Goldpreis-Rekord: Überhitzung oder Start zur Super-Rally?

Der Goldpreis erreichte am Dienstag ein weiteres Rekordhoch. Kurzfristig gilt Gold als überkauft. Wir analysieren die charttechnische Lage.

Goldpreis-Rally intakt

Der Goldpreis zeigte in den vergangenen Handelstagen weiter Stärke und erreichte am Dienstag ein weiteres Allzeithoch. Im US-Futures-Handel (September-Kontrakt) schloss Gold mit 3.691 US-Dollar pro Unze. Das entsprach einem Wert von 3.109 Euro. Damit stieg der Goldpreis innerhalb einer Woche um 1,8 Prozent (in USD) bzw. 0,4 Prozent (in EUR). Wir analysieren die aktuelle charttechnische Lage per 16. September 2025.

Charttechnik Gold

Seit dem Ausbruch aus dem viermonatigen Seitwärtstrend, über die Marke von 3.425 US-Dollar, verzeichnete der Goldpreis innerhalb von drei Wochen einen Kursanstieg von knapp 8 Prozent. Damit entfernete sich der Goldchart nun üppige 18 Prozent vom 200-Tage-Schnitt. Gleichzeitig zeigt der RSI (Relative-Stärke-Index) mit 80 nun aus 14-Tage-Sicht ein klar überkauftes Sentiment. Dies ist definitionsgemäß ab Werten von 70 der Fall. In ausgeprägten Bullenmärkten, können Werte in diesem Bereich auch längere Zeit bestehen. Dennoch muss man die vorübergehende Kursüberhitzung zur Kenntnis nehmen.   

Goldpreis-Chart in US-Dollar (US-Gold-Futures) am 16. September 2025
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 16. September 2025.

Kurzfristige Unterstützung für Gold gibt es vor allem auf der Höhe von 3.625 US-Dollar. Denn auf dieser Höhe tangiert auch die Kante des vierwöchigen Aufwärtstrend den Goldchart. Weitere Supports gibt es bei 3.550 US-Dollar und auf dem Niveau des Ausbruchsniveaus von Ende August (3.425 US-Dollar). 

Charttechnik Euro-Goldpreis

Auf Euro-Basis hat der Goldpreis kurzfristig ein Top bei 3.127 Euro erreicht (Rekordhoch vom 15. September 2025). Auch hier zeigt der RSI mit 73 eine kurzfristig „überkaufte“ Marktstimmung. Zeitnah wird der Euro-Goldchart bei 3.094 Euro sowie bei 3.040 Euro unterstützt. Aber der steile, vierwöchige Aufwärtstrend wäre bereits bei Kursen unter 3.080 Euro gefährdet. 

Goldpreis-Chart in Euro (Basis: US-Gold-Futures) am 16. September 2025
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 16. September 2025.

Ausblick

Das bullische Goldpreis-Momentum war bis zuletzt stark ausgeprägt. Dabei bleibt Gold kurzfristig überkauft. Ein Rücksetzer und/oder eine Seitwärtsbewegung unterhalb des jüngsten Rekordniveaus wären keine Überraschung. Früher oder später muss man mit Gewinnmitnahmen rechnen. Dabei gilt es, die kurzfristigen Unterstützungen zu beobachten. Eine schärfere Konsolidierung wäre auch für ein Szenario denkbar, in dem Gold kurzfristig noch einmal stark nach oben springt, bevor es stark abverkauft wird (Fahnenstange).

Hinweis Chartanalyse

Die obige Darstellung stellt eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold dar. Dabei gilt wie immer der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.

*kontinuierliche Kursreihe: Die Kursdarstellung auf Basis von „Continuous Contract“ ist ein synthetisch zusammengesetzter Chart, der laufend aus den aufeinanderfolgenden Futures-Kontrakten erstellt wird – typischerweise durch Aneinanderreihung der Frontmonate (nächstfällige Kontrakte). Er stellt also eine kontinuierliche Kursreihe dar, obwohl echte Futures-Kontrakte jeweils ein Verfallsdatum haben. Dabei können frühere Kurse rückwirkend angepasst werden, um Preislücken beim „Roll-over“ zu vermeiden.

Mehr dazu: Übersicht der aktuellen Goldkurse und Live-Daten

Charttechnik Gold: Aktuelle Analysen, Hintergrund und Wissen 

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5 Kommentare

  1. Für den Goldanleger ist lediglich interessant, ob es einen stärkeren Rücksetzer, also Abverkauf, wie bei den Aktien zur Zeit, gibt. Alleine zu dem Zweck, das abverkaufte Gold zum Schnäppchen Preis einzusammeln.
    Wie in den Jahren 1981 bis 2000 und 2013 bis 2017.
    2013 wäre ein Traum, ein Rücksetzer um 48% auf 1.900 Dollar. Aber 2.000 tätens auch :).
    Ich jedefalls warte sehnsüchtig genau darauf.
    Her mit eurem Gold zum Schnäppchenpreis !
    Ihr könnt und dürft ja später nachkaufen, wenn es wieder steigt.

