Der World Gold Council meldet steigende Goldreserven weltweit. Zahlreiche Zentralbanken kauften im Juni 2025 Gold – mit Überraschungen.
Goldreserven weltweit
Der World Gold Council (WGC) hat neue Angaben zu den weltweiten Goldreserven veröffentlicht. Die Rangliste der größten nationalen Goldhalter zeigt in den überwiegenden Fällen die offiziellen Goldbestände der jeweiligen Länder per Ende Juni 2025. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass erneut zahlreiche Zentralbanken Gold zugekauft haben – dabei gibt es auch Überraschungen.

Größte Gold-Nationen
Zunächst einmal gab es unter den Top 5 keine Veränderungen. Die USA rangieren weiterhin auf Platz eins der offiziellen Rangliste mit 8.133,5 Tonnen, dahinter Deutschland mit 3.350,3 Tonnen. Italien (2.451,8 t), Frankreich (2.437 t) und Russland (2.329,6 t) folgen auf den weiteren Plätzen.
China erscheint nun mit 2.298,5 Tonnen in der WGC-Tabelle. Im Juni stiegen die chinesischen Goldreserven um 2,2 Tonnen. Insgesamt war das chinesische Kaufverhalten in diesem Jahr zurückhaltend – mit insgesamt 610.000 Unzen (19 Tonnen) im ersten Halbjahr. Denn 2024 hatte China seine Reserven in sechs Monaten um 1,42 Millionen Unzen (44 Tonnen) aufgestockt.
Polen setzt aus, auch Aserbaidschan überrascht
Überraschend ist auch, dass Polen im Juni kein weiteres Gold zukaufte. Denn davor waren innerhalb von fünf Monaten 67 Tonnen hinzugekommen.
Größter Goldkäufer war zuletzt der Staatsfonds von Aserbaidschan. Laut den WGC-Zahlen wuchs der Goldvorrat des Landes im Juni um 15,8 Tonnen auf 181,1 Tonnen. Das entspricht immerhin einer Aufstockung um knapp 10 Prozent.
Weitere Zentralbank-Goldkäufe
Weitere bedeutende Zugänge werden für Usbekistan (9 Tonnen) und Kasachstan (+7,4 Tonnen) gemeldet. Die Goldbestände der beiden ehemaligen Sowjetrepubliken schwanken immer wieder deutlich. Beide Länder sind in der Goldförderung aktiv.
Steigende Goldreserven der Türkei
In ständiger Bewegung sind auch die Goldbestände der Türkei. Mit zuletzt 634,8 Tonnen kamen innerhalb eines Monats 2,4 Tonnen hinzu. Dabei handelt es sich um die rein staatlichen Goldreserven.
Als Gesamtreserven meldete die türkische Zentralbank (TCMB) für Juni 788,6 Tonnen. Darin enthalten ist auch Gold, das von Geschäftsbanken bei der TCMB hinterlegt wurde.

Singapur stößt mehr Gold ab
Und schon im Vormonat war Singapur als Goldverkäufer aufgetreten. Die asiatische Finanzmetropole hatte 5,4 Tonnen Gold angestoßen und verkaufte im Juni noch einmal 5,6 Tonnen – mit nun 204,1 Tonnen an gemeldeten Goldreserven.
Weitere Gold-Bestandsmeldungen
Darüber hinaus gab es eine Reihe zusätzlicher staatlicher Aktivitäten auf dem Goldmarkt. Hier weitere Veränderungen gegenüber der WGC-Liste des Vormonats:
- Tschechien: +1,6 Tonnen
- Kirgisien: +1,2 t
- Katar: +0,9 t
- Ghana: +0,8 t
- Philippinen: +0,8 t
- Serbien: +0,5 t
- Ägypten: +0,1 t
- Indien: +0,4 t
- Mongolei: +0,4 t
Währenddessen werden die gesamten weltweiten Goldbestände vom World Gold Council nun mit 36.344,5 Tonnen angegeben. Das sind 161,3 Tonnen mehr als in der Meldung des Vormonats.
Zu beachten ist: Einige Länder machen keine regelmäßigen Angaben zu ihrem nationalen Goldbesitz. Dazu zählen unter anderem Staaten wie Iran, Israel und Nordkorea. Grundsätzlich generiert der WGC die Zahlen aus den offiziellen Meldungen der Zentralbanken sowie aus den Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Mehr dazu: Goldreserven weltweit – aktuelle Übersicht nach Ländern.