Pause in der Goldpreis-Rally? SPDR Gold Shares mit 800 Millionen USD an Abflüssen. Gewinnmitnahmen auch beim größten Silber-ETF.
Goldpreis auf Rekord-Rally
Der Goldpreis hat zuletzt an acht von neun zurückliegenden Tagen ein neues Rekordhoch erreicht. Im US-Futures-Handel (Oktober-Kontrakt) schloss Gold am Mittwoch mit 4.036 US-Dollar, was 3.470 Euro entsprach.
Innerhalb einer Woche stieg der Goldpreis um 4,5 Prozent (in USD) bzw. 5,4 Prozent (in EUR). Parallel stieg der Silberpreis im Vorwochenvergleich um 3,0 Prozent auf 48,74 US-Dollar bzw. um 3,9 Prozent auf 41,91 Euro pro Unze – bei neuem Rekordhoch in Euro.

Milliarden-Zuflüsse beim größten Gold-ETF
Doch im Zuge der starken Rally gab es vergangene Woche Gewinnmitnahmen im ETF-Sektor. Denn der SPDR Gold Shares (GLD) verzeichnete unseren Berechnungen zufolge innerhalb einer Woche einen Netto-Kapitalabfluss von 810 Millionen US-Dollar (Vorwoche: +1,8 Mrd. USD). Am Donnerstag und Freitag zogen Investoren insgesamt 1,4 Milliarden US-Dollar aus diesem größten Gold-ETF ab. Die folgende Grafik zeigt die Netto-Flüsse der vergangenen fünf Handelstage.

Die Mittelabflüsse führten innerhalb einer Woche zu einem Rückgang des gemeldeten Goldinventars um 4,3 Tonnen auf Gesamtbestände von 1.014,58 Tonnen (Stand: 8. Oktober 2025). Vergangene Woche hatten die GLD-Goldbestände erstmals seit August 2022 wieder die 1.000-Tonnen-Grenze überschritten.
Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, innerhalb derer physische Bestände nach Vertragsabschluss geliefert werden.
Abflüsse auch beim Silber-ETF
Auch der größte Silber-ETF, der iShares Silber Trust (SLV), verzeichnete Bestandsabgänge. Denn das gemeldete SLV-Inventar sank innerhalb einer Woche um 227,22 Tonnen auf 15.415,53 Tonnen. Dabei ergibt sich aus den Fondsberichten ein Netto-Kapitalabfluss von 362 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.
Fonds-Entwicklung seit Jahresbeginn
Die Bestände der beiden großen Edelmetall-ETFs sind auch seit Jahresbeginn deutlich angestiegen. Das Goldinventar des SPDR Gold Shares stieg um rund 142 Tonnen. Dabei flossen netto 15,1 Milliarden US-Dollar an Kapital in den Fonds. Währenddessen stieg die Silberlagermenge des iShares Silber Trust um 1.039 Tonnen bei Nettozuflüssen in Höhe von etwa 1,4 Milliarden US-Dollar.

Edelmetall-ETFs und Goldpreis
Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen steigende Edelmetallpreise mit wachsendem Inventar vorausgehen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben.
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