Goldpreis scheitert knapp am Rekordhoch – starke Signale vom US-Terminmarkt

Der Goldpreis verfehlte das Rekordhoch nur knapp. Terminmarktdaten aus den USA deuten trotz hoher Volatilität weiter auf Stärke hin.

Goldbarren vor Kursgrafik: Starke Signale aus dem US-Terminmarkt.
Goldbarren vor Kursgrafik: Steigender Open Interest trifft auf sinkende COMEX-Bestände und wachsende Lieferanträge.

Goldpreis mit neuem Schub – Terminmarkt zieht nach

Der Goldpreis hat in der vergangenen Woche deutlich an Tempo gewonnen. Rückenwind kam von mehreren Seiten. Einerseits sorgte das freundliche Marktumfeld nach der jüngsten Fed-Sitzung für Kaufbereitschaft. Andererseits verstärkten positive technische Signale sowie die anhaltende Rekordrally bei Silber den Aufwärtsdruck.

Steigender Open Interest bei hoher Volatilität signalisiert Stärke – dank Freitags-Rücksetzer unter Rekordhoch.

Am Freitag schloss der Dezember-Future bei 4.297 US-Dollar je Feinunze (3.660 Euro). Auf Wochensicht ergibt sich damit ein Anstieg von 2,4 Prozent in US-Dollar und 1,6 Prozent in Euro. Silber setzte seinen Höhenflug fort und legte um 6,4 Prozent (USD) beziehungsweise 5,6 Prozent (EUR) auf 62,01 US-Dollar bzw. 52,82 Euro zu.

Dabei näherte sich Gold zum Wochenschluss bis auf 1,3 Prozent seinem Rekordhoch an. Silber notierte zuletzt 2,4 Prozent unter seiner Bestmarke vom Donnerstag.

Mehr zum Thema: Goldpreis aktuell – Übersicht und Live-Daten

CoT-Daten – Verzögerungen schränken Aussagekraft ein

Die US-Terminmarktaufsicht CFTC arbeitet weiterhin Rückstände aus dem behördlichen Shutdown auf. Neu verfügbar sind derzeit lediglich Daten vom 18. November 2025. Damals lag das Open Interest rund zwei Prozent höher als heute. Eine belastbare Marktanalyse auf Basis dieser veralteten Zahlen ist daher kaum möglich. Aus diesem Grund stützt sich die folgende Einschätzung auf die aktuellen Angaben der CME Group.

Netto-Positionen von Commercials und großen Spekulanten sowie Open Interest im Gold-Futures-Markt (Datenstand: 18. Oktober 2025).
Netto-Positionen von Commercials und großen Spekulanten sowie Open Interest im Gold-Futures-Markt (Datenstand: 18. Oktober 2025; Quelle: CME Group).

Open Interest – deutlicher Anstieg bestätigt Trend

Die Zahl offener Gold-Futures summiert sich aktuell auf 462.572 Kontrakte. Das entspricht einem Wochenplus von 7,5 Prozent und unterstreicht die zuletzt gewonnene Dynamik im Terminmarkt.

Auch der Optionshandel zog spürbar an. Der Open Interest stieg hier auf 828.853 Positionen (+9,5 Prozent). Die Put/Call-Ratio erhöhte sich auf 0,73. Zwar nahm die Zahl der Absicherungen stärker zu als die der Calls. Insgesamt signalisiert die Struktur des Marktes jedoch weiterhin eine überwiegend konstruktive Haltung gegenüber dem Goldpreis.

COMEX-Bestände – physische Deckung geht zurück

Die Goldbestände in den COMEX-Lagern sanken per 11. Dezember 2025 um weitere 350.000 Unzen auf 35,96 Millionen Unzen.

Durch den gleichzeitigen Anstieg des Open Interest verringerte sich die physische Deckungsquote im US-Gold-Futures-Handel auf 78 Prozent, nach 84 Prozent in der Vorwoche. Historisch betrachtet bleibt dies ein vergleichsweise hoher Wert. In den vergangenen Jahren schwankte die Spanne zwischen rund 30 Prozent und über 80 Prozent.




Physische Auslieferungen – Nachfrage bleibt erhöht

Für den laufenden Dezember liegen inzwischen 28.437 Anträge auf physische Auslieferung vor. Innerhalb einer Woche kamen damit 1.286 neue Lieferwünsche hinzu. Insgesamt entspricht dies einer angeforderten Menge von rund 88 Tonnen Gold.

Zum Vergleich: Im November wurden rund 39 Tonnen ausgeliefert. Der außergewöhnlich hohe Januar-Wert von 238 Tonnen bleibt bislang jedoch unerreicht.

Goldfutures – hohe Schwankungen im Wochenverlauf

Im meistgehandelten Februar-Kontrakt bewegte sich der Goldpreis in der vergangenen Woche innerhalb einer Spanne von rund 180 US-Dollar, was etwa vier Prozent entspricht. Am Freitag überschritt Gold mit 4.383 US-Dollar zwischenzeitlich sogar das bisherige Rekordhoch vom 20. Oktober bei 4.357 US-Dollar, bevor es zu einem Rücksetzer kam. Schon am vergangenen Freitag drehte der Goldpreis kurz vor dem Wochenende nach unten.

Goldpreis in US-Futures-Handel (Februar-Kontrakt) im Zeitraum vom 8. bis 12. Dezember 2025
Goldpreis in US-Futures-Handel (Februar-Kontrakt) im Zeitraum vom 8. bis 12. Dezember 2025

Goldpreis-Ausblick – Stärke vorhanden, Nervosität bleibt

Ein steigender Goldpreis bei gleichzeitig wachsendem Open Interest gilt als klassisches Signal zunehmender Marktstärke. Der jüngste Kursanstieg hat erneut Händler in den US-Futures-Markt gezogen.

Kurzfristig bildet das Oktober-Hoch jedoch eine technisch relevante Hürde. Gleichzeitig gerieten die Aktienmärkte am Freitagnachmittag unter Druck, nachdem die Marktzinsen spürbar anzogen. Die gedämpften Erwartungen an weitere US-Zinssenkungen belasten vor allem zinssensible und kapitalintensive Sektoren wie Technologie und KI.

Ob sich der Aufwärtstrend bis Weihnachten fortsetzt, dürfte daher nicht allein vom Goldmarkt abhängen. Entscheidend bleibt auch, wie stabil sich das übergeordnete Marktumfeld in den kommenden Tagen präsentiert.

Warum der Goldpreis langfristig steigt und Rekorde kein Zufall sind, erklären wir in einem Hintergrundbeitrag.

Zur Übersicht: CoT-Daten Gold – Wöchentliche Auswertung

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