  2. Man muß sich nur die Weltfinanzlage ansehen.
    Dann ist die Frage beantwortet.

    1.) Die Politik rennt ohne jede Erkenntnis weiter volles Tempo in Richtung Finanzkollaps. Und beschleunigt dabei
    auch noch.
    2.) Die Bevölkerung (zumindest in Dummland) findet das zu 85 % toll (NRW).
    3.) Kleine Nebeneffekte wie Demographie, Deindustrialisierung, Bildungskatastrophe (gewollt, man braucht ja strohdumme Wähler), Deglobalisierung, unaufhaltsamer technologischer Vorsprung Chinas….)
    Fazit: Titanic.

    Als Stöferle vor 2 Jahren die Spannweite 4.800 bis knapp 10.000 per 2030 aufgerufen hatte, dachte ich : schön wärs, aber mutig.
    Seitdem fast + 80 %.
    Mein Fehler: ich hoffte auf Intelligenz und Lernfähigkeit in Politik und Bevölkerung.
    Tja, da lag ich sehr sehr falsch.

    Nur ein Rechenspielchen: wiederholen sich die letzten 2 Jahre, sind wir bei 6.700 Usd.
    In Euro rechne ich nicht mehr (Frankreich, Dummland…).

    Und nun ?
    Seht einfach jede Woche die US-Debtclock und die deutsche Schuldenuhr an.
    Steigen die Zahlen so weiter, dann ist Stöferle ein Pessimist.

    • Ich gebe Dir sehr recht!
      Es wird keinen Staatshaushalt mehr geben ohne neue Schulden!
      Sollte es zu massiven Sozialumstrukturierungen kommen,dann ist das u.a. darauf zurückzuführen,das Generationen von Regierungen ,die „ Fettlebejahre“ nicht nutzten,um eine viel bessere Familienpolitik zu machen,die Infrastruktur zu pflegen , aber den Bundestag vergrößerten mit viel zu vielen Staatsdienern,zuviel Geld in der Welt verteilten usw…Es sind viele Dinge , die verschlampt wurden oder nicht angepackt wurden.Aber wer eine Legislaturperiode im Bundestag saß und sitzt mehr Rente erhält , als jemand ,der ein Leben lang gearbeitet hat ,das ist wichtig und das Leben über die Verhältnisse,was sich nun auf Kosten u.a. von Sozialsystemen auswirken soll und über Jahre schon schleichend voranschreitet ,soll das richten? Nein,alles ist verfahren und auch das nicht funktionieren der Globalisierung ,eine Energiepolitik ,die viel Ungemach bringen wird- alles das trägt dazu bei,die Schuldenuhren schneller laufen zu lassen.
      Statt Kriege ( welttechnisch) zu führen und Rüstung hochzufahren,sollte dieses Geld,diese „Sondervermögen“… wirklich für Dinge der Weltgemeinschaft ausgegeben werden,aber es wird nicht dazu kommen.Viele Eigeninteressen von Machthabern stehen dem Wohl der Welt entgegen.
      Und so bleibt die Hoffnung,mit Gold etwas zu besitzen,was den Ursprung von Vermögen über Jahrtausende erhalten hat und das man damit im kleinen oder großen ,bei Änderungen aller Art ,immer den bestmöglichen Überlebenswert mit hat.
      Ich will weder ein „Prophet“, „ Verschwörer“ etc. sein, die Realität auf dem Erdball sieht aber nicht positiv aus,weder für D noch Europa,Amerika usw…
      Alles steht auf sehr wackligen Beinen..hoffen wir,dass wir nie einen Krieg erleben müssen !

      • @ Basteiwood Beide total 100% zutreffenden Analysen mal anders formuliert : Wer davon überzeugt ist das an der Spitze der regierenden Parteien in Deutschland und Europa in Ökonomie und Finanzpolitik überaus fähige und kompetente Leute sitzen ,welche nur den Frieden und das Wohl ihrer Länder im Auge haben der kann um Goldhändler weiterhin einen grossen Bogen machen.Mir ist diese Überzeugung aber schon zu Zeiten der ersten rotgrünen Regierung abhanden gekommen so um 2000 rum. Letztendlich ist Gold eine der wenigen Möglichkeiten sich um die auch Inflation genannte Irrsinnssteuer zu drücken.

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