Der Goldpreis ist nach dem Rekordhoch deutlich zurückgekommen. Charttechnik und Indikatoren deuten auf eine mögliche Konsolidierung hin.

Rücksetzer nach Rekordhoch
Am Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel (Dezember-Kontrakt) mit 4.339 US-Dollar pro Unze. Damit stand der Kurs 4,3 Prozent unter dem Rekordhoch vom 26. Dezember. Gegenüber der Vorwoche sank Gold um 3,4 Prozent. Aber seit Jahresbeginn summiert sich der Anstieg auf weiterhin hohe 64 Prozent.
Der Goldpreis verliert nach dem Rekordhoch an Momentum – die Charttechnik mahnt zur Vorsicht.
Hinweis: Die Analyse bezieht sich auf den US-Futures-Markt. Aktuelle Spotpreise finden Sie wie gewohnt unter „Goldpreis aktuell“.
Goldpreis charttechnisch in Gefahr
Der vorangegangene Kursanstieg erfolgte aus einer Keilformation, die sich oft in schwächeren Kursen auflöst. Der starke Kursrücksetzer am Montag bringt dieses Szenario wieder auf den Tisch. Am Dienstag befand sich der Goldchart noch über der Kante des im November begonnenen, beschleunigten Aufwärtstrends. Ein weiterer Goldpreis-Rücksetzer könnte den Abwärtsdruck verstärken und eine stärkere Konsolidierung auslösen.
Unterstützungen und Widerstände
Die kurzfristigen Widerstände liegen nun bei 4.532 USD (Rekordhoch), 4.480 USD sowie auf dem Niveau des Oktoberhochs bei 4.357 USD. Dagegen befinden sich die Unterstützungszonen bei 4.330 USD, 4.300 USD und 4.250 USD.
Marktstimmung und Indikatoren
Durch den Kursrutsch am Wochenanfang entspannt sich die stark überkaufte Lage. Denn der RSI (14 Tage) ist von 80 in der Vorwoche auf 55 zurückgekommen. Der Abstand zur 50-Tage-Linie hat sich auf 4 Prozent verringert. Dagegen liegt der 200-Tageschnitt aktuell bei 3.600 USD und damit noch bullische 20 Prozent entfernt.
Euro-Goldpreis: Kurzfristiger Trend angeschlagen
Der Euro-Goldchart ist bereits unter die Kante des zweimonatigen Aufwärtstrends gerutscht. Deshalb leuchten hier die gleichen Warnsignale wie auf Dollar-Basis.

So liegen die kurzfristigen Unterstützungen hier bei 3.645 EUR, 3.620 EUR und 3.600 EUR. Mit einem RSI von 53 befindet sich das Sentiment auch beim Euro-Goldpreis im neutralen Bereich, das schützt aber nicht vor weiteren Rücksetzern. Denn erst ab Werten unter 30 geht man von einer überverkauften Lage aus.
Goldpreis-Ausblick
Nach der starken Goldpreis-Rally in diesem Jahr wäre eine Kurskonsolidierung um 10 bis 15 Prozent keine Überraschung. Es ist zuletzt auch sehr viel spekulatives Kapital in den Goldmarkt geflossen. Aus technischer Sicht wäre zunächst ein Test der 50-Tage-Linie denkbar, sofern substanzielle Käufer ausbleiben. Dabei folgt aus saisonaler Sicht mit dem Januar der beste Goldmonat des Jahres.
Weitere Einordnungen finden Sie in unserer Übersicht: Goldpreis-Charttechnik – Übersicht der Analysen.

