Goldpreis Euro-Rekordhoch – CoT-Daten: Banken setzen stärker auf Short

Goldpreis erreicht Euro-Rekordhoch. Neue CoT-Daten vom Terminmarkt zeigen steigende Short-Positionen im Bankensektor.

Goldpreis aktuell – Euro-Rekordhoch

Der Goldpreis beendete die Handelswoche mit einem weiteren Allzeithoch, zumindest auf Euro-Basis. Denn am Freitag ging die Feinunze Gold mit 3.682 US-Dollar pro Unze aus dem US-Futures-Handel (September-Kontrakt). Das entsprach 3.135 Euro. Die Bestmarke in US-Dollar stammt vom 16. September 2025 mit 3.691 US-Dollar Euro. Was geschah vergangene Woche am US-Terminmarkt?

Goldpreis Euro-Rekordhoch – Analyse der CoT-Daten und COMEX-Futures
Goldpreis erreicht ein Rekordhoch in Euro. Die Analyse der CoT-Daten und der COMEX-Entwicklung zeigen nur leicht steigende Spekulation, aber eine zunehmende Konzentration der Swap Dealers auf der Short-Seite.

Gold CoT-Daten

Dazu betrachten wir zunächst die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der COMEX per 16. September 2025.

Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 10 Prozent auf 302.828 Kontrakte. Dabei handelt es sich um den höchsten Wert seit 11. Februar 2025. Vor allem die steigende Verkaufsposition der „Swap Dealers“ (darunter die Großbanken) trug dazu bei (+12 Prozent auf 236.987 Kontrakte).

Parallel nahm auf der Gegenseite die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 1,8 Prozent zu auf 266.410 Kontrakte.

 




 

Open Interest weiter gestiegen

Währenddessen stieg der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte (100 Unzen) an der COMEX, gegenüber der Vorwoche um 1,3 Prozent auf 516.221 Kontrakte. Dabei handelt es sich um den höchsten Wert seit 18. März 2025.

Bis zum Handelsschluss am Freitag stieg der Open Interest um weitere 3,5 Prozent auf 534.274 Kontrakte. Somit ergibt sich im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ein Anstieg um 0,9 Prozent.

Gold CoT-Daten 16.09.25 Grafik

Gold CoT-Daten vom 16. September 2025, Postionen von Commercials und Spekulanten im US-Gold-Futures-Handel.

Gold-Optionshandel

Parallel stieg der Open Interest im Gold-Optionshandel. Denn hier ergibt sich gegenüber Vorwoche eine Zunahme um 7 Prozent auf 937.199 Optionen.  

Dabei stieg das Put/Call-Verhältnis auf 0,714. Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 140 Call-Optionen kamen – nach 146 in der Vorwoche. Das heißt, der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment ist gegenüber der Vorwoche noch einmal zurückgegangen.

Goldpreis-Entwicklung

Der Kursverlauf im Umfeld der US-Notenbank-Sitzung war volatil. Nach Bekanntgabe des Fed-Ergebnisses stieg der Goldpreis kurzzeitig auf 3.741 US-Dollar (Dezember-Kontrakt; meistgehandelt). In der Folge hieß es dann „Sell on (goods) news“. Am Donnerstag erreichte Gold dann sein Wochentief bei 3.663 US-Dollar.

Der Wochenschlusskurs lautete 3.719 US-Dollar. Damit stieg der Goldpreis gegenüber der Vorwoche um 1 Prozent. Damit lag der Abstand zum Spotpreis am Freitag bei 30 US-Dollar oder 0,8 Prozent (Vorwoche: 1 %).

Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Dezember-Kontrakt, meistgehandelt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 8. bis 12. September 2025 (Quelle: CME Group). 

COMEX-Goldlager

Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 18. September 2025. Hier nahm das Inventar gegenüber der Vorwoche um 550.000 Unzen zu auf 39,43 Millionen Unzen (Vorwoche: +40.000 Unzen).

Dabei stiegen die zur sofortigen Auslieferung verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 330.000 Unzen auf 17,95 Millionen Unzen. Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullion-Banken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.

Physische Deckung des COMEX-Goldhandels

Bei einem Open Interest von 534.274 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Woche insgesamt 53,42 Millionen Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zu 74 Prozent durch Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 73 Prozent). Der Rekordstand betrug am 10. April 2025 ganze 98 Prozent. Damals hatten Händler Zölle auf Goldimporte befürchtet und tonnenweise Gold in die USA eingeführt.

In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Diesen Anteil kann man ebenfalls den wöchentlichen Pflichtmitteilungen entnehmen.

Auslieferungsanträge im September

So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den laufenden Kontraktmonat 6.128 Anträge auf physische Lieferung von Gold (entspricht rund 19 Tonnen Gold). Damit kamen innerhalb einer Woche 588 „Delivery Notices“ hinzu. Im August waren es insgesamt 34.565 Anträge (107 Tonnen). Dagegen liegt der bisherige Rekordmonat im Januar 2025 mit insgesamt 238 Tonnen an abgerufenem Gold (76.567 Anträge).

