Der Goldpreis erreichte am Freitag ein neues Rekordhoch im US-Futures-Handel. Wir analysieren, wie es zum Anstieg auf 3.475 Dollar kam.
Goldpreis auf Rekordhoch
Nach einer über vier Monate andauernden Seitwärtsbewegung hat der Goldpreis am Freitag ein neues Rekordhoch erreicht. Die jüngsten US-Wirtschaftsdaten und technische Faktoren trieben Gold nach den Verfallsterminen zu Wochenbeginn auf einen neues Allzeithoch. Die Begleitumstände haben wir bereits in einem Beitrag skizziert, mit der Kursentwicklung am Spotmarkt: Goldpreis erreicht neues Rekordhoch bei 3.446 USD.

An dieser Stelle analysieren wir die jüngsten Ereignisse am US-Terminmarkt und betrachten zunächst die aktuellen CoT-Daten („Commitments of Traders“) der COMEX. Sie enthalten die Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 26. August 2025.
CoT-Daten
Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ um knapp 3 Prozent auf 251.328 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ leicht um 0,8 Prozent zu auf 214.311 Kontrakte.
Open Interest stark gestiegen
Währenddessen stieg der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte (100 Unzen) an der COMEX, gegenüber der Vorwoche um rund 1 Prozent auf 443.760 Kontrakte. Mit der Goldpreis-Rally am Freitag ging es bis zum Handelsschluss um 7,7 Prozent nach oben auf 478.014 Kontrakte. Der starke Kursanstieg lockte also neue Futures-Händler in den Markt. Was das für Konsequenzen für die kommenden Tage haben könnte, erörtern wir weiter unten. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ergibt sich ebenfalls ein Anstieg des Open Interest um mehr als 7 Prozent.
Gold-Optionshandel
Nach dem Verfallstermin sind der Open Interest im Gold-Optionshandel in der Regel deutlich. So auch diesmal. Denn hier ergibt sich ein Rückgang gegenüber Vorwoche um 13,5 Prozent auf 722.519 Optionen.
Dabei sank das Put/Call-Verhältnis auf 0,583. Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt hohe 172 Call-Optionen kamen – nach 155 in der Vorwoche. Das heißt, der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment ist gegenüber der Vorwoche noch einmal stark gestiegen.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis lief bis zum Ende der Verfallstermine (Di./Mi.) zunächst seitwärts. Ab Donnerstag stieg der Kurs dann deutlich an, um am Freitag neue Rekordmarken zu setzen. Der Futures-Kurs (September-Kontrakt) schloss am Freitag mit 3.475 US-Dollar pro Unze (Settlement). Am Freitag nach Börsenschluss sorgte noch eine Nachricht aus den USA für Unruhe. Ein US-Berufungsgericht erklärte Trumps globale Zölle für unrechtmäßig, ließ sie aber bis zur endgültigen Entscheidung bestehen.

COMEX-Goldlager
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 29. August 2025. Hier nahm das Inventar gegenüber Vorwoche um 360.000 Unzen zu auf 38,56 Millionen Unzen (Vorwoche: -70.000 Unzen).
Dabei stiegen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 230.000 Unzen auf 17,49 Millionen Unzen. Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullion-Banken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.
Physische Deckung des COMEX-Goldhandels
Bei einem Open Interest von 478.014 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 47,80 Millionen Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zu 80 Prozent durch Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 87 Prozent). Der Rekordstand betrug am 10. April 2025 ganze 98 Prozent. Damals hatten Händler Zölle auf Goldimporte befürchtet und tonnenweise Gold in die USA eingeführt.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Diesen Anteil kann man ebenfalls den wöchentlichen Pflichtmitteilungen entnehmen.
Auslieferungsanträge im August
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den abgelaufenen Kontraktmonat August abschließend 34.565 Kontrakte. Das heißt, rund 107 Tonnen werden nun physische angefordert. Für den neuen Kontraktmonat September liegen nun 2.541 „Delivery Notices“ vor. Im Juli waren es insgesamt 12.010 Anträge (37 Tonnen). Der bisherige Rekordmonat war der Januar 2025 mit insgesamt 238 Tonnen an abgerufenem Gold (76.567 Anträge).
Goldpreis-Ausblick
Der Goldpreis-Anstieg war begleitet von einem starken Anstieg des Open Interest im amerikanischen Gold-Futures-Handel und einem deutlichen Rückgang der Put-Call-Ratio. Beides sind Signale einer stark aufkommenden Marktstärke bei Gold.
