Im September schloss der Goldpreis mit dem größten Monatsgewinn seit Januar 2012. Wir beleuchten die saisonalen Vorgaben für Oktober.
Goldpreis mit starkem September
Der Goldpreis beendete den September mit dem größten Monatsgewinn seit Januar 2012. Das Plus betrug 11 Prozent. Auf Basis des Londoner Referenzkurses (P.M.) schloss Gold am letzten Handelstag mit 3.825 US-Dollar pro Unze bzw. 3.261 Euro. In beiden Fällen erreichte das Edelmetall neue Bestmarken.
Welche saisonalen Vorgaben bietet die Statistik für den Monat Oktober? Dazu verwenden wir die Kursdaten für den Euro-Goldpreis im Zeitraum seit 1970.

Gold im Oktober
Mit einem durchschnittlichen Kursgewinn von 0,05 Prozent rangiert der Oktober nur auf dem drittletzten Platz unter den besten Goldmonaten des Jahres. Eine schlechtere Bilanz weisen nur der März (-0,14 %) und der Juni (-0,42 %) auf.
Dabei endete der Oktober in 27 von 55 Jahren mit grünen Vorzeichen (Quote: 49 %). Allerdings legte der Goldpreis in den vergangenen beiden Jahren innerhalb dieses Zeitraums jeweils um mehr als 6 Prozent zu. Damit schoben sich 2023 und 2024 unter die Top-5 der besten Oktober-Ergebnisse seit 1970.
Vor einem Jahr kostete eine Feinunze Gold in London 2.355 Euro. Das heißt, innerhalb der vergangenen zwölf Monate stieg der Kurs um 38 Prozent. Und somit bescherte Gold seinen Besitzern deutlich mehr Rendite als nur einen nominellen Inflationsausgleich. Denn die offizielle deutsche Inflationsrate betrug zuletzt 2,4 Prozent.
Blick zurück
Welche markanten Oktober-Ereignisse gab es in den letzten Jahren? Im vergangenen Jahr (fast 7 % Plus) vollzog der Goldpreis – ebenso wie derzeit – eine fulminante Rally, als eine Bestmarke die nächste jagte (Goldpreis erreicht 45. Rekordhoch in diesem Jahr). Zentralbankkäufe, die Dollar-Schwäche, ETF-Zuflüsse und das schlichte Momentum trieben Gold an.
2018 schloss der Goldpreis im Oktober mit einem Plus von 4,69 Prozent – damals der größte Oktober-Gewinn seit 1993. Seinerzeit legte Italien einen umstrittenen Haushaltsentwurf vor, der Erinnerungen an den bisherigen Höhepunkt der Euro-Krise aufkommen ließ. Außerdem gab es bereits Anzeichen einer Abkühlung der Weltwirtschaft und der Handelskrieg zwischen den USA und China nahm seinen Lauf. Aber: Gold galt zu diesem Zeitpunkt als „überverkauft“ (Gold: Größter Kursanstieg seit dem Brexit-Votum).
Historischer Kurseinbruch
Dagegen verzeichnete der Goldpreis 2008 einen der größten Oktober-Verluste mit -7,95 Prozent. Damals wurden im Zuge der durch die Lehman-Pleite ausgelösten und angeheizten Weltfinanzkrisealle alle liquiden Vermögenswerte auf den Markt geworfen. Auch Manipulationsvorwürfe stehen bis heute im Raum. Denn bis in diese Zeit reichen auch Tatbestände zurück, die zu Verurteilungen verschiedener Ex-Banker führten.
Gold im Oktober
Die folgende Übersicht zeigt die stärksten und schwächsten Ergebnisse im Oktober seit 1970.
Die beste Oktober-Performance (Top-5)
- 1974: +9,16 %
- 1993: +8,18 %
- 1982: +7,37 %
- 2024: +6,87 %
- 2023: +6,52 %
Die schwächste Oktober-Performance (Top-5)
- 1990: -9,56 %
- 2008: -7,95 %
- 1997: -7,51 %
- 1983: -5,51 %
- 1994: -4,32 %
Hinweis: Alle Angaben beziehen sich auf den Goldpreis in Euro jeweils am Monatsende, basierend auf dem Goldpreis-Fixing London P.M. / LBMA-Kurs. Bei der Ermittlung der Datensätze vor Einführung des Euro (2001) wurden die DM-Kurse (1 Euro = 1,955 D-Mark) sowie die Londoner Fixing-Kurse zugrunde gelegt.