Goldpreis-Ausblick

Auf dem Goldmarkt gab es Ende vergangener Woche Gewinnmitnahmen. Kurzfristige Übertreibungen wurden leicht reduziert. Aber die Zahlen vom US-Terminmarkt weisen auf eine anhaltende Marktstärke hin.  Am Freitag tendierte der Goldpreis bereits wieder nach oben. Das Momentum bleibt stark, während im Bankensektor (Swap Dealers) die Konzentration auf der Short-Seite stärker wächst.  

An den fundamentalen Rahmenbedingungen für anhaltend hohe Goldkurse hat sich nichts geändert. Schon im Rahmen der nächsten Fed-Sitzung wird eine weitere Zinssenkung erwartet und eine weitere vor dem Jahreswechsel. Die US-Geldpolitik steht unter zunehmendem Druck durch die US-Regierung, sie fällt ihre Entscheidungen aber datenorientiert. Deshalb steht die Entwicklung US-Konjunktur und Inflation weiter im Fokus der Investoren. 

Zur Übersicht: CoT-Daten Gold – Wöchentliche Auswertung

Mehr zum Goldpreis aktuell:Übersicht und Live-Daten

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20 Kommentare

  1. Klar, dass die Fiat Money Banken nun auf Short setzen.
    Übrigens, was haben diese Banken überhaupt bei Gold verloren ? Man sollte sich um Kreditvergabe und Geldwert Stabilität kümmern und ums Tagesgeschäft, da gibt es genug zu tun.
    So aber wird mit dem Geld der Sparer gezockt und Derivate gekauft. Da man systemrelevant ist, wird man ohnehin gerettet, alternativlos nämlich ( Merkel).
    Und die nächste Banken und Eurokrise klopft schon an.
    Da die Banken massiv short gehen, zeigt nur eines:
    Wie kritsch dort die Lage ist und wie gefährlich Gold fürs Bankenwesen ist. Komischerweise empfinden Banken die Kryptos nicht als gefährlich. Denn die kontrolliert man schon zu 100%, Gold aber nur zu 30%.

    • @BlackWood
      warum sollte man eine Edelmetallmesse besuchen?
      bekommt man da Messerabatt? Sicher nicht.
      Kann man sich da informieren?
      Vielleicht, wenn man sich noch nie mit dem Thema beschäftigt hat.
      Also ich spar mir den Eintritt, die Fahrt dorthin und kauf mir dafür stattdessen das eine oder andere Gramm.

        • Schade, als Referent hätte ich mir Sie gut vorstellen können. Der Vortrag wäre mit Sicherheit nicht langweilig geworden. Ich bezweifle allerdings, dass es Sie viel neues Wissen auf der Messe erwerben. Seit Jahren die gleichen Untergangspropheten. Da reicht es, sich das eine oder andere Video bei Youtube anzuschauen. Viel eher würde ich hier Geschichtsbücher empfehlen.
          Dann doch lieber den Herrn Lüning als „Podcast“ während der Autofahrt und abends Richard Gaettens.

          • @Familienvater
            Nein, in der heutigen Zeit (und der, die ich kommen sehe ) halte ich mein Gesicht nicht in die Öffentlichkeit. Immer schön unterm Radar bleiben.
            Bin auch ein Fan von Lüning, cleveres Kerlchen. Und ohne diese penetrante in 3 Minuten geht die Welt unter Marktschreierei.
            Bin einfach neugierig, wenn die Veranstaltung nix ist, brummelt nach 30 Minuten mein Moped wieder.

      • @Maruti
        Naja, die filmen einen bärtigen Mann mit Basecap (bei schönem Wetter mit Panama-Hut), der nur wirr herumläuft, Vorträge anhört, Fragen stellt und garantiert NIX kauft.
        Die Eintrittskarte wurde an einen Fake-Mailaccount auf ein Handy mit ausländischer SIM geschickt.
        Und Opa wohnt nicht mal in Debilistan.
        Damit kann ich leben.
        Wenn jemand mehr als mein Jugendschwimmer-Seepferchen sehen will, bin ich weg.

  2. Frage an die alten Hasen hier vom AU-Silberrücken: was glaubt Ihr, bei welchem AU-Kurs (in EUR) wird das Währungssystem endgültig kippen? Ich weiß, alles nur Spekulation – aber was wäre bei weiterhin künstlicher Aufrechterhaltung (z.B. AU dann bei 100.000,– EUR/oz)?
    Habt Ihr da eine Meinung dazu? Wie gesagt, alles nur spekulativ!
    Die derzeitigen EUR 3.137,– jagen einem ja schon Schauer über den Rücken… Aus Sicht auf meinen doch ganz passablen AU-Bestand habe ich ja als Dorfbewohner nix auszustehen; aber mal ehrlich: denen ohne AU-Vorsorge wird es dann verdammt dreckig gehen…
    Schönen Sonntag!
    Der Dorf-Dokta

    • @GoldenEye
      sicher, Edelmetalle kõnnen nicht schaden.
      Allerdings ist zu befürchten, das mit hoher Wahrscheinlichkeit diese im Ernstfall auch nichts mehr helfen.
      Wenn es hart auf hart kommt, werden wir nach warme Kleidung, Medikamente, sauberem Wasser und Nahrung winseln, selbst in weniger dicht besiedelten Gebieten.