Allerdings muss der vermeintliche Kursausbruch erst noch bestätigt werden, wobei der Markt seit Monaten auf den entscheidenden Impuls gewartet hat. Auf der anderen Seite kam der Goldpreis seit April dreimal von diesem Kursniveau zurück. In jedem Fall wird es jetzt spannend für Goldanleger. Entweder wir sehen jetzt den Beginn einer neuen Rally oder ein möglicher „Fehlausbruch“ sorgt für eine starke Bewegung in die Gegenrichtung. Darauf würden wir im aktuellen Umfeld allerdings nicht wetten.
→ Zur Übersicht: CoT-Daten Gold – Wöchentliche Auswertung
→ Mehr dazu: Goldpreis aktuell – Übersicht und Live-Daten




In diesem Umfeld glaube ich würde keiner auf irgend etwas wetten.
Einziug unsd alleine auf den Wegflug dieser und kommender Deckel. Kurzfristig wird man noch versuchen, mit viel Kapital den Deckel bei 3.500 Dollar zu halten, aber der 4.000 Dollar Deckel steht sicher schon im Keller bereit. Und so wird es weiter gehen, bis es kein zurück mehr gibt.
Trotzalledem bin ich sicher, dass es am Freitag nicht die Nachrichtenlage war, sondern ein Short Squeeze.
Nein, bei einem Short-Squeeze wäre der Open Interest gesunken. Er ist aber gestiegen.
@GR
Auch wieder wahr.
Man wird sehen, wie es weiter geht, mit dem Open Interest. Denn dieser müsste ja heute und die nächsten Tage weiter steigen oder zumindest hoch bleiben.
Zumindest bis jetzt scheint der Preis etwas zurück zu kommen.
Es kann ja nicht sein, dass Freitags ein hoher Interest den Preis nach oben trieb und heute erklärt wird, die Kerze wird nun eben mal abverkauft.
Ich habe irgendwo (nicht beim GR) gelesen, dass Zentralbanken jetzt auch Silber kaufen.
Ist da was dran?
Vielleicht doch hier: https://www.goldreporter.de/saudi-zentralbank-silber-etfs-40mio/silber/250429/
@Treuhand
Das schönste TV-Programm im Land hat der GR: bei CHARTS.
Ag auf 12 Monate von 26 auf 35 Euro .
Es geht los.
Jetzt sehen wir mal entspannt zu, wie Frankreich in die Staatspleite rennt und mit welchen (letztlich den Euro auf Sicht komplett zerstörenden) miesen Tricks Uschi und Christinchen reagieren werden.
2026 wird der Moment , in dem beim Pokern jemand die Karten sehen will.
Und das Dorf hat den Royal Flush.
@Blackwood
Nicht nur Frankreich, auch die Niederlande haben Probleme mit den Finanzen.
Frankreich, Italien, Griechenland, Portugal, und noch ein paar Neue Euromitglieder hatten schon mehrmals Staatspleiten. Allerdings in eigener Währung damals. Wie wird eine Staatspleite im
Euro ?
Also, damals kannte ich das von Abwerten bis die Kirchenmaus quietscht.
In Italien kostete 1 Pollo (gegrilltes Huhn) 1.000 Lira.
1 Jahr später 20.000 Lira und noch 1 Jahr später 1 Million Lira. Der Geldschein hatte fast das Format einer Zeitung.
Ich tauschte DM und bekam einen Rucksack vollgestopft mit Geld.
Der Schein wurde mehrfach gefaltet, damit er passte.
Andere rollten diese Scheine zu Bündeln und schmissen die auf den Tresen.
Ich rollte such und hatte immer Gummiringe parat.
Ein neben mir stehender Italiener sagte mir, als ich verwundert guckte: Wir waren immer schon pleite und leben immer noch ganz gut.
Der Euro wird so weich wie die Lira oder der Peseta oder der Franc oder die Drachme.
Und wir werden noch mit dem 1.000 Euro Schein zum Bäcker pilgern und keinen wird es gross jucken, da dieser Schein jetzt ja auf dem Smartphone ist.
Leider kein Rollen und keine Gummiringe dann.
Ich werde was aus meiner Jugend schwer vermissen.
Irgendetwas muss ja passieren, damit die neue Story „digitaler Euro“ ausgerollt werden kann.
Mein Opa ist kürzlich gestorben und ich dachte mir, beinahe hätte er nach Reichsmark, DDR-Mark, D-Mark und Euro fast wieder eine neue Währung miterlebt. Die Währungen halten im Schnitt nur 25 Jahre…
@Treuhand
Man kann es eben nicht oft genug sagen:
Papiergeld (Euro, Dollar) ist ein Tauschmittel und für den baldigen Verbrauch gedacht.Also, weg damit.
Gold und Silber sind Schatzmittel für lang und ewige
Aufbewahrung vorgesehen. Ein Schatz eben.
Ich frage mich, ob man dieses jahrtausend alte Rad ständig neu erfinden muss. Es sollte schon in der Grundschule gelehrt werden. Von Lehrern und nicht von Leerern der Kassen.
