gilt es abzuwarten, ob es schnell eine technische Gegenbewegung gibt, wie stark die Bullen auf dem Goldmarkt noch sind – und ob zusätzliche negative Impulse weitere Anschlussverkäufe auslösen. Mittelfristig bleibt der Aufwärtstrend intakt, solange die Zone um 4.000 USD nicht klar unterschritten wird.

Hinweis zur Chartanalyse

Die obige Darstellung stellt eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold dar. Wie immer gilt: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.

*kontinuierliche Kursreihe: Die Darstellung auf Basis von „Continuous Contract“ ist eine synthetisch zusammengesetzte Kursreihe, die laufend aus den aufeinanderfolgenden Futures-Kontrakten erstellt wird – typischerweise durch Aneinanderreihung der Frontmonate (nächstfällige Kontrakte). Er stellt also eine kontinuierliche Kursreihe dar, obwohl echte Futures-Kontrakte jeweils ein Verfallsdatum haben. Dabei können frühere Kurse rückwirkend angepasst werden, um Preislücken beim „Roll-over“ zu vermeiden.

Mehr dazu: Übersicht der aktuellen Goldkurse und Live-Daten

Charttechnik Gold: Aktuelle Analysen, Hintergrund und Wissen 

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12 Kommentare

  1. Hm, ich erinnere mich, dass wir seit 2013 schon mehrere soche Rücksetzer hatten, Nur nicht an nur einem Tag, das ist neu. Und es waren Rücksetzer bis 280 Dollar dabei, danach drehte der Wind. Ich meine, dass es um 2020 so war. Dann auch 2017 und Uch Anfang 2022.
    2018 stieg der Goldpreis sehr stark an, bevor es danach zu einer Seitwärtsbewegung mit deutlichen Rücksetzern darunter kam. Aufwärtsbewegungen wurden abgefangen und man sprach von Deckel.
    Der Deckel scheint nun bei 4.400 Dollar zu liegen, aber auch der wird wegfliegen, wie alle anderen auch.
    Mit oder ohne Gewinn Mitnahmen.
    Wer jetzt Gold zu 4.100 Dollar oder so kauft, kann in wahrscheinlich kurzer Zeit mit 5.000 Dollar und Gewinn Mitnahme rechnen. So er das Papier da verkauft.
    Wemm das zu teuer ist, soll sich mal andere Papiere ansehen, die Rüstung-, die Auto- oder Bankenpapiere oder die Kryptos, allesamt noch teurer und mit noch mehr Rücksetzern darunter.Von Lebensmittel- oder Pharma und Immo- Papieren gar nicht zu reden.

  2. Waren wir uns nicht einig,dass der Kurs mal durchatmen sollte?Jeden Tag dachte ich,gibt es doch nicht,wieder höher usw…
    Vom € Höchststand sind wir etwas zurück,aber wenn man eine „ gedacht“ Mehrwertsteuer von 19% auf Gold anrechnen würde,ist der Rücksetzer pillepalle.19% Rückfall wäre die Basis ,wo wir immer noch unsere Nettogoldposition hätten.
    Ich will nichts schönreden.Mir war aber klar,das mal Kasse gemacht wird, ohne das sich ein Problem aufgelöst hat! Mal sehen,wer dann diese Chancen nutzt …Käufer können momentan jeden Tag sparen und das Spiel geht von vorne los…Silber genauso!Silber wird durch die Drückerspiele nicht mehr auf der Welt und die Industrie wird weiter Silber benötigen…
    Ich sehe eine Beruhigung und höre nicht auf die Medien…denn Gold bleibt stabil,steuerfrei und kostet keine Gebühren,Steuern bei Bankanlagen ,Vermögensberatern oder Kredite mit 10% Zinsen!
    Nach einem Tal gibt es auch wieder einen Berg…

  3. Was ist denn überhaupt passiert? Der Goldpreis ist auf das Niveau von vor 10 Tagen zurückgekommen……..
    Der Rest ist Panikmache, um die „schwachen Hände“ abzuschütteln.

    • @Alter Uhu
      Soweit richtig, aber das Zurückkommen hatte es in sich und zeigt, dass das Kartell aktiv ist.
      Denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich alle „Kassemacher“ oder „Gewinnmitnehmer“ der Erde
      pünktlich Freitag 14:00 verabredet haben und beschlossen nhaben zeitgleich zu handeln.
      (So etwas machen nur die Hausfrauen mit dem Hochzeitsschmuck über Facebook Messenger)

  4. Auf eine Euphorie erfolgt IMMER eine Ernüchterung. ( Grundsatz des Lebens )…
    Mehr aber auch nicht…also alles in Ordnung.

