Nach der Fed-Zinsentscheidung flossen binnen eines Tages 500 Mio. USD aus dem größten Gold-ETF ab. Der Goldpreis gab vom Rekord nach.
Goldpreis auf Rekordhoch
Der Goldpreis ist nach Bekanntgabe der US-Zinsentscheidung von seinem Rekordhoch zurückgekommen. Im US-Futures-Handel schloss Gold mit 3.661 US-Dollar pro Unze (September-Kontrakt). Das entsprach 3.096 Euro. Die Bestmarken an der COMEX wurden zu Wochenbeginn mit 3.691 US-Dollar bzw. 3.127 Euro erreicht.
Innerhalb einer Woche verzeichnete der Goldpreis in USD einen Anstieg von 0,6 Prozent, sank aber auf Euro-Basis um 0,5 Prozent. Parallel stieg der Silberpreis im Vorwochenvergleich um 1,3 Prozent auf 41,66 US-Dollar bzw. um 0,2 Prozent auf 36,23 Euro pro Unze.

Gewinnmitnahmen beim größten Gold-ETF
Vor allem am gestrigen Mittwoch gab es erhebliche Gewinnmitnahmen beim größten Gold-ETF, dem SPDR Gold Shares (GLD). Laut unseren Berechnungen zogen Investoren an nur einem Tag netto 508 Millionen US-Dollar aus dem Fonds ab. Damit verzeichnete der GLD innerhalb der vergangenen fünf Handelstage einen Netto-Kapitalabfluss von 502 Millionen US-Dollar, nachdem es zuvor noch zu Aufstockungen kam. Die folgende Grafik verdeutlicht das.
Per 17. September 2025 meldet der Betreiber Goldbestände von 975,66 Tonnen. Damit waren es 4,3 Tonnen weniger als vor einer Woche.
Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, innerhalb derer physische Bestände nach Vertragsabschluss geliefert werden.
Größter Silber-ETF mit Zuflüssen
Dagegen meldete der größte Silber-ETF, der iShares Silber Trust (SLV), Bestandszugänge. Denn das gemeldete SLV-Inventar stieg innerhalb einer Woche um 121,4 Tonnen auf 15.189,61 Tonnen. Dabei ergibt sich aus den Fondsberichten ein Netto-Kapitalabfluss von 203 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.
Fonds-Entwicklung seit Jahresbeginn
Dennoch sind die Bestände der beiden großen Edelmetall-ETFs seit Jahresbeginn deutlich angestiegen. Das Goldinventar des SPDR Gold Shares stieg um rund 103 Tonnen. Dabei flossen netto 11 Milliarden US-Dollar an Kapital in den Fonds. Währenddessen stieg die Silberlagermenge des iShares Silber Trust um knapp 815 Tonnen bei Nettozuflüssen in Höhe von etwa eine Milliarde US-Dollar.
Edelmetall-ETFs und Edelmetallpreise
Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen steigende Edelmetallpreise mit wachsendem Inventar vorausgehen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben.
Mehr dazu: Goldpreis aktuell – Übersicht und Live-Daten