@Maruti
Ich sehe Frankreich als DEN Sargnagel für den Euro und wenn es gut läuft die Brüssel-EU.
Griechenland hatte 2010 „nur“ 350 Mrd. Schulden und es gab eine formidable Eurokrise, obwohl die anderen Staaten noch deutlich besser dastanden als heute (insb. Debilistan).
Bei Frankreich reden wir über mehr als das 10-Fache, das ist schlicht nicht mehr zu regeln. Und die Franzosen lassen sich auch garantiert kein brutales Sanierungskonzept wie damals Griechenland gefallen.
Doomed to fail.
Alle anderen Länder haben eigene existenzielle Probleme und Debilistan ist auch so pleite, daß das ganze Sozialsystem im eigenen Land nicht mehr finanzierbar ist.
Ich habe da ein Szenario im Kopf, bei dem
1.) Ein wesentlicher Teil der Osteuropäer (angefangen mit Ungarn) sagen: das bezahlen wir nicht, ohne uns.
2.) Auch in Debilistan (endlich/hoffentlich) so großer Widerstand aus der Bevölkerung kommt , daß der Weg nicht weitergeht.
Rentenkürzungen etc., nur um Frankreich zu retten , das nicht gerettet werden kann und auch nicht selber sanieren will ?
Der CDDC-Euro könnte da hoffentlich zu spät kommen.
Zum Ende hin geht es immer schnell.
Die nächsten 4 Monate werden spannend.
Die Kanarienvögel fliegen 2026 in Richtung 4.000.
das mit Frankreich finde ich seltsam. Noch vor zwei drei Jahren hat das keinen interessiert. Und jetzt plötzlich ist es in den alternativen Medien in aller Munde. Die Usa sind ja noch mehr verschuldet und irgendwie geht es doch immer weiter. Man weiß schon gar jicht mehr was man glauben soll. alles widersoricht sich.
@BlackWood
Ich sehe das auch so! Und je ernsthafter man sich die Zahlen ansieht, desto stärker wird der Brechreiz – aber leider ist das die Realität…!
Ich denke, ein großer Teil wird eh erst aufwachen, wenn es zu spät ist! Da war doch gerade erst ein Artikel, der breit durchs Dorf getrieben wurde (so nach dem Motto, wie wenig die Debilistan-Bürger von Finanzen verstehen). Haben Sie sicher gelesen, diese herrliche Statistik!? Und wieder ein Grund, daß einem ko..übel wird…
Ja, ich bin heilfroh, daß ich mich zu den glücksseligen Dorfbewohnern zählen darf! Und über unserem blauen Himmel stiegen ja heute morgen schon schwärmeweise die sattgelben Kanarienvögel auf… Welch ein lieblicher, beruhigender Anblick – einfach entzückend! Hoffe, das geht die Tage so weiter!?
Goldige Grüße an alle schlauen Dorfbewohner – es lebe die Hobby-Ornitologie meint der
Dokta
trotzdem sind die Deutschen die, die am meisten Gold horten. Also so schlecht informiert sind die wohl doch nicht oder?
@G Uli
In dem Punkt haben Sie scheinbar Recht, aber: ca. 60 % der Deutschen besitzen Gold – statistisch gesehen (das wären rd. 102 g pro Person)! Die meisten davon haben aber ganz wenig; der Großteil der gut 9.000 Tonnen liegt eher in den Tresoren der „Gutverdiener“ / Millionäre! Unterscheiden Sie bitte auch zw. „physisch & Papiergold“! Im Verhältnis zu anderen „Fehlanlagen“ (Sparbuch, Girokonto,…) sind die ges. Goldanlagen aber doch sehr gering. Nicht umsonst leben inzwischen rd. 50 % der Bevölkerung nur noch von der Hand in den Mund! Wir alle leiden ja unter der Inflation; jedoch haben wir Goldkäfer das locker wettgemacht! Tja, rechtzeitig aufgepaßt und jetzt die finanzielle Sicherheit genießen. Das können Sie allerdings nur mit einem überdurchschnittlichen AU-Bestand. Warum stehen trotzdem die Deutschen an der Weltspitze der priv. Goldhortung? Ganz einfach: es liegt inzwischen in den Genen, da man ja schon mehrfach durch Kriege und Politik enteignet worden ist – wohl mehr als andere Völker (1923, 1929, 1948)! Nochmal hat dieses Volk kein Bock darauf – obwohl es die Masse ja wieder treffen wird durch die Entwertung der EURO-Währung. Es hat ja schon längst angefangen und läuft auch schon einige Zeit – merken Sie im Supermarkt, Tankstelle, Nebenkostenabrechnung…
Alles klar?
Es grüßt der
Dokta