    • @Johnsilver
      Ja, deshalb auch immer mein persönlicher Rat, niemals in eine Euphorie (Bullenmarkt) hinein zu taumeln,
      mit der Angst etwas zu verpassen oder aus reiner Profitgier. Die wurden wieder mal eines Besseren belehrt und müssen nun ein paar Tage warten, bis Gold die 5.000 Marke überspringt um dann Gewinne mit zu nehmen.
      Bis dahin muss also der 2.Porsche eben noch warten :)

  5. @Maruti
    Jo…das sehe ich auch so. Deshalb auch lieber eine schöne und stille innere Freude statt Euphorie. Die hält länger an, macht zufrieden und laugt einen nicht aus

  6. @johnsilver
    …oder wie ein bekanntes Filmzitat sagt:

    „Am Ende des Regenbogens wartet immer ein großer Kübel Sch..ße!“

    Gruß, Dokta

  7. Trotz aller Drückung, die physischen Goldhändler halten es wie die Banken und gaben den Rabatt keineswegs 1:1 an den Kunden wieder. Nur, wenn der Preis steigt, dann ja.
    Bei den Bankzinsen ist es ähnlich.
    Zudem fällt auf, dass der Spread, also die Ankaufspreise schon vor der Drückung extrem niedrig waren und so manche „Gewinn Mitnehmer“ etwas kühl erwischt hat.
    Wussten die Händler etwas im Voraus ?
    Schliesslich haben die interne Kanäle.
    Noch schlimmer hat es dadurch die „ Schlangensteher“ von letzter Woche erwischt, welchen somit Gold zu überhöhten Preisen angediehen wurde.( Der Krügerrand mit über 250 Euro teurer als Montag/ Dienstag.)
    Mein Händler allerdings sagte mir nur, keine allzu gute Zeit für Käufe, Herr M. Ich hätte ohnehin nicht gekauft.
    Nun sollen manche der Schlangensteher wieder im Laden zu sein, diesmal zum Verkaufen. ( und den Verlust danit noch grösser zu machen).
    Mal sehen, was die Händler morgen, Freitag, so melden.
    Wahrscheinlich mehr Verkäufer als Käufer und somit Schnäppchen Zeit.
    Letztendlich wurden aber alle von GR im Vorfeld gewarnt, dass sich etwas anbahnt.
    Noch besser.

  8. @GoldenEye
    Sie sagen es lieber „Dokta“…
    Gottseidank gibt es naturgemäß immer einen gerechten Ausgleich…manchmal dauert es eben länger, aber die Abrechnung für diese Finanzhasardeure wird kommen…genau wie Sie sagen…am Ende des Regenbogens.
    In diesem Sinne allen einen schönen und geruhsamen Abend

  9. Mal sehen, ob es dem Kartell gelingt, heute, Freitag Nachmittag den Goldpreis endlich unter die ersehnte 4.000 Dollar Marke zu drücken und beim Euro unter die 3.500 Marke.
    Noch mal schnell 50 Tönnchen abwerfen, dann klappt es, ganz bestimmt.:)
    Nur so kann man die Leute in Frustration aus den EM treiben, damit diese wieder in sichere Bonds investieren und Aktienpapiere.
    Denn, das soll ja erträglicher und sozialer sein.Sagt man jedenfalls. Geld arbeitet, Gold ruht und ist nutzlos, wie ein Igel im Winterschlaf.
    Dass aber damit die Guldbugs an günstige Unzerln kommen, stört gewaltig, aber das treiben wir denen noch mit Meldepflicht, Steuern oder Kaufverboten aus.

  10. Vom „jungen“ Goldfreund:
    Steigt der Goldpreis (auch ins Unermessliche), macht es mich glücklich …
    Fällt der Goldpreis auf 1 $ oder 1€, macht es mich glücklich …
    Das gilt natürlich nur finanziell (Erhalt), viel lieber wäre mir eine anständige und wahrheitsgemäße Welt.
    Die bedingt aber: Anständige Menschen (Menschheit).
    Wie ein Konfuzianer mal sagte: „Einfach ein anständiges Menschenleben führen, weil man ein anständiges Menschenwesen ist.

    Rolf vom Waldrand

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