US-Notenbanker Waller drängt auf eine schnelle Zinssenkung. Der Arbeitsmarkt sei angeschlagen – Inflation hingegen kein Grund zur Zurückhaltung.
Fed-Gouverneur Christopher Waller spricht sich laut Bloomberg überraschend klar für eine Zinssenkung noch im Juli aus. In einer Rede in New York sagte er, der Arbeitsmarkt stehe „am Rand einer Verschlechterung“. Dabei sei die Inflation inzwischen nahe dem Zielwert, weshalb geldpolitisches Zögern unnötig sei.
Waller forderte eine Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte. Die wirtschaftliche Dynamik sei spürbar abgeflaut, und die Risiken für den Arbeitsmarkt hätten zugenommen. Er betonte, man solle „nicht warten, bis es zu spät ist“.
Mit seiner Position stellt sich Waller gegen die Mehrheit im Offenmarktausschuss, die bislang eher vorsichtig agieren will. Auch die Auswirkungen der Trump-Zölle sieht er gelassen – sie dürften aus seiner Sicht keine nachhaltigen Preisimpulse bringen.
Waller gilt als möglicher Nachfolger von Fed-Chef Jerome Powell, dessen Mandat 2026 endet. US-Präsident Trump hatte zuletzt verstärkt Druck auf die Fed ausgeübt, die Zinsen zu senken.