    • @GoldenEye:
      Zitat: „was glaubt Ihr, bei welchem AU-Kurs (in EUR) wird das Währungssystem endgültig kippen?“

      Ich bin der festen Meinung das das nichts mit einer Art Logik oder Mathematik zu tun hat. Das System kippt dann, wenn es kippen soll und genau dann herrscht im Hintergrund auch kein Chaos, sondern alles verfolgt einen Plan (ähnlich der Wende 1989).

      Das kann sich noch Jahre hinziehen oder ganz schnell gehen.

      Für mich sieht es so aus, als wenn der Übergang 2030 abgeschlossen ist.
      Diese Zahl wurde an anderer Stelle häufig genannt.

    • @Goldauge
      Dazu mein Lieblingsspruch: Prognosen sind einfach, außer sie betreffen die Zukunft.
      Ernsthaft:
      Ich glaube, die Politik will die Schuldenberge geordnet weginflationieren. So wie nach WK2 in den USA oder in den 70ern.
      10 Jahre 10 % Inflation (wobei die Lügenpresse was von 3 % erzählt wie jetzt) und die Schulden sind weg.
      Auf dem Weg geht AU komplett durch die Decke.
      Oder: das Spiel gerät außer Kontrolle.
      Dann wachen wir an einem Montag mit einem Goldpreis von 2000 Goldfranken auf. Nix mehr Euro.

    • @Golden Eye
      Das wird auch bei einem Goldpreis von 1 Mio die Unze nicht kippen. Wieso sollte es ?
      Übrigens, beim Bitcoin wohl auch nicht.
      Wen juckt es, dass eine Wohnung in New York 10 Mio kostet oder eine Rolex 15.000.
      Dann kauft eben kaum noch einer eine Unze Gold.
      Das beste Rezept gegen hohe Lebensmittelpreise und Mieten sind Hohe Preise.

  3. @Black Wood
    Ich Interessiere mich seit längerem über ein Investment/Kauf von Edelsteine, aber keine Diamanten sondern Farbedelsteine. Ob nun Saphire, Smaragd oder Rubin, o.a. Je nachdem wie viel Kapital kann man nach seine finanzielle Möglichkeiten einsetzen, bei mir wäre dies in einem sehr niedrigen tausender Bereich.
    Genau wie Gold überstehen Edelsteine jede Krise, wichtig ist wenn man nun sowas kauft muss die Qualität dementsprechend hoch sein!
    Hätte ich wie Sie die Zeit und keine Familiere/Arbeitsbedingte Verpflichtungen würde ich nach München zur Edelmetallmesse gefahren. Auch wenn Sie doch nichts kaufen, kann man viele interessante Menschen kennenlernen sich austauschen und eventuell etwas neues über Rohstoffe/Edelmetallen lernen!
    Wer hält Sie zurück? Machen Sie es einfach und haben Spaß dabei!

  4. @ Blackwood So eine reine Rohstoff und Edelmetallmesse stelle ich mir relativ langweilig vor..Die WMF Münzenmesse in Berlin habe ich dagegen oft besucht weil sie für Kauf und Verkauf Vorteile bietet.Man kann sich zB.das Versandrisiko und die Versandkosten sparen und hat so den Eintritt wieder drin.

  5. Wumms!
    3151€ die Unze Gold gerade!
    Ist doch irre,was sich hier aufbaut!
    Wo endet das?Mir ist schon unwohl,weil es ja hinter den Kulissen finanzpolitischer Art Riesenprobleme gegen muss! was nicht gut sein kann…auch wenn wir Gold besitzen….Aber man kann sich ja auch keine neue Unze für 2026 mehr leisten….gibt ja schon den Spaß mit 1/200 Unze,dieser Spaß wird Realität…
    Wie gesagt,ich bin beunruhigt!

  6. Kaufmännisch interessant ist folgender Aspekt:
    Vor 2 Jahren kostete die Unze AU ca. 1.800,- €. Heute ca. 3.200,- €
    2023 bedeutete ein Anstieg von 0,5 % einen Mehrpreis von 9,- € / Unze.
    2025 bedeutet ein Anstieg von 0,5 % einen Mehrpreis von 16,- € / Unze.
    (Also rund 80 % mehr Aufschlag in Euro als 2023 bei gleichem prozentualen Anstieg des Goldpreises.)
    Was ich damit sagen will, dass man nicht unbedingt nur einen prozentualen Anstieg im Auge behalten sollte, sondern auch die absoluten Zahlen im Blickfeld.

    Unabhängig davon irritiert und beunruhigt mich der momentane Run auf Edelmetall schon sehr.
    Da muss ich immer an das Sprichwort denken: „Wer hoch steigt fällt tief…“
    Aber nach Aussage von Dimitri Speck und anderen soll es ja noch einige Jahre so weiter laufen.

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